Was lehrt uns die Gesellschaft?

  • Wohl bemerkt, in seinen Selbstbetrachtungen. Dies bedeutet jeder Mensch kann sich nur selbst betrachten um die unendliche Freiheit zu erfahren.

    Klar, eben über die eigene wahre Natur der Intuition. Aber was Marc Aurel ausdrückt, gehört schon allgemein zum stoizistischen Wissensrepertoire, d. h. es war nicht nur seine private Sichtweise, sondern das ist Teil der Philosophie des Stoizismus, die wiederum auf der natürlichen Intuition des Menschen basiert, sodass jeder allein darauf kommen kann.

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Die Freiheit im Logos und das Loslassen von unnötig verengenden Glaubenskonstrukten "der Vielen" bewirken eben gerade die vielzitierte stoische Gelassenheit.

    ....

    Wer legt da grade fest, dass diese Glaubenskonstrukte ebendiese sind und vor allem auch, dass sie unnötig sind? Ist das nicht eine Beurteilung einer Ansicht, die gar nicht die des Beurteilenden ist und somit eigentlich auch letztendlich genau das Gleiche?

    Wer legt fest, dass falsche Urteile ebendiese sind? Und wer muss sich denn daran halten und diese Urteile annehmen?

    Ist nicht jeder dort wo er grade steht und es gehört zu seinem Weg, egal ob das aus der Sicht des anderen richtig oder falsch ist?

    :)

  • Ist nicht jeder dort wo er grade steht und es gehört zu seinem Weg, egal ob das aus der Sicht des anderen richtig oder falsch ist?

    Was wir hier schreiben ist wie das Beschreiben eines Straßenschildes auf dem Hamburg steht. Das ist aber nicht die Stadt Hamburg, das ist nur das Hinweisschild. Es zeigt in die Richtung.

    Wenn wir von Wahrheit, Freiheit, oder Liebe sprechen sind es nur die Worte die darauf hinweisen. Vielleicht liegt das Problem darin, wenn man glaubt, das Straßenschild wäre schon die Stadt Hamburg.

  • Wer legt da grade fest, dass diese Glaubenskonstrukte ebendiese sind und vor allem auch, dass sie unnötig sind? Ist das nicht eine Beurteilung einer Ansicht, die gar nicht die des Beurteilenden ist und somit eigentlich auch letztendlich genau das Gleiche?

    Wer legt fest, dass falsche Urteile ebendiese sind? Und wer muss sich denn daran halten und diese Urteile annehmen?

    Ist nicht jeder dort wo er grade steht und es gehört zu seinem Weg, egal ob das aus der Sicht des anderen richtig oder falsch ist?

    Das bestimmt jeweils die eigene Intuition und ist jedem selbst überlassen. Der antike Stoizismus gibt eine einfache und gute Anleitung, wie jeder selbst seinen eigenen intuitiven Weg finden kann. Diese beinhaltet keine festen dogmatischen Inhalte oder Glaubensvorgaben, weil die Stoa davon ausgeht, dass dies bereits intuitiv in jedem Lebewesen angelegt ist (Wirken des Logos).


    Der römische Philosophenkaiser Marcus Aurelius Antonius dazu in seinen stoischen Selbstbetrachtungen:


    "Alles ist Meinung, und diese hängt ganz von dir ab.

    Räume also, wenn du willst, die Meinung aus dem Wege,

    und gleich dem Seefahrer, der eine Klippe umschifft hat,

    wirst du unter Windstille auf ruhiger See

    in den sicheren Hafen einfahren."


    "Die Vernunft und die Lebenskunst sind Kräfte, die sich selbst genügen,

    die keinen anderen Richter über ihre Äußerungen haben als sich selbst.

    Sie haben ihr Prinzip und ihre Ziele in sich,

    und richtig heißen ihre Handlungen,

    weil durch sie der rechte Weg offenbar wird.


    Immer wandle den kürzesten Weg, den du zu gehen hast!

    Er ist der natürliche.

    Man folgt da im Reden und Tun nur der gesunden Vernunft.

    Du wirst dich auf diese Weise von mancher Sorge

    und von manchem Ballast befreien."


    "Sieh dich nicht nach den leitenden Grundsätzen anderer um,

    sondern schaue vielmehr unverwandten Blickes auf das Ziel,

    zu dem die Natur dich hinführt, jene Allnatur

    in allem, was dir widerfährt,

    und deine eigene durch deine Obliegenheiten.


