Beiträge von Rehi

    Liebe Priska,
    mir fallen die Früchte des Geistes ein, die in der Bibel erwähnt werden. Die Liebe, die Sanftmut, die Güte.
    Oder Johannes 15, 5: Ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben. Wer in mir bleibet und ich in ihm der bringet viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. (modernisierter Text)


    Nicht in dem Hartherzigen steckenbleiben oder vor den damit verbundenen Verletzungen zurückweichen. Und nicht Gleiches mit Gleichem vergelten.


    „Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“ (Matthäus 7,3)


    Bedeutungen:
    anderen kleinlich jeden Fehler ankreiden, aber die eigenen, schwerwiegenderen Fehler nicht sehen oder nicht sehen wollen. ()


    In unserer Region gibt des die Redewendung "erst vor der eigenen Haustür kehren".
    Gemeint ist damit: sich erst das Eigene anschauen/die eigenen Fehler/die eigenen Schwächen
    und Stärken etc.


    Das eigene Leben ist ein Wachstums- und Reifungsprozess und kann durchaus zu einem
    Wandlungsprozess werden. Es wandelt sich, es läutert sich. Das Letztgenannte kann ich aus
    eigenen Kräften nicht machen. Jesus ist da mit seiner Barmherzigkeit. Gottes Gnade fließ in
    Strömen.


    alles Liebe
    Rehi

    Liebe Beatrice, liebe Priska,
    danke für Eure Ehrlichkeiten.


    Das Unbequeme spüren, aussprechen fiel/fällt oft auf fruchtlosem Herzensboden
    und erzeugt enorme Abwehr- und Ablehnungsreaktionen. Diese waren/sind manchmal hartherzig, unbarmherzig, gnadenlos und von Güte keine Spur.
    Lieber das Oberflächliche weiterleben wollen, Spaß und Freude haben wollen.
    Das ist nicht als Kritik gemeint. Es ist so, wie es ist.


    Aus jeder menschlichen Strömung entwickelt sich eine Gegenströmung. Und ist diese anfangs auch noch so klein, so gewinnt sie an Liebe, Vertrauen und Stärke.


    So bleibe ich liebevoll, sanft und gütig mit mir verbunden und lebe das, was wertvoll und kostbar ist.


    alles Liebe
    Rehi

    Deine Enttäuschungen sind nur das Ende einer Täuschung

    Erna Hüls
    Zu wahr, um schön zu sein: Enttäuschungen!
    Schließe deine Augen, lehne dich zurück und erinnere dich: Ja, du hattest dein Vorstellungen von dir, deinem Leben, deiner Partnerschaft, deinen Kindern, deiner Karriere…Und jetzt? Jetzt stellst du fest, dass dein Leben vielleicht doch oft ein Weg der Enttäuschungen war.
    „Dem Menschen wird so lange eine Täuschung nach der anderen entzogen, bis er die Wahrheit ertragen kann“, so drückt es der Heilkünstler Hubertus Salinger aus. In diesem Sinne ist jede Enttäuschung das Ende einer Täuschung.
    Jede Enttäuschung ist ein Hinweis, dass wir jetzt bereit sind für die Wahrheit. Gut so! Du hast dich getäuscht, mehr ist es nicht. Als junger Mensch warst du engagiert und begeistert, voller Elan und bereit, die Welt zu erobern. Bald schon hat die Realität dich eingeholt. Die Kraft reicht einfach nicht aus. Du bist müde. Du bist zu erschöpft, um immer wieder neu durchzustarten: schneller, größer, besser, fitter.
    Wer will das denn noch? Wer schafft das denn noch?
    Enttäuschungen machen sich breit. Menschen mit viel Ehrgeiz schaffen viel – vor allem aber sind sie selbst geschafft.
    Erwartungen führen zu Wartezeiten
    Hinter jeder Enttäuschung stecken unerfüllte Erwartungen. Und du kannst nicht einmal denjenigen dafür verantwortlich machen, der dich getäuscht hat. Die/der Betroffene weiß unter Umständen gar nichts von deinen Erwartungen. Und selbst wenn sie es wüssten: Glaubst du, dein Partner sei für dein Glück, dein Chef für deine Karriere, deine Kinder für deinen Wert als Vater oder Mutter verantwortlich? Lasse solche Erwartungen los! Erwartungen führen zwangsläufig zu Enttäuschungen und Wartezeiten.
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    Das Ende der Täuschung

    Enttäuschungen stellen Denken und Verhalten in Frage, oft sogar unseren Glauben, unsere Werte und unsere ganze Art zu leben. Wir zweifeln daran, ob sich unser Einsatz oder unser Verzicht gelohnt hat. Wenn du zu dieser Erkenntnis gelangt bist, dass dem so ist, dann bist du doch einen großen Schritt weiter! Anstatt zu verzweifeln oder in Selbstmitleid zu zerfließen, frage dich doch lieber:
    Was hast du aus dieser Enttäuschung gelernt?
    Wofür stehst du nicht mehr zur Verfügung?
    Wozu hast du in deinem Leben noch nicht entschlossen genug „Ja“ gesagt?
    Welche neuen Möglichkeiten bieten sich dir?


    Vorsicht: Deal!
    Hinter jeder Enttäuschung steckt ein Tauschhandel, ein Deal. Ein Beispiel: „Wir sind so enttäuscht von unserem Sohn“ sagen die Eltern, die ihrem Sohn das Elternhaus vererbt haben in der Hoffnung, dass dieser dort einzieht und die Eltern bis an ihr Lebensende versorgen würde. Der Sohn hat sich anders entschieden und ist in eine entfernte Stadt gezogen.
    Der verdeckte Deal war: Du bekommst das Haus, dafür versorgst du uns. Dagegen ist nichts zu sagen, sofern beide Parteien damit einverstanden sind. In vielen Fällen wird so ein Handel aber nicht offen, sondern vielmehr unterschwellig ausgesprochen. Bei Nichteinhaltung werden diejenigen, die sich gegen diesen Handel entschieden haben, mit Liebesentzug beispielsweise in Form von Ignoranz, Ablehnung oder Enterbung bestraft.
    Fotolia_46230835_M-300x195.jpgDen größten und schmerzhaftesten Tauschhandel gehen wir ein, wenn es um Liebesbeziehungen geht. Hier lautet der Deal: „Ich gebe dir Liebe, wenn du mir … gibst.“ Das führt zwangsläufig zu Enttäuschungen, denn früher oder später wird der Deal sichtbar, der hinter diesen Beziehungen steckt.
    Mir gefällt, wie der indische Weisheitslehrer Osho das beschreibt: „Andere lieben kann man nur auf eine Art und Weise: Sie so lieben, wie sie sind. Und das Schöne ist, dass sie sich, wenn du sie so liebst, wie sie sind, ganz von selber verändern. Zwar nicht gemäß deinen Vorstellungen, aber gemäß ihrer Wahrheit.“
    Das ist keine leichte Aufgabe, aber der einzige Weg, der in die Heilung und in die eigene Wahrheit führt.
    Mache nicht den Fehler und werde vor lauter Enttäuschungen kalt und verbittert, denn sonst hätten diese Erfahrungen ihren Sinn verloren und alles Leiden wäre umsonst. Bleibe sensibel und begeistert von der Liebe und vom Leben! Erkenne, wo man dich manipuliert oder getäuscht hat und ziehe deine Konsequenzen daraus. Betrachte Enttäuschungen als hilfreiche und weise Gefährten, die deinen Lebensweg korrigieren. Sie entlarven so manche Lebenslüge oder Fehlinterpretation. Kein Wunder also, dass niemand sie will. Enttäuschungen sind zu schmerzhaft, um von uns geliebt zu werden
    Jede Enttäuschung ist ein Hinweis, dass du bereit bist für die Wahrheit.
    Hinter jeder Enttäuschung stecken unerfüllte Erwartungen.
    Es lebt sich leichter ohne Erwartungen.
    Gehe keine Deals ein, vor allem nicht in Liebesbeziehungen.
    Betrachte Enttäuschungen als Korrektur deines Lebensweges.
    Enttäuschungen sind gut, sie entlarven deine Lebenslügen.
    (Erna Hüls)


