Beiträge von Rehi

    "Damit die Attraktivität aber auch die Notwendigkeit einer richtig verstandenen Inneren Arbeit wirklich erkannt werden können, umreißen wir ganz kurz, was die zuvor erwähnte Gesetzmäßigkeit mit uns Menschen zu tun hat. So können auch Antworten auf die Fragen "Woher komme ich? Warum bin ich hier? Wohin gehe ich?" aus einem offenen und bereiten Herzen bejaht werden; und es bildet sich ein Fundament dafür, Innere Arbeit nicht nur zu akzeptieren, sondern zu ihr ‒ in welcher Form auch immer und durch was auch immer ausgelöst oder veranlaßt ‒ ja zu sagen."


    alles Liebe
    Rehi

    Vom grossen Sucher Sören Kierkegaard heisst es:



    Wenn wir dem Erkennen unserer selbst näher kommen wollen, wenn wir den Ur-Grund unseres Wesens entdecken wollen, aus dem heraus wir von der namenlosen Macht, die wir Gott nennen, gelebt werden, müssen wir das Tor der inneren Stille durchschreiten, um dadurch erst wirklich das zu sein, was wir unserem wahren Wesen nach sind. Und das Tor zu dieser tiefen Stille öffnet sich nur dann, wenn unser Geist, unser Denken, unser ganzes inneres Wesen zur Ruhe gekommen ist und zu 'hören' beginnt, wenn es nur noch Ruhe und Stille ist, wie ein tiefer Bergsee.


    Ein Mensch, der diesen Weg gehen will, braucht nicht unbedingt eine Religion mit diesem oder jenem Dogma, sondern einen Geisteszustand, der ihm die Überzeugung gibt, dass etwas Unvorstellbares und Erhabenes jenseits unserer Gedanken und Vorstellungen der Hintergrund sein muss von dem, was unsere Sinne uns zeigen, Etwas, das die Essenz der Dinge, die Essenz der Lebenskraft ist, und das nur in der Stille unseres inneren Wesens wahrgenommen werden kann.


    Um dieses Ziel 'jenseits von Gedanken und Vorstellungen' zu erreichen, ist es nötig, die Aufmerksamkeit auf das näher gelegene Ziel zu lenken, das tiefe innere Stille ist, denn das grösste Hindernis auf unserem Weg ist der nicht endende Gedankenstrom, der unseren Geist davon abhält, in die innere Stille einzutauchen. Erst durch das Beruhigen der Aktivität unserer Gedanken und das Ruhen in tiefer innerer Stille wird die falsche Vorstellung, dass dieses rastlose 'Ich' unser Ich ist, fallen gelassen, dessen Selbstbehauptungsdrang überwunden, so dass sich die Fähigkeit zum wahren Hören entfalten kann.


    Und wie kommt unser inneres Wesen zur Ruhe? Indem wir in einem Zustand des Überlassens leben, wo es Fragen wie - soll ich, soll ich nicht, ist das richtig oder nicht - nicht mehr gibt, und wo der Wille schweigt, so dass die innere Stille, die zu uns spricht, zu hören ist. Man lebt in dieser inneren Stille und akzeptiert, was und wie alles kommt, und - entsprechend den Erfordernissen des Augenblicks - wird spontan, ohne unseren Willen gehandelt, oder es geschieht einfach ohne unser Tun das Richtige.


    Wenn es still ist in uns, kann alles blühen und wachsen, und dieser Garten der inneren Stille ladet zum Schauen, zum Staunen, zum Meditieren, zur Anbetung ein. Wenn wir im Reich der inneren Stille ruhen, ist auch die äussere Welt trotz Arbeit und Tätigkeit still. Sie entschwindet immer mehr mit ihren vielen Dingen, Sorgen, Problemen, und statt dessen dehnt sich die innere Welt aus und verschmilzt mit der äusseren Welt, so dass es nur noch eine weite Welt gibt: die Welt der Stille in einer Welt voll Lärm. Paradox?


