Religion, Paganismus und Heidentum

  • Ich sehe hier immer wieder Mitglieder, die über Gott sprechen, ihn teils als Grundpfeiler ihrer spirituellen Überzeugung sehen.


    Andere widerum betrachten Gott eher als eine Art Konzept, als eine Art Energie und nicht als Wesen.


    Doch gibt es hier auch Heiden, Neo-Paganisten oder ähnliches? Personen die an andere Götter glauben?


    Das meine ich nicht nur im religiösen Sinne, sondern auch vollkommen religionsfrei.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Grundsätzlich glaube ich nur, was ich nicht weiss. Interessiert mich etwas, was ich glaube, gehe ich dem auf den Grund, und zwar so lange, bis der Glaube durch Wissen ersetzt ist.


    Wenn ich erklären müsste, was Gott ist, würde ich sagen, dass Gott das LEBEN ist. So gesehen kann ohne Weiteres, der Begriff «GOTT», durch den Begriff «LEBEN» ersetzt werden. Die Götter sind die LEBENDIGEN, also die Natur, und alles, was wir vielleicht noch nicht kennen und lebendig ist....Es gibt nur Gott (Leben), die Lebendigen, Materie und alles, was sich Menschen ausdenken. :)

  • Doch gibt es hier auch Heiden, Neo-Paganisten oder ähnliches? Personen die an andere Götter glauben?

    Eisu das heißt in deinem Fall also nein?

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  • Exakt zu diesem Thema habe ich mal eine Frage weil ich mich zurzeit umfassender damit beschäftige. Nur mal am Rande, früher habe ich mich auch viel mit dem Hexen- und Heidentum befasst, ist aber schon ein paar Jahre her bei mir. Also zu meiner Frage: bislang dachte ich irgendwie Gott sei das Bewusstsein, das allem innewohnt. Zwischenzeitlich denke ich irgendwie, das Gott noch nicht einmal das ist, sondern die Leere oder the Nothingness, das man nicht greifen kann. Und dass aus dieser Leere heraus ein "Urge to Create" entstand und permanent entsteht, wofür sie aber materielle Formen benötigt, also als Beispiel "die Leere, die in mir war (ist) hat, zusammen mit meinem Ego würde ich mal vermuten, beschlossen ein Kind auf die Welt zu bringen (zu kreieren), nur glaube ich, dass die Leere diese Sachen nicht "bewusst" tut, sondern einfach tut weil es ihrem innersten Kern oder ihrer Essenz entspricht. Ich glaube nicht, dass sie ein Bewusstsein hat, zu wissen was sie tut oder das Absicht dahintersteckt, einfach nur der unbändige "Urge to create - oder von mir aus auch zu leben". Und deswegen erschaffen wir Lebewesen dann auch so viel (wenn wir unsere Kreativität positiv nutzen und nicht von den destruktiven Anteilen des Egos leiten lassen). Also, ich glaube, dass ich meine Persönlichkeit(en) erfunden habe und dass sie Illusion sind, bestehend aus Genen, Konditionierungen, Prägungen, Zufällen, Erfahrungen etc. und dass, wenn ich all das ablege, da nur noch die Leere ist, aus der alles entstand und dass diese Leere, die in mir ist, das bislang aber selbst nicht wusste, weil sie sich für mich (oder meine Persönlichkeiten) hielt. Ich habe es ihr jetzt einfach mal gesagt. In dem Sinne wäre da doch wieder eine Art Dualität. Das sind meine Gedanken dazu (natürlich haben das andere schon vor mir erkannt, aber ich hatte sie bislang nicht verstanden).

  • Ich bin nicht sicher ob ich dich richtig verstehe.


    Ist das jetzt eine Aussage dazu ob du an einen oder mehrere Götter glaubst?

    Oder ist das eine Diskussionsgrundlage zu der Frage was Gott überhaupt ist?


    Ich bin nicht sicher ob wir beide hier evtl ganz unterschiedliche Dinge in Erfahrung bringen möchten.