    alles Liebe
    Rehi

    "Die Grundidee habe ich schon dargestellt. Das nämlich alle Übung darauf wirken soll, darauf
    abzielt, das Geschehenlassen in den Modus des Geschehenlassens und Loslassens zu kommen. Daß ich mit Ich-will und Ich-brauche und Ich-möchte-vermeiden und Ich-müßte und
    Ich-sollte, das dieses Ich still wird und zurücktritt. Wenn das Ich zurücktritt. Normalerweise
    gibt es das Gefühl und die Erfahrung und dann kommt das Ich und macht etwas mit ihr. Entweder schiebt es es weg, will es nicht haben oder rennt hin und badet in dem Gefühl und erzählt eine Geschichte dazu. Oder wenn es ein spirituelles Ich ist, dann transformiert es das Gefühl. Es ist auch etwas mit dem Gefühl machen. Vorstellungen machen, Energien spüren und Vorstellungen austauschen, Bilder austauschen oder so und aus ..... (nicht verstanden) Gefühl ein Mitgefühl machen. Das ist auch ein Machen. Es geht um dieses Ich gegenüber der Erfahrung. Und wenn dieses Ich zurücktritt, dann gibt es niemanden mehr, der etwas will in Bezug auf das Gefühl und die Wahrnehmung und das Ereignis. Das ist der Grundgedanke, weswegen alle (alles - nicht genau verstanden) alle Schritte des Loslassens sind. Es gibt zwei Bewegungen. Es gibt eine Bewegung in der Zeit:. Ich habe damals das und das erlebt und deswegen habe ich die Verwundung und Sensibilität und deswegen möchte ich erreichen in der Zukunft. So wird im Denken Vergangenheit mit Zukunft verknüpft. Aber es gibt dann eine vertikale Linie. Das ist das Verschwinden im Hier und Jetzt. So ein bißchen so wie Ramana sagt, man kann nicht das Karma abarbeiten, weil in dem Moment, in dem man es abarbeitet,
    taucht schon neues auf. Es geht darum, auszusteigen. Aussteigen bedeutet, ganz in die Erfahrung des Jetzt zu kommen. Und dann kommen jede Menge Impulse, die einen wieder in die Gedanken ziehen und es wird einem unheimlich in der Tiefer und dann wieder woanders hin und so. Gegenüber diesen Impulsen still zu sein und im Augenblick zu bleiben, darum geht es. Und man schafft das, wenn man diese Haltung des Geschehenlassens und des Loslassens kultiviert hat.
    .....
    Darum geht es. Durchs Stillhalten, Innehalten, das Fühlen und dann frei sein, angemessen
    das zu tun, was mir angemessen vorkommt oder das, was sich von der Stille aus dann alleine aufdrängt. Und jetzt habe ich das ein bißchen zu sortierten begonnen, was denn da an inneren Veränderungen nötig sind, um in diese Haltung der Hingabe und des Geschehenlassens zu kommen.
    (Teilauszug: s.o.)


    alles Liebe
    Rehi


    [PDF]dunkle Nacht - Karmel OCD


    MÖGEN MEINE WORTE LICHT SEIN AUF DEM WEG JOHANNES VOM KREUZ
    Darum möchten diese Worte die Richtung weisen, wie man zu dir kommt, ein Licht sein auf diesem Weg und die Kraft der Liebe vermitteln zum Weitergehen
    (Auszug: siehe PDF)


    alles Liebe
    Rehi

    Buch:Spiritualität von unten
    von Anselm Grün, Meinrad Dufner |
    Buchzusammenfassung von Felix Ruther

    "In der Geschichte der Spiritualität (Sp) gibt es unter anderem zwei Strömungen. Die Sp von unten und die Sp von oben. Spvu meint, dass Gott gerade auch durch unsere Wunden und unsere Schwächen zu uns spricht. Evagrius Ponticus formulierte diese Sp mit dem klassischen Satz: „Willst du Gott erkennen, lerne vorher Dich selber kennen.“ Der Aufstieg zu Gott geht über das Hinabsteigen in die eigene Realität bis zu den Tiefen des Unbewussten. Die Spvu sieht den Weg zu Gott nicht als Einbahnstrasse. Der Weg zu Gott führt vielmehr über Irr- und Umwege, über das Scheitern und die Enttäuschung von sich selbst. Nicht meine Tugend ist es, die mich vor allem für Gott öffnet, sondern meine Schwäche, meine Ohnmacht, ja sogar meine Sünde.
    Die Spvo setzt bei den Idealen an, geht von Zielvorstellungen aus, die der Mensch durch Askese und Gebet erreichen sollte. Man fragt: Wie hat ein Christ zu sein? Was muss er tun? Wer sich aber mit den Idealen identifiziert steht in der Gefahr, die Wirklichkeit, welche diesen Idealen nicht entspricht zu verdrängen. So wird der Mensch innerlich gespalten und das macht krank. In der Spvu geht es darum, dass wir gerade dort, wo wir am Ende unserer Möglichkeiten sind, offen für eine persönliche Begegnung mit Gott werden. Das wahre Gebet, sagt der Mönch, steigt aus der Tiefe unserer Not empor, nicht aus unseren Tugenden."
    ()
    Dieses ist keine Werbung für vbg. Es geht um die Buchzusammenfassung von F. Ruther.


    alles Liebe
    Rehi

    Gedanken von Stephan Hachtmann

    "Wir sind nicht menschliche Wesen, die eine spirituelle Erfahrung machen,
    sondern wir sind spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen.
    (Quelle unbekannt, verschiedenen Autoren zugeschrieben)

    Diese Behauptung stellt die gewohnten Perspektiven auf den Kopf und kann dazu
    herausfordern, die Welt und uns darin neu zu sehen. Im Grunde genommen sind wir dazu eingeladen, ja geradezu herausgefordert, aus dieser aufgezeigten Perspektive neu zu leben. Ich möchte mit dieser Zusammenstellung einen kurzen Einblick in die verschiedenen Perspektiven und Gesichter des Begriffes „Spiritualität“ geben. Nachfolgend aufgeführte Aspekte können nur eine verallgemeinernde Orientierung bieten und repräsentieren einen kleinen Ausschnitt aus der unendlichen Fülle der Möglichkeiten, um die Bedeutung und Tiefe des Begriffes „Spiritualität“ zu erfassen.