    Die wahre innere Stille ist ein immerwährender innerer Seinszustand, der unabhängig ist von äusserem Lärm oder äusserer Ruhe. Äussere Ruhe kann durch Selbstdisziplin erlangt werden. Die Stille des Herzens, der Seele, ist eine innere Verfassung, ist Innenschau, die immer gleich bleibt und nichts zu tun hat mit irgendeiner Willensanstrengung, sondern ein Mensch, der innerlich still geworden ist, ruht in sich selbst, in der Stille seines eigentlichen Wesens. Selbst wenn Gedanken kommen, bleibt der Grund seines Wesens in ruhender Stille, wie das Wasser am tiefen Grund des Meeres, das von Stürmen nicht mehr aufgewühlt werden kann. Gedanken kommen und gehen, Gefühle kommen und gehen, Erfahrungen kommen und gehen, Arbeit kommt und geht, doch dies alles geschieht nur an der Oberfläche und stört die tiefe innere Stille nicht.


    Innere Stille ist die tragende Kraft unseres Lebens. Sie trägt uns über alle Schwierigkeiten hinweg, gibt uns Kraft und tiefe Freude, ein umfassendes Verstehen und einen Frieden, in dem sich alle Rätsel und Probleme von selbst lösen, denn - wenn wir hören können - finden wir die Antwort auf alle Fragen des Lebens letztlich in unserem inneren friedvollen Selbst. Dieses göttliche unsterbliche Selbst ist unser ursprüngliches Wesen.


    Wenn wir in der Stille unseres Wesens erkennen, was wir sind, und in dieser Erfahrung leben, hat sich unser Leben vollendet, ist es vollkommen. Dann ist der Mensch frei. Wirkliche Freiheit kommt aus der inneren Stille, die das Tor zum Unendlichen, Unbegrenzten ist. Solange der Mensch in die Stille seines Wesens nicht zurückgefunden hat, nicht darin und daraus lebt, lebt er menschlich, hat er seine Göttlichkeit nicht erkannt. Er lebt nicht aus der sprudelnden Quelle des lebendigen Lebens. Das Zurückfinden an diesen stillen Ort, in den blühenden Garten der Stille, in der sein Selbstwesen erwachen kann, lässt ihn das ganze Leben, die Menschheit, die ganze Schöpfung in Liebe umarmen. Von hier aus betrachtet er die Welt, von hier aus erblickt er das ganze Universum und sich selbst aus richtiger Sicht. Die Wahrheit kann nur im Schweigen und in der Stille erfasst werden.


    In dieser Stille wird die Sprache der Dinge vernommen, die uns ihr Wesen offenbaren. Die überall gegenwärtige Transzendenz wird inmitten der Vielfalt wahrgenommen. Dieser Zustand gibt uns ein Gefühl des Losgelöstseins von allem, eine Leichtigkeit, eine unbekümmerte Beschwingtheit und Heiterkeit.


    Es ist die Grosse Stille, aus der die alles durchflutende Lebenskraft zu erfühlen ist, die in allem ist und alles umfängt. In der inneren Stille erwacht der wahre Mensch. Er wird zum Hörenden. Er hört, was Gott ihm sagen will. Er hört das Unhörbare.


    Wer sich täglich - wenn auch nur für kurze Zeit - vom äusseren Leben lösen und in sich selbst zurückziehen kann, um das Tor zur Stille zu entdecken und in diese Stille hineinzuhorchen, wird dieses Buch der Weisheit und Erkenntnis, das den Weg dahin weist, als etwas sehr Kostbares nicht mehr missen wollen.


    H. Oosterbaan



    afl3.jpgafl3.jpgafl3.jpg



    alles Liebe
    Rehi

    In dem Artikel beschreibt Manfred de Vries die wichtige Rolle der Stille sowie der Erdung für den Menschen.
    Über die Stille
    Oft sucht der Mensch Kraft, Erneuerung und den Sinn des Lebens in Aktivitäten und im Getriebe der Welt. Es gibt aber auch eine Bewegung hin zur inneren Stille, die Kraft, Erneuerung und Orientierung schenkt, und zugleich des Menschen Entfremdung von sich selbst durch Ablenkungen aller Art sichtbar werden lässt.
    Innere Stille und Einkehr bereiten uns den Weg. Sie sind letztlich immer dort Fundament und Wegweiser, wo Leben zu seiner Erfüllung kommen soll.
    Die Stille, welche hier gemeint ist, ist keine Totenstille, sondern eine lebendige und lebensspendende Stille. Sie führt den Menschen in die Transzendenz und beruht auf der Übung des Sitzen in der Stille. Wir finden das Sitzen in der Stille in vielen spirituellen Richtungen, um entweder:

    • das wahre Selbst durch eine auf jede gegenständliche Konkretisierung verzichtende Meditation in Einheit mit dem Kosmos herauszukristallisieren, oder
    • die Vereinigung der Seele mit Gott und das daraus erlebte Einssein, oder
    • die Nähe und Gegenwart Gottes zu erfahren

    Je nach religiös-kulturellem Umfeld entwickelten sich verschiedene Methoden, um aus mystisch anthropologischer Sicht

    • Reinigung/Katharsis
    • Rückbindung/religio
    • Begeisterung/Inspiration und
    • Berufung

    zu erfahren.
    Zum Beispiel wären da fernöstliche Versenkungsübungen wie Zazen und Vipassana, das kontemplative Beten abendländischer Mystik oder die Gegenwartsübung der Wolke des Nichtwissens.
    Gemeinsames Ziel dieser unterschiedlichen Wege ist es, leer zu werden, damit das „wahre Selbst” frei von Altlasten erkannt werden, „Gott sich eingießen” oder „Gott begegnet” werden kann.
    Aus der Stille heraus das Wort zu ergreifen, zu denken und zu handeln fällt so allmählich immer leichter. Wort und Handlung aus der Stille heraus sind dasZiel eines spirituell geführten Lebensweges.
    Aus innerer Stille heraus entsteht auf diese Weise die heilende Bewegung nach Außen.
    Früchte geübter Stille sind:

    • ein ruhiger Körper,
    • ein liebendes Herz,
    • ein fokussierter Geist,
    • Hinwendung und Hingabe an das Heiligste und
    • Aufgehen in das Ganze oder Begegnung mit dem Einen



    Allerdings
    Bis innere Stille und Rückbindung erfahren werden kann, bedarf es meistens langer Praxis und zur Übung gehörende vorbereitende Maßnahmen, die der seelischen und geistigen Reinigung und Harmonisierung dienen.
    Es führen viele Wege in die Stille. Wer ein Bewegungstyp ist, wird z.B. Yoga, meditativen Tanz oder Laufen als Vorbereitung für das Sitzen in der Stille bevorzugen. Andere lesen zuvor einen heiligen Text, singen oder beten.
    Es ist auch möglich, dass Menschen nicht in die Stille gelangen können, weil noch zu viel innerer Schmerz, der Unruhe und negative Gefühle im Leben verursacht hat, in ihnen ist.
    Ihnen wird empfohlen, Körperarbeit, Psychotherapie oder gesprächstherapeutische Hilfen zu nutzen, um den Weg zur Stille von Gestrüpp zu befreien.
    Wir können nicht sagen: „Ich habe die Stille erfahren”, „ich habe mein Selbst erfahren” oder „ich habe Gott gefunden.” Das wahre Selbst, Gott, die Stille verweigern sich, als Objekte und Erfahrungen degradiert zu werden. „Gott ist je Größer”, „Selbst ist je kleiner”. Sie kommen zu uns - wenn sie kommen - als Geschenke, nachdem wir den Acker gepflügt, die Samen gesät und die Saat versorgt haben.
    Erfahrungen hingegen - auch spirituelle Erfahrungen - lassen sich in Schubladen packen, um sie jederzeit herausholen zu können. Damit aber würden wir zu Händlern im Tempel.
    Wir können über Gott, das Selbst und die Stille, von der hier die Rede ist, nicht verfügen, weil sie keine Objekte sind („du kannst/sollst dir kein Bildnis machen”).
    Daher wird seit Menschengedenken von einem Gnadengeschenk gesprochen, das wir meistens dann erhalten, wenn wir es am allerwenigsten erwarten oder zu suchen aufgegeben haben. Es ist ein Geschenk, das sich jeder wörtlichen Beschreibung entzieht.
    Der Weg wird so wieder zum Ziel, der uns auf den Boden holt und demütig macht.
    So gilt es drei Phasen zu beachten:

    • Phase der vorbereitenden Maßnahmen
    • das Sitzen in der Stille
    • ein Leben aus der Stille heraus den Alltag gestaltend