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  • Sasha


    Wie gesagt, ich habe mich früher selbst viel mit Hexen- und Heidentum befasst, auch mit Buddhismus. Ich habe mich schon immer gefragt, warum sollte ausgerechnet der christliche Glaube der "Richtige" sein, eine Religion, die gerade mal seit 2000 Jahren existiert und da habe ich mich auch viel damit beschäftigt, wie damals das Heidentum regelrecht ausgerottet wurde. Inzwischen denke ich aber, dass es in dem Sinne weder einen noch mehrere Götter gibt oder wenn man überhaupt unbedingt den Begriff Gott verwenden muss, dass Gott dann die allumfassende und allem innewohnende Leere ist, die uns aus sich selbst heraus erschaffen hat (ohne Absicht dahinter und ohne es selbst zu wissen oder ein Bewusstsein darüber zu haben). Nicht im Sinne eines oder mehrerer Götter, die sich sagen: "So, die Dinosaurier hatten wir ja schon, das hat ja nicht so gut funktioniert, probieren wir es doch mal mit ein paar Menschen" :) Ich denke, dass Gott(heiten) das sind, was wir Menschen in diese Leere hineinprojizieren, weil Leere für unseren Verstand nicht greifbar ist, deswegen haben wir die materielle Form eines wie auch immer gearteten Gottesbildes in uns geschaffen. Ich denke schon, dass aber alle Religionen ihren Ursprung darin haben, nur dass sie eher trennen als verbinden und dass vieles einfach missverstanden wurde. Ich glaube, das passiert immer, sobald wir den Dingen einen Namen geben oder sie in eine bestimmte Form pressen wollen. Die anderen wollen dann eine ganz andere Form und da haben wir den Salat, schlagen sich alle dafür gegenseitig die Köppe ein weil jeder meint ER hätte Recht.

  • Okay also eine Art spiritueller Atheismus... Verstehe. Danke für die Erklärung.

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  • Sasha


    Habe ich auch noch nie gehört den Begriff aber vielleicht könnte man es sogar so bezeichnen. Ich sehe Gott auf jeden Fall nicht als ein Wesen außerhalb von mir. Nur dass ich halt den Satz "Gott ist in uns allen" früher nie so richtig verstand. Jetzt macht er auf einmal Sinn für mich. Ich hab mich also quasi selbst erschaffen, ich weiß es bloß nicht mehr :)

  • Gutes Thema , das zum Nachdenken anregt .

    Religion so wie es in Kirchen gleich welcher Art vermittelt wird , kann ich keinen Glauben mehr schenken .

    Das göttliche in mir , ist nicht im Aussen und Gott ist für mich ein Name könnte auch Leben / Natur sein .

    Von der Religion her gesehen bin ich vielleicht eine Ungläubige .

    Nur für mich hat Religion einen andern Sinn , nämlich Religio / Rückverbindung zum göttlichen in mir und Dir .

  • schon amüsant, dass dass alles so gar nicht in die Richtung geht die ich erfragen wollte ?

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  • Priska

    Ich habe mich auch damals, als ich mich noch mit dem Wiccatum beschäftigte und die Leute zu mir meinten "Du bist ja verrückt!" wirklich gefragt, was da jetzt eigentlich bitte schön verrückter dran sein sollte, als der Glaube an einen alten Mann mit grauem Bart, der von oben alles steuert. Also, das eine wird 1:1 so übernommen und nicht angezweifelt und alles andere ist spinnert? Da ist halt irgendwie keine Logik drin. Viele Leute denken aber meist nicht weiter zurück als eine, höchstens zwei Generationen davor und behaupten dann steif und fest "Also, DAS haben wir aber schon IMMER so gemacht und geglaubt."

  • schon amüsant, dass dass alles so gar nicht in die Richtung geht die ich erfragen wollte

    Verstehe , Du möchtest erfragen ob es Heiden

    Neopaganisten , welche die an verschiedene andere Götter glauben auch hier gibt .

    Sind wir soweit vom Thema entfernt ? ?

  • Verstehe , Du möchtest erfragen ob es Heiden

    Neopaganisten , welche die an verschiedene andere Götter glauben auch hier gibt .

    Sind wir soweit vom Thema entfernt ? ?

    Angesichts dessen, dass hier derzeit eher darüber geredet wird, was Gott ist, geht das schon an meiner Frage vorbei. Wobei es mir natürlich indirekt auch eine Antwort liefert.


    Sieht so aus als wenn ich hier mal wieder nicht so ganz ins Gesamtbild des Forums passen ;)

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  • Sieht so aus als wenn ich hier mal wieder nicht so ganz ins Gesamtbild des Forums passen ;)

    das hat nichts mit Dir zu tun , leider sind wir am Thema vorbeigerasselt , sorry dafür .

  • Meine Aussage war wertungsfrei. Ich bin es gewöhnt hier anders zu ticken als die meisten. Dass mein Götterglaube auch dazugehört ist keine große Überraschung.


    Das ist schon in Ordnung ?

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  • Gerne später wenn ich etwas mehr Zeit habe!

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  • So, jetzt aber...


    Um meine "Theorie" bzw. Überzeugung zu erläutern bedarf es vorweg einem Funken theoretischer Physik: Zeit ist nicht linear. Ohne hier ins Detail zu gehen meine ich damit nur, dass (zumindest auf der Ebene der Energie) Dinge einander bedingen können. Etwas kann gleichzeitig Ursache und Wirkung sein. Weiter will ich darauf erst mal gar nicht eingehen (geht eh nicht ohne Knoten in den Synapsen).