    Konsens scheint darüber zu herrschen, dass mit „Spiritualität“ irgendetwas gemeint ist, das mit dem Geistigen (spirit = Geist, Hauch) zu tun hat. Auch das dieser GEIST etwas verkörpert, das das Höchste, Heiligste und Umfassendste repräsentiert, das wir erfahren, uns vorstellen oder uns eben auch nicht vorstellen und erfahren können, scheint unumstritten zu sein. GEIST ist nicht wirklich zu fassen. Und Spiritualität steht für diese Verbindung zum GEIST, zum Transzendenten oder zur Unendlichkeit. Ob wir aber nun diesen GEIST mit Worten wie: das EINE, Gott, Allah, Buddhanatur, Tao, JAHWE, Christus beschreiben, wie er erfahrbar und integrierbar ist b.z.w. welche Wirklichkeit GEIST überhaupt darstellt: Diese Fragen waren und sind immer wieder Anlass zu nicht konsensfähigenAuseinandersetzungen und Glaubenskriegen. Inwieweit dabei die vielschichtigen Bedeutungen des Wortes „Spiritualität“ diese scheinbaren Gegensätze verbinden und aussöhnen können, sei dahingestellt.


    Das immer spürbarer werdende Bedürfnis nach innerem Heilsein und die immer größer werdende Zahl der Hilfesuchenden, bei denen eine existenzielle Grundnot sichtbar wird, macht es notwendig, offen und kreativ Wege in dieser Richtung zu gehen. In meiner Arbeit im Suchthilfesystem habe ich erste Erfahrungen unter Beachtung eines spirituellen Ansatz gemacht und fühle mich durch die positive Resonanz der begleiteten Menschen gestärkt und ermutigt. Durch grenzüberschreitende Methodik, Forschung, Vernetzung verschiedener Therapieansätze und durch eine zunehmende Offenheit und Bereitschaft in der Gesellschaft, das Thema Sucht in erweiterten Gesamtzusammenhängen zu betrachten, könnte die Einbeziehung, einer von ganzheitlichen Einsichten geprägten Spiritualität, in den Arbeitprozessen mit suchterkrankten, abhängigen Menschen, eine zunehmende Bedeutung
    gewinnen.


    Eine Öffnung für die spirituelle Dimension des Bewusstseins, hat auch etwas mit der Bereitschaft zu tun, sich den wichtigsten Grundfragen des Lebens zu stellen oder dieses zu erlernen. Wer oder was bin ich wirklich? Welchen Sinn hat mein Leben? Woher komme
    ich? Wohin gehe ich? Jedes menschliche Wesen wird früher oder später mit diesen Fragen konfrontiert werden. Zu einer Beantwortung dieser Fragen werden viele Menschen oftmals erst gezwungen, wenn sie in ihrem Lebensvollzug an unüberwindbare Grenzen stoßen, in schmerzhafte Leiderfahrungen verstrickt sind oder sich in einer tiefen Lebenskrise befinden, in der sie sich schutzlos übermächtigen Mächten ausgeliefert fühlen. Häufig treten diese existenziellen Notsituationen in der Lebensmitte oder auf Grund von schwerer Krankheit auf. Eine tiefgehende Verstrickung in eine Sucht gehört ebenfalls dazu und macht die unabwendbare Notwendigkeit einer grundlegenden Lebenswende besonders
    ´deutlich. Karlfried Graf Dürckheim unterteilt die wichtigsten Grundnöte jedes menschlichen Lebens in drei verschiedenen Aspekte. Es ist erstens die Trostlosigkeit der Einsamkeit, in der das menschliche Leben abläuft,zweitens die Verzweiflung an der Sinnlosigkeit des Lebens und drittens die Angst vor der Vergänglichkeit oder dem Tod. Alle drei Erfahrungsebenen wollen eines Tages beantwortet werden. Wenn dieses bewusst und frühzeitig geschieht, kann sich ein Tor zu einem erweiterten Erkennen der tiefsten Lebenszusammenhänge öffnen und es kann gelingen den Alltag in einem neuen, sinnvolleren und selbstverantwortlicheren
    Gesamt-zusammenhang zu leben. Das Einlassen auf die Beantwortung der genannten Grundfragen des Lebens hat unmittelbare Auswirkung auf die Fähigkeit, die Aufgaben des Alltags zu bewältigen und den Stand im Leben zu stärken. Der Mensch kann dann befähigter Antworten auf Fragen finden, die möglicherweise so lauten könnten: Welcher „Input“ tut meinem Körper wirklich gut? In welchen Mustern reagiere ich? Wie erlebe ich die Beziehung zu meinen Nächsten? Wie erfüllend und sinnvoll erlebe ich meine Arbeit? ... - Eine gesunde Integration der Spiritualität in dasSuchthilfesystem führt unmittelbar in den Alltag. Das Bewusstmachen der spirituellen Dimension wird dann zu einem Übungsweg, in der der Alltag
    diese Übung ist.


    An wen richtet sich ein spiritueller Ansatz?
    Wenn in jedem Menschen eine spirituelle Dimension vorhanden ist, dann gibt es auch für jeden Menschen diese Möglichkeit und sie sollte in den Genesungsprozess mit einbezogen werden. Spiritualität meint m. E. zunächst auch nicht das verstärkte Einbeziehen der Institution Kirche oder deren geistliche Vertreter. Eine spirituelle Grundhaltung ist weder an eine bestimmte Religion noch an eine bestimmte Zeit oder an einen bestimmten Ort
    gebunden. Die Unterstützung durch Religionen oder Kirchen kann zwar sehr hilfreich sein; für die Umsetzung eines spirituellen Ansatzes in der Arbeit mit suchterkrankten abhängigen Menschen ist diese Verbindung aber nicht unbedingt notwendig. Eine spirituelle Haltung ist universal und hat eher mit einem eigenen inneren Ausgerichtetsein und mit eine
    individuellen inneren Gestimmtheit zu tun, als mit einer institutionellen oder dogmatisch verordneten Haltung. Heilungs- und Genesungsarbeit vollzieht sich in jedem Menschen als ein prozeßhaftes Wandlungsgeschehen, das gemeinschaftlich und individuell Schritt für Schritt gegangen werden kann. Hierbei ist weder Vorbildung, Intelligenz oder Klassenzugehörigkeit Voraussetzung. Da davon ausgegangen wird, dass in jedem Menschen ein Bereich existiert der heil, ganz und göttlich ist, versucht ein spiritueller Ansatz diesen Bereich bewusst zu machen, ihn zu erinnern, zu stärken, um ihn bei der Überwindung der Sucht nutzen zu können. Dieses gilt ebenso für Menschen die Hilfe geben, als auch für Menschen die Hilfe suchen.


