Sind sachliche Gespräche möglich in der Gesellschaft?

  • Jetzt also doch?


    Ich finde die an sich gut. Wenn allerdings sachliche Kommunikation gewünscht ist (also ohne versteckte Botschaft zwischen den Zeilen), sollte man sich ebenso darum bemühgen, diese als sachlich zu lesen. Darin sehe ich hier tatsächlich die größere Schwierigkeit, denn oft werden sachliche Beiträge stark emotional interpretiert und selbst nach Klarstellung der sachlichen Intention nicht als solche anerkannt.

    Obwohl wir hier alle Deutsch sprechen ( darf man das in einem Schweizer Forum so sagen?) sprechen wir doch verschiedene Sprachen. Ein Beispiel: der Begriff "Enttäuschung" ist im spirituellen Prozess das beste Heilmittel, weil Ent-täuschung, von der Täuschung befreit. Aus einer anderen Perspektive betrachtet, ist der Begriff für die meisten Menschen ein Vermeidungsbegriff. Wer will gerne enttäuscht sein. So reiht sich ein Begriff nach dem Anderen, dessen Bedeutung zwei Seiten hat. Jetzt kommt noch der Bewusstseinstand eines jeden Einzelnen hinzu. Wir Menschen sin Individuen, an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit, mit einem bestimmten Potential und Karma geboren aufgewachsen und von der Umwelt geformt. Ja, es gibt einen gemeinsamen Konsens, es gibt einen Punkt an dem wir alle gleich sind. Aber ich gebe zu bedenken, dass dieser Planet eine Schule der Bewusstwerdung ist und diese Bewusstwerdung führt durch alle Höhen und Tiefen. Bei dem Begriff: Höhen, wird vermutlich jeder Ja sagen, aber was ist mit den Tiefen? Wer ist bereit die Tiefen anzunehmen?


    Wo ist also dieser Punkt? Der Weg dorthin führt durch Höhen und Tiefen. Er führt durch Klarheit und Unklarheit. Er führt durch Licht und Dunkel. Da bin ich mir ganz sicher. Deshalb habe ich schon immer hier im Forum abwechselnd aus dem Licht und aus der Dunkelheit gesprochen. Wenn es mir dann selbst zu dunkel wird, mach ich einfach wieder mal eine Pause und wenn ich wieder hier bin, bin ich ein etwas Anderer als ich vorher war.

  • Willst du damit sagen, dass sachliches Schreiben nicht möglich ist? Wenn ja, gebe ich dir (bedingt) Recht.

    Aber wenn ich sage "ich bin anderer Meinung" dann meine ich, dass ich anderer Meinung bin. Und dann sollte man daraus kein "du liegst falsch" oder "du bist dumm" oder "ich mag dich nicht" stricken.

    Das ist es, was ich meine wenn ich sage, dass man auch versuchen sollte, sachlich zu lesen. Im Rahmen des Möglichen.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Willst du damit sagen, dass sachliches Schreiben nicht möglich ist? Wenn ja, gebe ich dir (bedingt) Recht.

    Aber wenn ich sage "ich bin anderer Meinung" dann meine ich, dass ich anderer Meinung bin. Und dann sollte man daraus kein "du liegst falsch" oder "du bist dumm" oder "ich mag dich nicht" stricken.

    Das ist es, was ich meine wenn ich sage, dass man auch versuchen sollte, sachlich zu lesen. Im Rahmen des Möglichen.

    Ich habe damit gesagt, dass wir alle in verschiedene Sprachen sprechen! Ergibt sich daraus der Eindruck, dass ich im Recht sein möchte? "Im Recht sein wollen" ist eine große (spirituelle) Herausforderung. Sind wir beide dieser Herausforderung gewachsen? Wenn ja, gebe ich dir (bedingt) Recht. :idee:

  • Ergibt sich daraus der Eindruck, dass ich im Recht sein möchte?

    Ist mir völlig egal ob du recht haben möchtest. Recht geben kann ich dir auch wenn du es nicht haben möchtest. Schadet dir ja nicht. Vielleicht akzeptierst du es ja einfach mal statt wieder drüber zu diskutieren.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Ja wir sprechen wohl deutsch , trotzdem verschiedene Sprachen .

    Habe dies irgendwo in einem meiner Blogs definiert , wurde da wohl auch schon

    missverstanden .

    Vielleicht findet ihr den Blog ?

  • Die Frage aus dem titel lässt sich einfach beantworten:


    100% sachlich ist Menschen nicht möglich. Fertig.


    Aber man kann sich annähern. Man kann trainieren auf der Sachebene zu hören. Man kann üben die Sachebene zu priorisieren. Und vor allem kann man lernen nicht zu einer sachlichen Aussage 5 emotionale Subtexte hinzu zu dichten.