    Nun zu der Theorie die damit einher geht:


    Alles begann mit einer Art Ur-Energie - sozusagen das Ur-Göttliche.

    Daraus entstanden die ersten Grundprinzipien:
    - die männliche und weibliche Schöpfung

    - das männliche und weibliche Chaos

    - die Notwendigkeit

    - die Zeit

    - der Tod


    Von hier an nahmen die Dinge erst einmal ihren Lauf und alles nahm Gestalt an.


    Wie manche sicher aus den Lehren der Magie bzw Energie wissen, ist es eine automatische Folge, dass wenn man einer Energie Gestalt oder Namen gibt, man ihr damit Macht verleiht.


    Da der Mensch sich nach einer Erklärung für das Unerklärliche sehnt, versuchte er zu erläutern, was für eine unsichtbare Macht hinter den wundersamen Dingen steckt. So entstand die Idee der Götter. Und die Menschen gaben ihnen Namen, Gestalten, Charaktere, Stärken und Schwächen. Und viele Menschen einigten sich auf die gleichen Namen, Gestalten und Charaktere. Und auf diese Weise schufen die Menschen die Götter. Fehlbare Wesen, gnädig oder zornig, komisch oder dramatisch, segnend oder strafend, ruhig oder ungestüm. Und je mehr Macht die Menschen ihnen gaben, umso deutlicher war ihr Einfluss in dieser Welt. Und je mehr Menschen zweifeln, umso mehr schwindet ihre Macht. Sie alle, Odin, Isis, Apollo, Dyonisos, Bishamon, Shiva, Anansi, Itzamna, leben in Symbiose mit den Menschen, in einem Auf und Ab der Energien. Derzeit z. B. werden sie wider stärker, da mehr Menschen sich dem Monotheismus abwenden und zu ihren Wurzeln zurück kehren.


    Wenn man mich also fragt ob ich an Götter glaube, dann ist die Antwort ein einfaches Ja! An alle.


    Ich hoffe meine Erklärung ist halbwegs nachvollziehbar.


    PS: Der christliche Gott entspricht wohl am ehesten dem Prinzip der männlichen Schöpfung, da man ihm nie Name, Gestalt oder Charakter verlieh. Damit wäre er aber auch nur einer unter vielen, zwar mit der älteste, aber nicht der einzige und auch nicht der stärkste.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

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  • Danke für die Erläuterung – ja, sie ist nachvollziehbar :)


    Interessant finde ich die Formulierung: «So entstand die Idee der Götter.[…] Und die Menschen gaben ihnen Namen, Gestalten, Charaktere, Stärken und Schwächen.» Demnach manifestieren die Menschen, was sie glauben und benennen es entsprechend. Das deckt sich mit so mancher «Lehre»: «Euch geschehe nach Eurem Glauben». Ganz so machtlos, wie wir oft meinen, sind wir nicht. Wollen wir grossartiges bewirken, benötigt es bloss eine gewisse Anzahl Menschen mit demselben Ziel. Einzelpersonen können ebenfalls glauben, allerdings verändert sich die «Realität» bloss für sie persönlich. So beginnen Veränderungen gelegentlich, jedenfalls wenn die Person, mit ihrem Charisma, viele Menschen erreicht.


    Schauen wir genauer hin, erkennen wir, dass Menschen all das erschaffen, was sie erleben. Wir können guten Gewissens sagen, dass sie Götter sind. Nun brauchen diese Götter bloss ihr kriegerisches, angstbesetzte Dasein aufgeben und schon haben wir das Paradies auf Erden. Jetzt träumen sie friedvolle Träume und manifestieren diese bewusst.


    Auf friedvolle Träume :)

  • Nun brauchen diese Götter bloss ihr kriegerisches, angstbesetzte Dasein aufgeben und schon haben wir das Paradies auf Erden.

    Diese Idee von "alles negative muss weg" werde ich nie verstehen. Das widerspricht für mich jeder Logik.


    Außerdem würden die meisten Leute das Paradies nicht mal erkennen wenn man sie Gesicht voraus hinein schubsen würde.


    Schauen wir genauer hin, erkennen wir, dass Menschen all das erschaffen, was sie erleben. Wir können guten Gewissens sagen, dass sie Götter sind.

    Nein... sie sind Menschen. Fertig. Warum muss man die Menschen immer versuchen auf etwas göttliches zu erheben? Sie zu entmenschlichen? Es ist nichts verkehrt daran ein Mensch zu sein. Mit allem was dazu gehört. Das ist ja der Sinn warum wir sind was wir sind. Wir sollen keine Götter sein oder hochschwingende Geistwesen oder sonst was. Wir sollen einfach nur gute Menschen sein. In all ihrer Fehlbarkeit.

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