    Menschenbild - Gottesbild
    Gott wurde Mensch, damit der Mensch Gott werde. Hl. Augustinus, Sermo 371,1


    Wahrer Mensch. Dieser Ansatz ist durch ein Menschenbild gekennzeichnet, welches dem Menschen eine über ihn hinausreichende unauflösbare Verbindung mit dem Göttlichen zuerkennt. Darin ist das, was den Menschen auszeichnet, seine doppelte Natur. In dieser doppelten Natur ist der Mensch in Raum und Zeit ganz irdisch und er ist gleichzeitig und gleich gültig über Raum und Zeit hinausreichend ganz göttlich. Diese Bewusstseinstruktur soll erinnert, erfahrbar und sichtbar gemacht werden


    Wahrer Gott. Zum anderen eine Spiritualität/Religiösität und ein Gottesbild, welches Gott nicht ausschließlich personal und jenseitig verortet. Das Gottesbild in einem spirituellem Bewusstsein ist ein immanentes und gleichzeitig ein transzendentes Gottesbild. Gott ist
    innen. Gott ist außen. Gott wirkt am Menschen, im Menschen und durch ihn hindurch. Die Aufgabe des Menschen besteht darin, im alltäglichen Lebensprozess durchlässig und transparent für das Göttliche im Menschlichen zu werden. Namen für das Göttliche sind begrenzte Annäherungen an ein unergründbares Geheimnis. Göttliche Namen können
    sein: Heilige Einheit, Ganzheit, das Eine, Ursprungsgegenwärtigkeit, das Alles-was-ist, Jahwe, Allah, Gott, Buddhanatur, Christusbewusstsein, ewige Gegenwart, Bewusstsein der Alleinheit, ICH BIN, das Geistige,Urgrund allen Seins .."
    (Forum Nord Spiritualität und Sucht)


    alles Liebe
    Rehi

    "Wenn das Wetter wärmer wird und freundlich, zeigt sich die Welt, wie wir sie am liebsten haben. Freundlich strahlend lädt sie ein, sie zu bewundern. Wer jetzt nicht Musse hat oder sie sich nimmt, der verpasst womöglich, worum das Ganze geht: Nichts tun, Dasein, Geniessen. Das tun, wozu wir geschaffen wären. Wenn da nicht die Sandflöhe wären, das Schreien der Kinder, das Brumsen und Sumsen im Kopf. Das Denken. Lässt es sich abschalten?
    ...
    Mit Schreiben hat das nichts zu tun. Gerade nicht. Denn wenn wir es recht bedenken, wenn wir uns umsehen nach der Quelle unseres Tuns, wenn wir festellen wollen, was uns Tag und Nacht umtreibt, stossen wir über kurz oder lang unweigerlich auf das Denken. In uns gibt es eine Stimme – eine mindestens! – und die sagt uns fortwährend, was Sache ist. So sehr, dass wir es uns längst zur Gewohnheit gemacht haben, das Geschwätz der Stimme für die Wirklichkeit zu halten. Das Resultat ist Geschwätz über Geschwätz und noch mehr Geschwätz. Wir glauben zwar, unser Denken sei ein Abbild von Dingen, die wir in uns und ausserhalb von uns vorfinden und uns über die Sinne zuführen. In Tat und Wahrheit beschäftigt sich unser Denken fast ausschliesslich mit sich selbst. Die Reize, die wir uns von aussen zuführen, sind fein bemessene Häppchen, die das Denken sorgfältig einteilt nach Zustimmung oder Ablehnung und im Rahmen der eigenen Vorgaben verwertet.
    .....


    Denn nicht ich habe ein Leben, sondern das Leben hat mich. Natürlich klingt das spitzfindig,
    doch entspricht es der umwerfenden Tatsache, dass sich so etwas wie ein “Ich” bei genauerer Untersuchung in uns gar nicht finden lässt. Stattdessen gibt es eine unablässige Kette
    von Gedanken, die um einen Ort kreisen, auf den sie sich alle beziehen. Je rasender die
    Abfolge des Denkens, desto gewisser wähnen wir deren zentraler Inhalt, das Ich. In Tat und Warheit handelt es sich um eine Leerstelle.
    .....
    Das merken wir, wenn wir dem Denken das Futter entziehen, wenn wir es auslaufen lassen, wenn wir uns entspannen, bis die Kette der Gedanken abreisst und sich Leerräume eröffnen. Zwischen den einzelnen Gedanken ist nichts, und dieses Nichts ist das Eigentliche, der Hintergrund, vor dem sich das ganze Gebrumms und Gesumms entfaltet. Mystiker und Weise aller Zeiten und Traditionen haben auf diesen Zusammenhang hingewiesen;
    unter Sinnsuchern und Esoterikern unserer Zeit hat sich die Kunde herumgesprochen, und sie alle suchen dem Gefängnis des automatischen Denkens zu entfliehen. Sie meditieren. Sich ruhig stellen, die Augen schliessen, auf den Atem achten und die Gedanken ziehen lassen, wie Wolken am Junihimmel. Und auf einmal scheint die Sonne. Sie war immer schon da, wir haben sie beim Geschiebe der Wolken nur mal kurz vergessen. Jetzt scheint die Sonne, jetzt hat sich eine Wolke davor geschoben, hinterher gleich eine zweite. Hin und her, unablässiges Kommen und Gehen. Mit der Zeit stellt sich diesem Betrieb gegenüber eine gewisse Gelassenheit ein. Wir verstehen, dass wir zum Wolkenverschieben nicht taugen und uns besser darauf verlegen, die Dinge zu nehmen, wie sie sind. Fortwährendes Glück ist dadurch nicht errungen, und das “Ich” ist damit genauso wenig aus der Welt geschafft. Es kommt und geht, taucht auf aus dem Nichts und entschwindet zeitweilig wieder. Machen lässt sich dafür oder dagegen im Grunde nichts. Obwohl Meditation von vielen gerade so
    als Technik zum Erreichen eines abgehobenen, geklärten Bewusstseinszustandes missverstanden wird. Was zu nichts anderem führt, als einer neuerlichen Aufblähung des eigenen Ichs, welches nun vorgibt, sich auch noch selber aus dem Weg schaffen zu können.
    Dagegen helfen Kinder. Meditierende, die ihr Denken ruhig stellen wollen, gehen ihnen tunlichst aus dem Weg. Sie ziehen sich zurück in die Einsamkeit abgelegener Ort, sie auferlegen sich Schweigen und unterziehen sich einem strikten Tagesablauf. Kinder haben unter solchen Vorgaben keinen Platz. Sie müssen draussen bleiben. Beim Retreat mit
    Steven Harrison taten wir es umgekehrt. Wir nahmen die Kinder in unsere Mitte. Längst nicht immer verhielten sie sich so andächtig und still wie im eingangs beschriebenen Bild der Idylle. Das taten sie eigentlich selten. Die Kinder spielten, sie schrien, tobten und tollten. Wir
    nahmen’s als Ausdruck des Lebens und achteten auf die Gefühle, die das in uns hochbrachte. Auf die Weise blieb das intensive Leben nicht lange aus. Über die Anwesenheit und das Verhalten der Kinder wurde in der Gruppe zuweilen heftig gestritten. Die Diskussionen kamen und gingen. Wie die Wolken am Himmel, wie der spitze Schrei des Pfaus im benachbarten Garten, das Brüllen des Esels. Kommen und gehen. Die Entschlossenheit, mit der wir dabei blieben, bescherte uns jene erhabenen Augenblicke, in denen alles stimmte und zusammenspielte. So lange ich in Gedanken daran festhalte, wird sich ein neuer solcher Augenblick nicht einstellen. Der Rest ist Schweigen."
    (Martin Frischknecht)


