Die Schule des Lebens, wie ich sie sehe
Ja, wir sind alle eins, geboren aus dem göttlichen Funken, doch das ist erst der Anfang.
Für mich beginnt die Schule des Lebens bereits kurz nach der Zeugung des neuen Lebens. Bereits sehr früh im Körper der Mutter spürt das ungeborene Wegen, wie es der Mutter geht und wie ihre Laune ist. Es spürt, ob es willkommen ist oder abgelehnt wird. Es ist warm dort und alle Bedürfnisse, die es zum Überleben braucht, werden sofort gestillt. Der erste Schock ist meist die Geburt. Den Körper, in dem es am Schluss ziemlich eng wurde verlassen und in eine kalte Welt raus spediert zu werden. Es ist kalt, plötzlich ist da Hunger. Das Baby wird in die Einsamkeit seines Körpers entlassen und muss lernen, getrennt zu sein. Wie macht man auf sich aufmerksam? Wie teilt man seine Bedürfnisse mit? So lernt es zu reden und zu laufen. Es bekommt Dinge gezeigt und lernt deren Namen. So kann es mitteilen, was es will. Es lernt, sich zu nehmen, was es braucht. Es lernt, dass es da einen Denker mitbekommen hat, der alles interpretiert. Dieser Denker bestimmt, wie das Kind seine Umgebung und die eigene Rolle darin wahrnimmt. Es imitiert die Anderen und lernt, seinen Platz in der Familie einzunehmen. Es erkennt, dass da andere sind, die es mögen oder nicht. Manche Aufmerksamkeit und Wohlwollen bekommt es geschenkt und für andere muss es etwas tun. Es wird gesellschafts tauglich.
Erst besteht seine Welt aus der Familie, dann kommen weitere Menschen dazu und dann kommen Kindergarten und Schule. Es wird mit Schulwissen zu geschüttet. Es wird erwartet, dass es all diese äusseren Weisheiten verinnerlicht und integriert. Je nach der intellektuellen und gesellschaftlichen Umgebung der Familie wird sein Weltbild geprägt und Denken und Fühlen entwickeln sich.
Etwa ab 13 Jahren fängt es an, eigene Entscheidungen zu treffen - ganz bewusst. Bis dahin hat es in der Regel einfach versucht, es allen recht zu machen, So war sein Überleben möglich. All die Erfahrungen und Vergleiche haben sein Selbstbild und seine Sicht seiner Rolle geprägt. Nun versucht dieser Spirit, den eigenen Weg in dieser Welt zu finden. Ab diesem Zeitpunkt lernt er, seine Rolle zu gestalten. Der Denker ist sein grosser Kritiker. Der Spirit vergleicht sich und seine Welt mir^t anderen und ordnet seine Erfahrungen ein. Manchen fällt es leicht, sich ein zu ordnen, beliebt zu sein, Freund zu finden und im Mittelpunkt zu stehen. Andere wiederum ziehen sich eher zurück, werden gemobbt und ausgegrenzt. Sie werden als looser beschimpft und ausgegrenzt. Nun liegt es am Spirit, ob er das zu lässt, dass Andere seine Rolle in diesem Spiel bestimmen oder ob er stark genug ist, seine eigene Rolle selbst zu definieren, den eigenen Weg zu erkennen und zu gehen. Diesen Weg geht jeder Spirit selbst, denn im Spiel des Lebens entscheidet er jeden Moment neu, ob er Opfer, Täter oder neutral ist. Alle haben das Ziel, ihre Bedürfnisse zu stillen (Kleidung, Nahrung, Wohnung, eine Aufgabe in dieser Gesellschaft). Hin zu kommen der Wunsch nach liebe und geliebt werden, Anerkennung zu erhalten und sich angenommen werden.
Leder Spirit ist ständig dran, seinen Platz in diesem Spiel zu erkennen und ein zu nehmen. Er lebt in der Illusion des getrennt seins und versucht, diesen körperlichen Weg so gut und angenehm wie möglich zu gehen. Jeder weiss, dass er irgendwann diesen Weg auch wieder verlassen wird. Da er aber nicht weiss, wann seine Zeit kommt und was danach kommt, haben die meisten Spirits Angst vor diesem Ende.
Die verschiedenen Religionen sind hier Gnade und Fluch gleichermassen. Sie geben den Spirits etwas, woran sie sich festhalten können. Die geistigen Anführer missbrauchen ihre Stellung aber leider oft auch, um Angst zu verbreiten und damit Macht über ihre Mit-Spirits zu gewinnen. Sie vergessen dabei, dass auch ihre Rolle begrenzt ist.
Im Siel des Lebens geht es um die Dualität, die nur in diesem Körperlichen Moment erfahren werden kann. Es geht um die Erfahrung der Gegensätze und es geht darum zu erkennen, dass die eigene Realität immer aus der Interpretation des Denkers entsteht und jeder das selbst beeinflussen kann, indem er die eigenen Interpretationen erforscht und die Erfahrungen in Taten umsetzt.
Wenn er dann irgend wann wieder zum reinen Spirit wird, wird er merken, dass all die unterschiedlichen Erfahrungen zu einem Gesamt Erfahrungsschatz zusammengeführt werden. Er wird erkennen, dass die eigenen Erfahrungen ein wichtiger Teil des Ganzen sind. Es ist egal, ob es glückliche, traurige, liebevolle oder schmerzvolle Erfahrungen sind, die er Spirit einbringt. Wichtig ist, dass er sie einbringt um das Gesamtbild zu ergänzen.
Mach Deine Erfahrungen in der Schule des Lebens und gib sie weiter. Lernen und Lehren sollen Eins sein und egal ob Realität oder Illusion - wichtig ist, dass möglichst viele Spirits lernen, dieses Spiel bewusst zu spielen und so das Ganze zu erweitern.
Jeder Spirit, der durch die Schule des Lebens bewusst erkannt hat, dass der Frieden und die Liebe aus dem Innersten jedes Einzelnen kommt, trägt seinen Teil zum Frieden in der Welt bei und jeder der die Verantwortung für sich und sein Tun übernimmt, macht die Welt zu einem schöneren Ort.
Illusion? Ist doch egal! Das Leben ist in jedem Einzelnen und es sollte bewusst genossen werden. So wird die Schule des Lebens ihren tieferen Sinn enthüllen.