    Das Problem ist, dass neurotypische Menschen sehr viel durch Subtext kommunizieren und neurodivergente Menschen eben nicht.


    Wenn ein neurodivergenter Mensch sagt "sorry ich habe gerade nicht zugehört, ich war kurz abgelenkt" dann meint dieser Mensch zu 99% einfach nur genau das. Und ein anderer neurodivergenter Mensch wird dies auch so hören.


    Neurotypische Menschen hingegen denken meist gleich "was ich sage ist langweilig" oder "wenn du mir nicht zuhörst ist das ein zeichen dass du mich nicht respektierst" oder "ich bin dir unwichtig". Dabei wurde de facto nichts davon gesagt.


    (Natürlich gibt es auch neurodivergente Menschen die mit Subtext reden und es gibt auch sachliche neurotypische Menschen, aber in diesem Beispiel gehe ich nach der Wahrscheinlichkeit.)


    Ich will damit nur sagen - neurotypisch oder nicht - dass sachliche Kommunikation in hohem Maße möglich ist. Und das bedeutet nicht, dass man förmlich oder unkreativ wird oder nur noch auf Fakten schaut. Ich meine damit, dass man auf das guckt was wirklich gesagt wurde und nicht auf das was vielleicht gemeint sein könnte. Manchmal bedeutet "mir ist kalt" einfach nur "mir ist kalt" und nicht "mach das Fenster zu" ;)


    Wichtig:

    Nichts in diesem Text richtet sich an einzelne Personen, nichts ist als Angriff gemeint und nichts ist wertend zu verstehen. Ich zeige lediglich verschiedene Arten der Kommunikation auf.


    Falls ihr euch für Neurodivergenz (zb ADHS und/oder Autismus) interessiert, kann ich gerne mal schauen ob ich dazu den ein oder anderen Blog verfassen kann.


    ps: vielleicht wäre es interessant hierzu ein Übungsthema zu schaffen? Quasi "redet worüber ihr wollt aber geht nur nach dem was geschrieben wurde"? Ich wäre gern bereit etwas dazu aufzusetzen.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

    Einmal editiert, zuletzt von Sasha () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Sasha mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ist mir völlig egal ob du recht haben möchtest. Recht geben kann ich dir auch wenn du es nicht haben möchtest. Schadet dir ja nicht. Vielleicht akzeptierst du es ja einfach mal statt wieder drüber zu diskutieren.

    Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Du hast doch oben gesagt: Wenn ja, gebe ich dir (bedingt) Recht. Wenn du mir Recht geben kannst, musst du ja Recht besitzen, sonst könntest du es mir nicht geben. Darauf hin habe ich den Denkanstoß gegeben. "Im Recht sein wollen" ist eine große (spirituelle) Herausforderung. Sind wir beide dieser Herausforderung gewachsen? Das war eine Frage, die sehr sachlich gestellt ist. Ich vermute, du willst aus bestimmten Gründen nicht mit mir Reden. Wenn ja, dann akzeptiere ich das.

  • Sachlichkeit führt manchmal auch zu Distanz unter Menschen bzw. vergrößert die Kluft zwischen ihnen. Sachlichkeit kann manchmal (wenn auch ungewollt, leicht unterkühlt und von oben herab klingen). Menschen möchten auch gesehen werden. Manchmal ist es vielleicht hilfreich, kurz (ggf. auch in einem privaten Chat) das, was in einem vor sich geht, wie man sich bei bestimmten Äußerungen des anderen gefühlt hat, wie man sie selbst aufgefasst hat (vielleicht waren sie ja gar nicht so gemeint?) mitteilt. Klärende Gespräche, in denen ruhig Emotionen gezeigt werden dürfen (ohne den anderen anzugreifen) können manchmal bereinigend sein wie ein Gewitter nach einer schwülen Wetterperiode.

  • Wenn das tatsächlich sachlich gemeint war, dann nehme ich das so hin. (so einfach kann es sein ;) ) Ich muss nicht Recht haben um Recht geben zu können. Recht ist kein Besitz.

    "Im Recht sein wollen" ist eine spirituelle Herausforderung und eine, bei der zumindest ich persönlich große Fortschritte gemacht habe. Denn ich habe erkannt, dass es hier zwei Alternativen gibt: In den meisten Fällen ist "im Recht sein" völlig unwichtig, denn das meiste in unserem Leben ist eh Ansichtssache. Und da wo es aus irgendwelchen (sachlichen oder oft persönlichen) Gründen wichtig ist, im Recht zu sein, genügt es eigentlich, wenn man selbst weiß, dass man im Recht ist, egal ob die andere Person es anerkennt. Denn schließlich wissen wir ja, "Recht haben bedeutet nicht auch Recht bekommen".