    Viele spirituell Praktizierende bleiben in der zweiten Phase hängen, und betreiben lebenslange verzückte und in sich selbst verliebte Meditation und „Nabelschau”. Denn die erfahrene Stille ist wunderbar und man möchte gar nicht in die ach so grobe Welt zurück. Gerade hier wird es notwendig, einen Ruck Richtung Welt zu erhalten, welche die dritte Phase als Austreibungsphase einleitet.
    Der Sinn menschlichen Daseins ist es nun mal, im Alltag liebend mitzuwirken und nicht auf ewig in der Wüste oder in der Höhle zu verweilen.
    Unser Mitgefühl, das auf dem Weg in uns erwachen muss, ist ab jetzt gefragt. Und das kann nur im Wirrwarr unserer Pflichten getestet werden.
    Unser Alltag wird aus wahrer Stille heraus veredelt oder geheiligt.
    Konsequenz erfahrener Transzendenz und Stille ist die nicht zurück zu haltende Äußerung in Gedanke, Wort und Tat, die bejahend und kreativ im Leben wirksam wird.
    Ein neues Denken, Fühlen und Wollen sind die Früchte des vorher bereiteten Ackers. Hier wird sichtbar, ob Stille und Rückbindung uns tragen und uns - wenn wir auch manchmal scheitern - wieder aufstehen und weitergehen lassen.
    Der spirituelle Weg wird uns nicht unbedingt erfolgreicher, dafür empfänlglicher und menschlicher werden lassen. Er dehnt uns aus, um Himmel und Erde in uns zu vereinen.




    Über die Erdung
    Wenn sich der Mensch auf den spirituellen Pfad begibt, betritt er den geistigen Raum. Dort erschließt sich ihm eine neue Welt, die teilweise anderen als unseren irdischen Gesetzen unterliegt. Um während dieses Prozesses nicht die Bodenhaftung, oder Erdung zu verlieren, die wir brauchen, um im Leben auf dieser Erde klar zu kommen ist es wichtig, ge-erdet zu bleiben.
    Dabei spielt unser Bauch, japanisch Hara, eine große Rolle. Beim Sitzen in der Stille lernt man, in den Unterbauch hineinzusinken. Das geschieht auf vielfältigste Weise, je nach Methode durch Fokussierung oder Gewahrwerden dieser Körperregion.
    Auf dem Spirituellen Weg sollen uns Wurzeln und Flügel wachsen.
    Die Erdung ist für die richtige Entwicklung unserer Wurzeln verantwortlich. Nur ein Baum, dessen Wurzeln gut versorgt sind, kann durch seinen Stamm die Kraft aufsteigen lassen, die es braucht, um eine schöne Krone zu entwickeln.
    Diese schöne Krone zeigt sich in spiritueller Ethik und Haltung, die sich im täglichen Leben ohne jeden Hochmut und große Worte ausdrücken wollen.
    Ohne Erdung brechen viele Menschen ihren spirituellen Weg ab. Es ist daher die Aufgabe eines guten Lehrers, während der Wegbegleitung die Aufmerksamkeit seiner Schüler und Schülerinnen auf die Notwendigkeit einer guten Erdung zu lenken und diese mit ihnen immer wieder zu üben.
    Die Erde verkörpert weibliche Prinzipien wie Empfänglichkeit, Geduld, Selbstsorge & Fürsorge, Mitgefühl und Demut. Geerdet erfahren wir den Halt, den wir schätzen lernen, um wachsen und eines Tages aufzublühen und Frucht tragen zu können.
    Autor: Manfred de Vries


    Das Sitzen in der Stille in meiner Ansicht nach nicht erforderlich.
    Sitzen in der Stille als Meditation betrachtet.
    Meditation im alltäglichen möge nicht vergessen werden.


    Es gibt wundervolle Möglichkeiten, sich zu erden. Das passiert von alleine.
    Es ist ein Hin- und Herbewegen des Stillwerdens, der Stille, vorausgesetzt, man öffnet sich ihr. Ein Anwenden ein methodisch betrachtet ohne Herz funktioniert nicht.
    Das Stillwerden, die Stille wartet nicht darauf, bis das Sitzen erfolgt. So jetzt sitzt der liebe Mensch denkt sich die Stille und nun schau ich bei ihm vorbei. Das wird durchaus so sein. Das zu kritisieren, liegt fern. Stille kann auch beim Kartoffelschälen oder beim Schneiden
    einer Tomate, bei alltäglichen Kleinigkeiten, völlig unerwartet sein.
    Nicht unter Druck setzen und erwarten. Das funktioniert nicht. Alles loslassen, wieder und wieder.


    alles Liebe
    Rehi


    alles Liebe
    Rehi

    Denn Sri Aurobindo glaubte, daß die Evolution ein ständiger Entwicklungsprozeß ist und nicht an irgendeinem Punkt innehält. Speziell auf der Bewußtseinsebene ist der Mensch gefordert, weiter zu wachsen und neue Formen schöpferischer Entfaltung in allen Bereichen des Lebens zu erschließen.