    alles Liebe
    Rehi

    "Obwohl die Zeiten der Nacht und der Verborgenheit Gottes von großen Leiden und geistlichen Entbehrungen geprägt sind, fehlt in den überlieferten Berichten und Schriften eine explizite oder auch nur implizite Anklage Gottes. Für Juan de la Cruz der selbst in die Nacht der Sinne und des Geistes versetzt wurde, in das Eintreten in diese Phase sogar eine Gnade, und ein offenkundiger Hinweis, daß sich die betreffende Person auf dem rechten Weg befindet. Der Durchgang durch die Nacht dient vorrangig der Läuterung, kann aber im Rückschluss
    unterschiedlich gedeutet und auch für andere fruchtbar gemacht werden. Er stellt aber immer eine Grenzerfahrung dar, denn der Wunsch nach einer noch intensiveren Gottesbegegnung
    wird auf eine Art und Weise erfüllt, die jenseits menschlicher Wünsche und Vorstellungen liegt.
    Wenn die Nacht jedoch nicht als eine begrenzte Etappe auf dem Glaubensweg erlebt wird, sondern den Menschen in eine dauerhafte Verzweifelung führt, stößt dieser Deutungsversuch an seine Grenze. Warum Gott sich auf diese Weise entzieht, ist theologisch letztlich nicht fassbar. Gleichzeitig muß jedoch offenbleiben, ob dem Betroffenen nicht doch - vielleicht nur nicht verbal vermittelbar - eine Deutung seiner Situation möglich ist."
    ......
    Irritierend bleibt, daß die Nacht in beinahe allen Religionen und Kulturen negativ konnotiert ist und wenn überhaupt dann nur im Zusammenhang mit Lichtsymbolen vorkommt. Diese Beobachtung spricht zwar nicht gegen eine eigenständige symbolhafte Verwendung der Nacht, soll jedoch daran erinnern, daß es wohl zum Wesen der Nachterfahrung gehört, daß darin gegenwärtig oder verborgen ein Licht der Orientierung leuchtet."
    ......
    Die Nacht Gottes wird von Mystikern als "vorübergehende oder andauernde Verfaßtheit der Seele" erlebt. Dabei lassen sich seelische Zustände beobachten, die einer klinischen Depression ähnlich sind, sich aber von dieser durch eine vorausgegangene positive religiöse Erfahrung unterscheiden.

    Theologie der Spiritualität - Auch Finsternis finstert Dir nicht
    (herausgegeben vom Institut für Spiritualität)


    alles Liebe
    Rehi

    Das falsche Ego entsteht also durch unsere eigenes Bewusstsein, welches sich mit den vorhandenen Inhalten des Programmspeichers im Gehirn identifiziert. Durch diese Identifikation wird die Illusion eines Ichs erzeugt, welches ein Eigenleben entwickelt, sich selbstständig fühlt, aber gleichzeitig getrennt ist vom wahren Selbst. Dadurch fühlt es sich isoliert, einsam und ist voller Existenzängste, weil ihm jede Verbindung nach außen abhanden gekommen ist und es sich selbst einzig und allein durch die vorhandenen Programminhalte, Glaubenssätzen und Überzeugungen d e f i n i e r t.
    Dadurch steckt es nun in einer gemeinen Falle, den dieses Ego empfindet nun jede Kritik, jeden Zweifel u.s.w. an diesen Programminhalten als direkten Angriff auf seine Existenz. Darum reagiert es so heftig und wütend auf solche Angriffe. Darum wird es mit all seiner Macht und unzähligen raffinierten Tricks der Selbst-Täuschung an seine Glauben und Überzeugungen festhalten.
    Wollen wir also wieder mit unserem Bewusstsein ( unser ewiges Sein“) in unser wahres Selbst zurück, dann stehen wir vor der großen Herausforderung, all unseren illusionären Glauben, Glaubenssätze und Überzeugungen , die wir bis jetzt als wahr angesehen haben und in Wirklichkeit nicht der Wahrheit entsprechen, zu erkennen,zu durchschauen und loszulassen. „ Erkenne dich selbst, dann erkennst du den wahren Schöpfer“.
    (dito)


    alles Liebe
    Rehi

    Die Dunkle Nacht der Seele ist ein Prozess, den viele spirituelle Sucher irgendwann in ihrem Leben durchmachen, ich bin einer von ihnen. Die Dunkle Nacht
    wird in spirituellen Texten und Lehren häufig nicht erwähnt. Immer und
    immer wird uns gesagt, glücklich zu sein, unsere Schwingung anzuheben,
    das Licht zu fokussieren, doch nichts davon wird nachhaltig bleiben, bis
    ihr die Dunkelheit geliebt habt.


    alles Liebe
    Rehi

    Eindrücke von der 13. Konferenz der International
    Transpersonal Association (ITA)
    TOWARDS EARTH COMMUNITY -


    ECOLOGY, NATIVE WISDOM AND SPIRITUALITY
    (etwa: Richtung Gemeinschaft Erde - Ökologie,
    Eingeborene(n-)Weisheit und Geistigkeit)
    in Killarney, Irland, vom 22. - 27. Mai 1994
    Zur Schönheit des Landes nur soviel: Wenn man einePostkarte von den Blasket Islands oder dem Ring of Kerrysieht, denkt man, na ja, das ist halt 'ne Postkarte, allesauf besonders eindrucksvoll getrimmt, daß esatemberaubend aussieht - aber in Wirklichkeit ist Irlandnoch viel schöner, ja, märchenhaft! Fairy country!Bis zur reinen Harmonie verwildert - als hätte einKünstler alles angeordnet. Und die meisten Menschen,die ich traf, waren besonders freundlich und nett.
    Die Konferenz war groß, ca. 1500 Leute, dreiparallele Sessions, so daß man nolens volens zweiVorträge verpaßte (Es waren Cassetten-Aufnahmenzu kaufen - aber teuer). Nach den Vorträgen vormittagsund nachmittags, gab es immer ein interessantesAbendprogramm; Musik, Film, Tai Chi, Performance undbesondere Vorträge (natürlich nicht alles an einemAbend!).
    Ich gehe jetzt mal meine Notizen durch undversuche, einen Extrakt herzustellen. Die Referenzen, werwas wann gesagt hat, schenke ich mir. Es geht um Ideenjetzt; und zwar in loser Collage:
    ....