    So ist auch der ein von Gott Geführter,

    der sich von Gott auf dessen Wegen

    übereinstimmend mit seiner Gesinnung

    zu gleichen Zielen führen lässt."


    Quelle: Projekt-Gutenberg.org

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Dann verstehe ich richtig, dass es dem Betrachter doch eigentlich egal sein kann, wer an Karma glaubt?

    :)

  • Dann verstehe ich richtig, dass es dem Betrachter doch eigentlich egal sein kann, wer an Karma glaubt?

    Ja klar, für mich ist es egal. Es hat für mich keine Relevanz und ich wäre die Letzte, die einem anderen vorschreibt, was er glauben soll. Als überzeugte Demokratin darf ich jedoch soziale Ungerechtigkeiten aufgrund der Karmalehre und des Kastenwesens kritisieren, weil diese über den Glauben an sich hinausgehen und andere Menschen in ihren Rechten und in ihrer Würde massiv benachteiligen und schädigen.

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Ja, ich denke zu verstehen was Du meinst. Wenn ich auf die Missinterpretation des "Machet Euch die Erde Untertan" beim Thema "Konsum von Tieren" hinweise, will das auch jeder für sich entscheiden dürfen.

    :)

  • Das ist wieder ein eigenes Thema, das mit dem Untertanmachen war ein Übersetzungsfehler.


    Wir leben in einer Demokratie. Solange es nicht demokratisch verboten wird, ist pro & contra Fleischkonsum tatsächlich auch jedem selbst überlassen.

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Dann verstehe ich richtig, dass es dem Betrachter doch eigentlich egal sein kann, wer an Karma glaubt?

    Danke für die Frage, sie inspiriert mich zu ein paar Zeilen im Thread, betreffend Gesellschaft.


    Wenn wir glauben, wissen wir nicht, haben die Thematik (noch) nicht begriffen. Haben wir begriffen, brauchen wir nicht mehr zu glauben, weil sie fassbar geworden ist.


    Das Ziel eines Gläubigen ist zu begreifen. Die Erkenntnis geschieht durch Selbstbetrachtung (Bewusstseinsarbeit) im Innern des Meditierenden und gleichzeitiger Kommunikation mit dem Aussen. Die gesellschaftliche Problematik ist die, dass wir oft nicht wissen, dass wir glauben, uns also die Erkenntnis fehlt. In der Gesellschaft scheint es schick zu sein, eine Meinung (Glaube) zu vertreten, sich also auf die Seite(n) von Nicht-Wissen zu stellen. Solcher Glaube ist starr und unbeweglich, was die zahlreichen Konflikte und Konfrontationen in der Welt offenlegen. Der Wissende streitet nicht, weil er weiss, das Feuer ist heiss, egal was die Leute glauben und meinen. Dieses Wissen gibt er sanft aber bestimmt weiter. :)

  • Der Wissende streitet nicht, weil er weiss, das Feuer ist heiss, egal was die Leute glauben und meinen. Dieses Wissen gibt er sanft aber bestimmt weiter. :)

    Mensch Eisu Danke! Die Aussage passt in meine Suche nach den passenden Worten. ¦)

  • Dieses Wissen gibt er sanft aber bestimmt weiter. :)

    Was verstehst Du unter "bestimmt"? Bestimmend?

    Solange jemand nicht anderen schadet, hat er auch ein Anrecht auf seinen möglichen Irrweg. Die Wahrheit ist nicht verpflichtend, die Liebe zwingt sich nicht auf. Aber ich habe großes Vertrauen in das göttliche Wirken, das sich bei jedem auf andere Weise einnistet und führt, d. h. ich muss niemandem meine Wahrheit bestimmend aufdrängen, da Gott selbst jedes Lebewesen leitet, Gott ist überall.

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Wenn ich auf die Missinterpretation des "Machet Euch die Erde Untertan" beim Thema "Konsum von Tieren" hinweise, will das auch jeder für sich entscheiden dürfen.

    Gesellschaftlich hat sich da einiges getan und das ist gut so <3

    Auf unterschiedlichen Ebenen wächst das Bewusstsein, dass übermässiger Fleischkonsum nicht nur die Gemüter, sondern auch das Klima erhitzt. Otto veröffentlichte einst ein Video hier, das mein Fleischverhalten empfindlich veränderte: Gott hat keine Raubtiere erschaffen


    Auch der Umgang mit dem Meer und den Fischen, hat fatale Folgen (Karma), Netflix zeigt zum Thema eine interessante Doku: SEASPIRACY


    Fisch mochte ich bisher nie besonders und auf Fleisch kann ich gut verzichten, ohne das Gefühl zu haben, es würde etwas fehlen. Im Gegenteil, wir entdecken neue Gerichte und Geschmäcker. Wir sind Home-Vegetarier geworden und essen zu Hause kein Fleisch mehr.