    An dieser Stelle können wir erwähnen, daß die Literatur-Nobelpreisträgerinnen Gabriela Mistral und Pearl S. Buck Sri Aurobindo 1950 für die große Literatur-Auszeichnung in Stockholm vorschlugen, allerdings in Verbindung mit anderen bedeutenden Werken, da Savitri noch nicht erschienen war. Die beiden Schriftstellerinnen fanden kein Gehör, aber wahrscheinlich suchte Sri Aurobindo in diesem letzten Jahr seines Lebens auf Erden auch eher die Stille einer letzten Vertiefung in seine Arbeit als den großen Paukenschlag einer öffentlichen Anerkennung.
    ()

    Mutters Agenda 1951 - 1973 (Mirra Alfassa)


    Die Aufzeichnung über zweiundzwanzig Jahre, in 13 Bänden mit insgesamt 6000 Seiten, einer einzigartigen Erforschung des Körperbewußtseins. Auf Sri Aurobindos Spuren entdeckte die in Indien "Mutter" genannte Fortsetzerin seines Werks ein "Mental der Zellen", das ermöglicht, die Bedingungen des Körpers ebenso radikal zu verändern, wie einst das erste Stammeln eines "denkenden Mentals" die Bedingungen des Anthropoiden verwandelte.
    ()

    ()
    Die folgende Sammlung von Zitaten aus den Büchern ist mein Versuch, einen Geschmack von dem zu vermitteln, was das gemeinsame innere Werk von Sri Aurobindo und Mutter – wie es speziell in diesen Büchern von Satprem beschrieben wird – ganz praktisch für uns als Spezies bedeutet.


    Über Jahre hinweg – achtzig Jahre vielleicht – verbrachte Mutter ihre Zeit damit, ihren Körper zu verlassen, um sich auszuruhen: In Sekundenbruchteilen erklomm sie die höchsten Regionen des Bewusstseins und trat in das große, weiße, reglose Licht (...) So konnte Mutter mehr als ein halbes Jahrhundert ihr aufreibendes Leben aushalten, ohne dabei mehr als zwei Stunden Ruhe pro Nacht zu finden. (...) Je weiter sie in ihrem Yoga der Materie fortschritt, um so deutilcher wurde ihr aber bewusst, dass diese Methode – die Materie zu verneinen oder sie schlicht zu vergessen – ihre Zellarbeit seltsam verkomplizierte. Dem Zugriff des physischen Mentals [Mind] zu entkommen, bedeutet zweifelsohne eine große Entspannung und Erholung, aber es ist der Ausweg aus dem Käfig nach oben, nicht nach unten, und während dieser Zeit fallen die Zellen, die Materie wieder in ihre ursprüngliche Trägheit zurück.


    Das Unbewusste ist das, was wir als den Weltanfang, die Grundlage der Materie bezeichnen können, dieses undefinierbare „Etwas“, auf dem sich alle Evolutionsschichten ablagern und aus dem alle Formen entkrochen... (...) Erst als ich [Mutter] ins Unbewusste hinabstieg fand ich dort inmitten der Finsternis die göttliche Gegenwart ... (...) [ich] stand plötzlich vor einer Öffnung, wie ein Gewölbe oder eine offene Grotte (...) und dort erblickte ich ein Wesen aus regenbogenfarbenem Licht, das mit dem Kopf auf seinen Händen ruhend schlief: das Licht, von dem es umflutet war, leuchtete regenbogenfarbig ... Regenbogenfarbig bedeutet in allen Farben, und das ist sehr wichtig, denn es handelt sich hier um ein Licht, dem wir noch öfters begegnen werden, und das ganz besondere Eigenschaften oder eine ganz besondere Macht über die Kräfte der Auflösung hat (Krankheit, Tod, das finstere Nein in der Tiefe der Materie), das mit diesem Licht einherzugehen oder dessen Begleiterscheinung zu sein scheint.“ (Band 1, S. 285)