    Ein Grundtenor waren die Begriffe Respekt und Achtung,vor der Natur, vor den Werten und Rechten anderer(eingeborener) Menschen und Völker, vor dem Land, demLeben, vor Gäa. Respekt heißt wörtlich "nocheinmal hinschauen" - Achtung (reverence) bedeutet auchHingabe, Demut und Anerkennen unserer Unwissenheit. MancheEingeborene kennen 6000 verschiedene Pflanzen, ihrVorkommen, Anwendungen für den Menschen und ihrePflege. Von welchem heutigen Botaniker kann man das sagen?Und welcher Wissenschafter hält einen Neem-Baumfür heilig, wie manche Inder das tun?
    Weitere Grundtöne:

    • Ein Gefühl derDringlichkeit angesichts der ökologischen Krise.
    • Das Ganze (Erde, Welt, Kosmos) ist heilig und alles mitallem verbunden.
    • Für alles Leben leben - Bewußtsein undWachheit

    Die Geschichte der Maya-Frau, der derEntwicklungshelfer erklärt, daß er nur ihr undvier anderen der dreizehn Dörfer ihres Stammes mit demNötigsten versorgen kann: Die Frau (sie hat ein kleinesKind) antwortet, "wir nehmen eure Hilfe, aber wir werden sieauf alle dreizehn Dörfer verteilen." Sie nimmt lieberHunger in Kauf, der das Leben ihres Kindes gefährdet,als das Überleben ihres Stammes ausselbstsüchtigen Motiven in Gefahr zu bringen (nichtetwa "Hauptsache unser Dorf hat was zu essen"). Mythen undVisionen sind wichtig, sie formen die Möglichkeiten derZukunft. Daher kommt der Kunst (Theater, Rituale, Dichtung,Musik usw.) eine besondere Rolle zu. Ich frage mich, wasfür eine Zukunft verheißt MTV?
    Dinge anschauen, die man lieber nicht anschauenmöchte. Unsere Kultur ist süchtig. Würde siedoch sagen "ich bin ein zwanghafter Kriegmacher. Ich binhilflos." (bei den Anonymen Kriegmachern). Verneine dieSchattenseiten nicht - sieh sie an, sei ehrlich zu Dirselbst, geh zu den Wurzeln, arbeite die falschenVerhaltensweisen durch (Gewalt, Vergewaltigung,Mißbrauch, Sucht, Unterdrückung, Lebenslügenusw.). Millionen von Süchtigen haben es bereits getan -und sind durchgekommen! Wenn wir es schon nicht für unsselber tun können, laßt es uns für unsereKinder tun! (Christina Grof). Die Arbeit am Innen wirkt nachAußen. Das Außen spiegelt unseren innerenZustand wider. Es geht nicht, wenn wir - von Kräftengetrieben - einem Etwas hinterherjagen, das immer in derZukunft liegt (Sex, Geld, Ruhm, Macht, usw.). Ein Sinnfür die eigene Göttlichkeit kann durch innereArbeit erlangt werden und ist der einzige Weg, der dieBefriedigung verschafft, die wir eigentlich suchen, die abernicht im Außen erlangt werden kann. Du wirstzufriedener sein, mit dem was Du hast - ein"ökologisches Bewußtsein" entsteht sozusagennebenbei: man denke an die alten Kulturen der Eingeborenen.
    Das führt wieder zu den eingeborenen Völkernzurück, die in Balance mit der Natur leb(t)en. In ihnenist oft noch der Schamanismus als ursprünglicheReligion lebendig. Und das ist kein bloßer Aberglaube- Schamanen heilen wirklich, finden Verlorenes wieder,bringen Nachrichten von entfernt Lebenden, dietatsächlich stimmen. Leute gehen in die Wildnis undfinden durch Meditation, Trommeln, Nonsens-Singen,Erzählen, Rituale und gemeinsame Erfahrungen ihreverlorene, vertraute Beziehung zur Göttin wieder. Nachdrei Tagen sitzen die Leute still ums Feuer und sagen "dasist alles so vertraut, das kommt mir alles so bekannt vor...".
    Von den Hunderten Teilnehmern an einer bestimmtenArt der Wildnis-Erfahrung berichteten

    • 90 % von einer Verstärkung ihres Gefühls desLebendigseins (sense of aliveness)
    • 90 % daß sie eine Sucht überwunden haben(Drogen, Zucker, Schokolade etc.)
    • 77 % von einer einschneidenden Änderung despersönlichen Lebens
    • 53 % von einer Depression innerhalb 48 Stunden nachRückkehr in die "Zivilisation".

    Die Depression trat aber nicht auf, wenn esunterstützende Gruppen gab oder die Personenmeditierten. Interessant ist eine Geschlechtsdifferenz.Befragt nach ihren wichtigsten Zielen antwortetenMänner und Frauen deutlich verschieden:
    Frauen Männer Ziel57 % 27 % Heimkehr ("to come home")20 % 60 % Furcht überwinden Die Teilnehmer fühlten einen enormen Fluß vonEnergie, wenn sie in der Wildnis endlich loslassenkönnen. Unsere Zivilisation scheint sehr viel Energiezu binden, die in der Wildnis freigesetzt wird. DieZeremonie ist der "heilige Boden" für das Eintreten inund das Herauskommen aus verändertenBewußtseinszuständen. Die schamanische Erfahrungbesteht aus Himmel, Hölle, Entkörperlichung(Zerstückelung) und schließlicher Integration.
    Wo wir gerade bei Merkwürdigem sind, RupertSheldrake vertritt die Ansicht, daß gerade jetzt eineZeit sei, in der Amateure neue Gebiete des Wissenserschließen können, bevor es wieder von Profisübernommen wird. Einfache Experimente sind jedemmöglich, er beschreibt zum Beispiel, daß Tieregenau wissen, wann ihr Besitzer den Entschlußfaßt, heimzukehren. Komm' zu einer unerwarteten Zeitmit einem anderen Verkehrsmittel als sonst heim undlaß zu Haus einen anderen Beobachter das Verhalten desTieres aufzeichen (mit Uhrzeit).(Näheres siehe seinneustes Buch)
    Bewegendstes Erlebnis auf der Konferenzfür mich war das Obertonsingen und Chanting im Vortragvon Jill Purce - da ging mir das Herz auf! Mehr kann mandazu nicht sagen, wer einmal selber Chanting gemacht hat,weiß, was ich meine.
    Es hat schon seinen Grund,warum die Mönche gemeinsam singen ...
    Thomas Berrysagte dem Sinne nach, "Gute Menschen sind gefährlich,besonders wenn sie glauben, genau zu wissen, was gut ist.Aber das Universum ist eine Kommunion von Subjekten. Wennman diese Einheit als Objekt oder Sammlung von Objektenansieht, dann wird das Universum uns gestohlen. Unsergrößeres Selbst ist das Universum.Äußere Welt und innere Welt hängen ineinander. Wir tendieren dazu, den Kindern ihre ursprüngliche "earth literacy", ihr angeborenes Verständnis fü die Natur, wegzunehmen, indem wir sie in eine vollständig künstliche Umgebung stecken(Klassenraum) und sie von der Natur abschneiden (Autismus).Es gibt kein Trans-Universum. Das Universum ist das Einzige.Als selbst- referentielles System, ist es das einzige seinerArt und nur durch sich selbst deutbar.
    Das Universum hat vier Möglichkeiten:

    • Kollaps, Zusammenstürzen
    • Explosion, und ebenfalls Zerstörung seiner selbst
    • Balance, Gleichgewicht, das ewig Fixierte,gleichförmig Ablaufende
    • kreatives Ungleichgewicht, künstlerisches Feuer,aktiviert durch tiefe Mysterien

    Das Universum wählt Nr. 4, was sich zeigt an:

    • Differentiation: Das Universum wiederholt sich nicht. Zusein, heißt, verschieden zu sein. Nicht zwei Momenteder Zeit sind identisch.
    • Beseeltheit: Alles spricht.(siehe unten)
    • Verbundenheit: Alles ist mit allem verbunden. Du kannst nie entfremdet sein, das Universumläßt es nicht zu. " Es ist ein Universum desgegenseitigen Teilens miteinander.

    Doch Menschen erfinden - archetypische Strukturen werden neu durchdacht. Wir müssen die Spezies Mensch "neu erfinden" durch die Mittel des Geschichtenerzählens,geteilter Erfahrungen und gemeinsamer Träume.
    Und es wurden viele Geschichten erzählt. Hier einige, die ich noch weiß:
    Drei Männer wurden gefragt, was sie tun (sie tatenalle dasselbe). Der erste sagte: "Ich schleppe Steine." DerZweite: "Ich arbeite, um meine Familie zu ernähren."Aber der Dritte sagte: "Ich baue eine Kathedrale." (ThomasBerry)
    Wenn Du durch das Kreative Tor gegangen bist, gelangstDu auf eine weite Wiese, in deren Mitte ein Feuer brennt.Das Feuer brennt ohne Holz. Ein kleiner Kobold steht danebenund sagt: "Du kommst hier nicht mehr heraus, es sei denn, du läßt hier etwas Kreatives zurück, das dirliebgeworden ist." Man muß durch das Feuer gehen(etwas Selbstgeschaffenes verbrennen), dann kommt manheraus. Es ist manchmal schwer, Dinge zurückzulassen,besonders wenn sie nicht natürlich sind ... (AngelesArrien)
    Ein westlicher Aikido-Schüler (drei Jahre dabei)fährt mit der U-Bahn in Japan. Ein gewalttätigerBetrunkener steigt ein und schlägt eine Frau und einBaby. Der Schüler steht auf - er macht sich bereit zumKampf, will kämpfen und zeigen, was er gelernt hat. Erist selbstgerecht ("Der hat es verdient") und fordert denRowdy heraus! Plötzlich ruft ein alter Mann "Hey!", soals ob er plötzlich etwas ganz Erstaunliches entdeckthätte. Schüler und Rowdy drehen sich um und sehenüberrascht den Alten an. Der Alte spricht zumBetrunkenen, "was hast Du getrunken?". Der antwortet, "Sake- was geht dich das an?" "Ich trinke auch gern Sake, abendsmit meiner Frau im Garten, wo wir unseren Persimmon-Baumbetrachten; er wuchs zwar nicht so gut, aber immerhin ..."Der Alte verwickelt den Betrunkenen in ein Gespräch,der Betrunkene setzt sich zum Alten auf die Bank.Schließlich kommt heraus, der Betrunkene hat Arbeit,Frau und Kinder verloren. Es endet damit, daß der Alteden Kopf des Betrunkenen in den Schoß nimmt undstreichelt. Der Schüler muß an der nächstenStation aussteigen - beschämt. Er hatte vergessen,Aikido ist die Kunst, Konflikte aufzulösen und Kämpfe zu vermeiden. (Lieblingsgeschichte von Ram Dass,alias Richard Alpert)
    Du brauchst mehr als einen Kompaß, umheimzufinden. Du brauchst eine Landkarte. (Rupert Sheldrakeüber das immer noch nicht erklärteHeimfindungsvermögen von Tauben - aber auch sonstwahr.)
    Geschichten sind Karten der Wirklichkeit, die uns dahinführen, wohin wir gehen möchten. Erzählst Du mir Deine "Geschichte dernächsten Jahr(zehnt)e"? Die Natur recycelt alles. Kreativität kommt aus der Vielfalt (diversity). In lebenden Sytemen gibt es immer Vielfalt.
    Die Geschichte des "dummen Affen" (Mensch) ist vorbei - so oder so. (Terence McKenna, zitiert von Stanislaw Grof).Untergang oder Höherentwicklung (Transformation dermenschlichen Spezies).
    ...
    Höre auf die Erde - sie kann für sich selbstsprechen. Steh still - der Wald weiß, wo Du bist; Du mußt ihn Dich finden lassen ... (David Whyte)
    Kann man dieses Zusammenkommen von Hunderten in Konferenzen - diesen quasi- religiösen Zelebrationen dessen, was man zu wissen glaubt - transzendieren? Ja, wenn alle Wesen, menschlich und nichtmenschlich, eins im Geist und Denken sind, wenn Gäa erwacht (Gaia awakes). Oder ist Gäa bereits erwacht, und wir haben es nicht gemerkt, als Teile ihres Bewußtseins? Die Dinge werden aufgewühlt - Schlamm, Sand und Kiesel in einem Glas Wasser. Sobald sich die Bestandteile gesetzt haben, ist alles eine übersichtliche Geschichte.
    Möge der Große Geist mit Dir sein, solange das Gras wächst und die Flüsse fließen.(indianischer Segen)
    Übermooste Steinwälle miteinem vielfältigen Pflanzenleben, wie es das bei uns nicht gibt, türkis leuchtender Atlantik, schwarze Felsen in der Brandung -
    und ich wollte nur zwei Seiten schreiben ... :)
    Ich hoffe, es hilft Dir. Danke, daß Du bis hierher gelesen hast!
    Möglicherweise sind die etwa hundert Tonaufnahmen und Videos dieser Konferenz noch erhältlich beim
    Conference Recording Service
    1308 Gilman St.
    Berkeley, CA 94706
    phone 001 510 527-3600


    alles Liebe
    Rehi
    .