    Ich vermute, du willst aus bestimmten Gründen nicht mit mir Reden. Wenn ja, dann akzeptiere ich das.

    Eine Vermutung die nur bedingt zutrifft. Auf Grund unserer bisherigen Interaktionen bin ich sehr vorsichtig geworden. Aber mit dir zu reden ist etwas, was ich weiterhin nicht grundsätzlich ablehne.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Sachlichkeit führt manchmal auch zu Distanz unter Menschen bzw. vergrößert die Kluft zwischen ihnen. Sachlichkeit kann manchmal (wenn auch ungewollt, leicht unterkühlt und von oben herab klingen). Menschen möchten auch gesehen werden. Manchmal ist es vielleicht hilfreich, kurz (ggf. auch in einem privaten Chat) das, was in einem vor sich geht, wie man sich bei bestimmten Äußerungen des anderen gefühlt hat, wie man sie selbst aufgefasst hat (vielleicht waren sie ja gar nicht so gemeint?) mitteilt. Klärende Gespräche, in denen ruhig Emotionen gezeigt werden dürfen (ohne den anderen anzugreifen) können manchmal bereinigend sein wie ein Gewitter nach einer schwülen Wetterperiode.

    Ein guter Gedanke. Ich weiß, wie ich hier im Forum teils wahrgenommen wurde/werde. Das hat man mir mehr als deutlich gemacht. Daher spreche ich dieses Thema ja derzeit an. Denn jeder kann mich missverstehen und sich angegriffen fühlen, aber dennoch sollte mir auch das Recht zustehen, meine wahre Intention zu erläutern. Ja, in manchen Fällen hätte ich vielleicht geschickter Formulieren können um Missverständnisse zu vermeiden. Doch andererseits bin ich auch nicht dafür verantwortlich mich so anzupassen wie andere mich gerne haben möchten. Grenzen, die mir aufgezeigt werden, werde ich respektieren. Aber ich werde mich nicht (mehr) verbiegen um es anderen Recht zu machen. Wenn ich wirklich unterkühlt, hart oder sonst wie negativ wirke, kann man lieber das Gespräch mit mir suchen. So besteht die Chance, es für beide Seiten zufriedenstellend zu klären, und auch möglicherweise zukünftige Interaktionen besser verstehen zu können. So kann man den anderen verstehen lernen, statt dass einer sich zu Gunsten des Seelenfriedens anderer verstellen muss. Denn "Sei du selbst, nur anders" funktioniert eben nicht. Und ich habe entschieden, ich selbst zu sein, auch wenn andere mich gerne anders hätten.


    Für einen Dialog im privaten zur Klärung von Missverständnissen oder für sonstige Fragen bin ich immer zu haben.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Das war gar nicht auf Dich bezogen sondern allgemein gesprochen ;)

  • Das habe ich auch so verstanden. Ich wollte nur dennoch darstellen, wie ich dazu stehe. Du warst bei den Personen die mich auf mein Verhalten hingewiesen haben auch nicht mit einbezogen. Ich wollte hier nur keine Namen nennen, da ich das, was in den Privatgesprächen gelaufen ist, nicht in den öffentlichen Bereich holen möchte.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Sachliche Gespräche sind möglich wenn zwei dieselbe Sprache sprechen .

    Wir sprechen verschiedene emotionale

    Sprachen , ideal ist ,wenn zwei dieselbe Sprache sprechen , vermischte Sprachen führen sehr oft zu Missverständnissen und Verdrehungen .

  • Stimmt, aber kann es schaden, es mal zu versuchen? Wird nicht sowieso ständig davon geredet, dass man sich nicht von seinen Emotionen leiten lassen soll?

    Oft heißt es "Du hättest wissen müssen wie deine Worte wirken". Woher denn?? Wieso soll sich immer nur die eine Seite der Gleichung anpassen? Das ist es, was mich hier stört. Und in den neuen Benimm-Regeln für das Forum heißt es ja sogar, wir sollten versuchen sachlicher zu sein bzw. nicht mehr so sehr nach versteckten Botschaften zwischen den Zeilen suchen.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Es ist eine Herausforderung für uns alle , wird sich aber auf jeden Fall lohnen , sich selber mal zu beobachten

  • Dann geh gerne auf den Übungsplatz und versuche es zu klären ;)

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Und in den neuen Benimm-Regeln für das Forum heißt es ja sogar, wir sollten versuchen sachlicher zu sein bzw. nicht mehr so sehr nach versteckten Botschaften zwischen den Zeilen suchen.

    Das hab ich in dieser Form noch gar nicht mitbekommen. Dann bin ich hier ja vollkommen fehl am Platz, oder verstehe ich da was falsch?