    Liebe Grüsse in die Runde

    Eisu

  • Was verstehst Du unter "bestimmt"? Bestimmend?

    Das Feuer ist heiss – Hat dies der Übermittler dieses Wissens bestimmt?


    In der Bibel steht: Die Wahrheit wird Euch frei machen.

    Mit Ein Kurs in Wundern erforschen und folgen wir dem Gedanken: Die Wahrheit wird alle Irrtümer in meinem Geist berichtigen


    Irrtümer sind oft schmerzhaft und ziehen den Planeten in Mitleidenschaft. Schauen wir 70 Jahre in die Vergangenheit, ins dritte Reich und lernen aus dem Ereignis. Auch die Gegenwart zeigt, wie fatal unsere (kollektiven) Irrtümer, sich auf den Planeten auswirken. Selbstverständlich dürfen wir uns irren, dumm ist nur, wenn wir lernresistent geworden sind. Doch auch das ist nicht weiter ein Problem, weil Gaia, genau wie jeder Mensch, ein Immunsystem hat und für sich selbst sorgt.


    Von 2008 bis 2020 arbeitete ich mit Menschen, die esoterische Hilfe suchen. Auf dem Portal teile ich die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dieser Zeit. Ich bin dankbar, diese teilen zu dürfen, denn durch die Kommunikation mit anderen Liebhaber der Wahrheit, konnte ich schon so manchen Irrtum in meinem Geist berichtigen. ^^"

  • Der Mensch schmückt sein Äußeres, weil er glaubt, in einer Welt der äußeren Formen zu leben, und weil er ans Außen und an die Äußerlichkeit glaubt. Doch die Einen haben schlichtweg Freude an der Kleidung - die Anderen wollen durch äußeren Glanz und Abglanz ihr Inneres überdecken, weil sie Angst vor ihrem eigenen, geistigen Angesicht haben.

  • Das ist wieder ein eigenes Thema, das mit dem Untertanmachen war ein Übersetzungsfehler.


    Wir leben in einer Demokratie. Solange es nicht demokratisch verboten wird, ist pro & contra Fleischkonsum tatsächlich auch jedem selbst überlassen.

    Ich bleibe mal weiter provokant :) und frage: Wie demokratisch leben wir wirklich, wenn wir anderen Lebewesen die eigene Entscheidung über ihren Tod und vor allem ihr eigenes Leben absprechen? :)

    :)

  • Ich bleibe mal weiter provokant :) und frage: Wie demokratisch leben wir wirklich, wenn wir anderen Lebewesen die eigene Entscheidung über ihren Tod und vor allem ihr eigenes Leben absprechen? :)

    Es gibt ja bereits Naturschutz- und Tierrecht-Anwälte. Finde ich auch gut, aber es gibt sicher Grenzen. Also wenn es so weit käme wie im Mittelalter, wo Schweine zu Angeklagten werden, weil sie Schaden angerichtet haben, oder womöglich ein Wolf die Todesstrafe erhält, weil er ein Beutetier erlegt hat, wäre es für mich nicht mehr nachvollziehbar. Ich bin Natur- und Tierschützerin (gerade bei gefährdeten Tieren) und Menschenrechtlerin.

    Liebe Grüße, Laura Maelle

  • Ich glaube nicht an Karma. Es gibt auch viele Glaubensmuster, die unfrei machen und die man getrost loslassen kann. Dann ist es eher möglich, Veränderung herbeizuführen und nicht einfach alles fatalistisch als Karma hinzunehmen.

    Laura, Karma ist neutral! Es ist so wie das Regen, das auf dich herabprasselt und dich nass macht. Nichts mehr. Mit dem "Glaubenmuster" es hat nichts zu tun. Aber wenn du an das schönes und gutes glaubst, dann du nährst es alles in deinem Innerem, das stimmt doch wieder. Ich schreibe es hier aus rein buddhistischer Perspektive, wie ich sie selbst verstehe und interpretiere.

    Nichts verletzend gemeint, ehrlich!

    LG. :)*yy*