    Die Rechtfertigungen lassen ich neuerdings weg. Ob nun Rechtfertigungen das richtige Worte ist, weiß ich gerade nicht. Erklärungen zu meiner Denk-, Handlungsweise wie auch immer
    lasse ich neuerdings weg. Und bemerke: es ist entspannter. Ist manchmal nur recht schwierig und schnell fall ich wieder ins alte Muster des Verurteilens und sitz ich da drin in diesem Gedankenkonstrukt und merke ich nachhinein, daß ich das gar nicht wollte.


    Ich lerne und übe.


    alles Liebe
    Rehi

    Vertrauen und Loslassen
    Vortrag von Lama Lhündrup in der Bülacher Dharmagru
    ppe am 29.1.02
    Ihr habt mich gebeten über Vertrauen und Loslassen
    zu sprechen. Allein schon, so zu meditieren
    wie wir jetzt meditiert haben, ist Ausdruck davon,
    dass es ein gewisses Vertrauen gibt. Das Ver-
    trauen, inne zu halten und den Moment im Jetzt (den
    aktuellen Moment) nicht zu verändern,
    vielmehr zu erkennen, dass der Moment so wie er jet
    zt gerade ist, in Ordnung ist und dass er so
    sein darf. Dies ist bereits Ausdruck von Vertrauen.
    Ich kenne Menschen, die sich nicht für fünf
    Minuten still hinsetzen können. Das löst Angst aus.
    Kaum entsteht Angst und Unruhe im Geist
    und schon müssen wir wieder etwas tun.
    Vom Standpunkt des Vertrauens aus lässt sich der ga
    nze Weg des Dharma beschreiben, als ein
    Weg immer mehr bereit zu sein, den Moment, so wie e
    r ist, einfach so sein zu lassen ohne mani-
    pulierend einzugreifen. All die Versuche uns mit vi
    elen Anstrengungen zu ändern, unsere Versu-
    che uns und andere zu ändern, all dies ist Ausdruck
    von Angst. Es ist die Angst, dass uns etwas
    widerfährt, was wir nicht haben möchten und natürli
    ch die Hoffnung, dass uns etwas geschieht
    was wir haben möchten.
    Dies hat insofern mit Vertrauen zu tun, als dass di
    eses Vertrauen bedeutet, dass wir uns erst mal
    erlauben einen Atemzug zu nehmen ohne ihn schon kon
    trollieren zu müssen. Dass wir vertrauen
    können, dass nach jedem Ausatmen ein Einatmen kommt
    . Es gibt Menschen die nicht für eine
    Minute auf einem Kissen sitzen können, einfach so,
    um zu meditieren. Ich nehme an, dass die
    Frage hinter der Frage von Vertrauen und Loslassen
    ist: „Wie kann ich mehr Vertrauen entwi-
    ckeln? Wie kann ich tiefer loslassen?“ Deswegen möc
    hte ich den Vortrag damit anfangen, dass
    ich Euch sage: „Da ist bereits Vertrauen!“ Wir habe
    n gerade zusammen mit einer Gruppe fünf
    Minuten meditiert, ohne dass jemand rausgelaufen is
    t. Das ist ein Zeichen von einem grundle-
    genden Vertrauen mit dem wir etwas anfangen können.
    Das ist der Beginn, das ist der Anfang!
    Ich möchte Euch heute in dieser Stunde ein bisschen
    zeigen, wie wir dieses Vertrauen ausbauen
    können, wie wir weiter wachsen können in diesem Ver
    trauen, so dass es ein ständiger Begleiter
    wird und immer verlässlicher wird in unserem Leben.
    ()


    alles Liebe
    Rehi


    Einführung in den Vajrayana




    Befreiendes Gewahrsein entwickeln



    Zuflucht nehmen


    Einführende Vorträge



    Möchte keine Werbung für das ekayana-institut machen. Möchte nur die Videos verlinken.


    alles Liebe
    Rehi

    Der Übergang vom Ego- zum Herz-basierten Bewusstsein beginnt mit der Erfahrung einer inneren Leere. Dinge, die vorher Eure ganze Aufmerksamkeit auf sich zogen, oder Situationen, in denen Ihr vorher völlig aufgegangen seid, hinterlassen bei Euch nun ein Gefühl der Leere oder mangelnder Inspiration. Irgendwie scheinen die Dinge ihre normale Bedeutung und ihren Sinn verloren zu haben.
    Bevor diese Leere erfahren wird, befindet sich das Bewusstsein im Griff der Angst und dem daraus resultierenden Bedürfnis, sich ständig wieder selbst bestätigen zu müssen. Es ist ständig auf der Suche nach Wertschätzung von außen, weil es nicht bereit ist, sich den dem zugrunde liegenden Ängsten vor Zurückweisung und Einsamkeit zu stellen. Diese tiefe Angst und das Bedürfnis nach Bestätigung von Außen kann lange das verborgene Motiv für viele Eurer Handlungen sein. Euer ganzes Leben kann darauf aufgebaut sein, ohne dass Ihr Euch dessen bewusst sein müsst. Vielleicht seid Ihr Euch einer unbe­stimmten Unruhe oder Anspannung in Eurem Inneren bewusst. Aber häufig muss erst ein größeres Geschehen, wie das Auseinandergehen einer Beziehung, der Tod eines geliebten Menschen oder der Verlust der Arbeitsstelle geschehen, um Euch dazu zu bringen, wirklich zu ergründen, was es mit dieser Unruhe bzw. dieser Anspannung auf sich hat.
    Wenn das Ego im Mittelpunkt Eures Wesens steht, befinden sich Euer Bewusstsein und Euer Gefühlsleben in einem Zustand der Verkrampfung. Ihr seid starr vor Furcht, und aus dieser Haltung heraus, befindet Ihr Euch in einer ständigen Verteidigungshaltung. Wenn Ihr im Ego-Zustand seid, habt Ihr immer das Gefühl von Mangel, das Bedürfnis nach mehr.
    Das Fundament Eurer Gedanken, Gefühle und Handlungen ist ein schwarzes Loch, eine Leere, die niemals ganz gefüllt werden kann. Es ist ein Loch der Angst, ein Ort, der von Schatten verdunkelt ist, weil Ihr Euer Bewusstsein davon abwendet. In diesem Schatten befindet sich eine Leere, derer Ihr Euch vage bewusst seid, aber zu der Ihr nicht hingehen wollt.

    Möchte keine Reklame für human-energetiker.com machen. Der Text enthält teilweise sehr, sehr interessante Infos.