    Die Erfahrung wiederholt sich bei einer anderen Gelegenheit und aus anderem Anlass, aber dann besteht immerhin bereits ein Anfang der Zusammenarbeit. Die Zellen haben erkannt, dass DAS die Lage ändert (sie erinnern sich, das ist sehr interessant), und so beginnen sie mitzuarbeiten, was die Aktion beschleunigt. Dann (...) wiederholt es sich ein drittes Mal, und die Zellen selbst rufen die göttliche Aktion herbei, weil sie sich erinnern. (...) Da kommt ES auf eine so herrliche Weise, wie etwas Beständiges... (Band 2, S. 336) "Die Belehrung des Bewusstseins der Zellen besteht darin, ihnen beizubringen, das göttliche Bewusstsein, die göttliche Gegenwart, die göttliche Macht zu wählen, (...) eine Wahl in jeder Sekunde zwischen der Herrschaft der alten Naturgesetze und der Herrschaft des höchsten Bewusstseins.



    Und alle Körper, die diesen Weg zurücklegen wollen, brauchen allein diese Aspiration [das "Flüstern in den Zellen" aus dem vorigen Zitat] - im Grunde genommen ist sie wahrhaftig der einzige Weg, den es seit dem Protoplasma gibt: ein Streben, eine Aspiration. (Band 3, S. 97)
    Das im wahrsten Sinne des Wortes Bahnbrechende war, dass dieses winzige Flüstern der Materie nur befreit und dadurch als Schlüssel wirksam werden konnte, weil Mutter es nach Jahrzehnten unbeirrbaren mikroskopischen Erforschens der Struktur der Materie gelang, dieses Flüstern in ihren Zellen wahrzunehmen oder zu erwecken. Das Mantra, das sie in ihren Zellen vernahm war: „Allein der Allerhöchste kann mir genügen.“ An anderer Stelle heißt es: Und plötzlich erinnert sich Mutter: Ja, ich bemerkte, dass die Zellen überall, die ganze Zeit das Mantra wiederholten: OM Namo Bhagavate, OM Namo Bhagavate ... die ganze Zeit, die ganze Zeit. OM Namo Bhagavate wiederholt sich spontan und automatisch in einem sanften Frieden. (Band 3, S. 23)


    Der Körper enthält den Schlüssel der langen Reise. So verlangt es ihn nicht nach einer Karte: es verlangt ihn zu sein. (Band 3, S. 97)


    es braucht nur ein Mantra, ein Losungswort - welches auch immer -, doch es muss ein innerster Schrei unseres Wesens sein. (...) Man wiederholt das Mantra, bis es die ganze Kruste durchdrungen hat, die ganze Banalität und Idiotie des Alltags, all die Millionen und Abermillionen von Vergeblichkeiten, die man für etwas anderes durchlebt, das niemals kommt. Man wiederholt es so hartnäckig wie ein Maultier, bis die Zellen diese Schwingung des Appells ergreifen - dann wiederholen sie es Tag und Nacht, ohne Unterlass, automatisch, närrisch ... und wunderbar. Dort beginnt das Wunder, (...) das zellulare, physiologische Wunder. Denn Sri Aurobindo und Mutter haben den Weg eröffnet. Deshalb ist es nicht, als müssten wir undurchdringliche Schichten durchqueren: der Weg ist offen. (...) Und man braucht nicht blind zu glauben: man braucht nur dorthin zu gehen, auf diese Ebene. Das gilt es zu berühren. Das Wunder ist: Wenn man das berührt, erbaut sich die neue Welt von selbst, ohne dass man es wollen, verstehen oder suchen müsste. (Band 3, Seite 264)


    Tatsächlich lässt es sich kosten: Ich [Mutter] war wie eingetaucht in das Bad der Liebe des Höchsten. [Für den Körper ist es ein Bad, nicht etwas Emotionelles]. Es ist eine Art homogene, unbewegte Schwingungsmasse und dennoch von einer Schwingungsintensität ohnegleichen, die in einem warmen goldenen Licht zum Ausdruck kommen kann. Das ist überall gleichzeitig, es ist sich überall gleich, ohne Wechsel von hoch und tief, unveränderlich, in einer gleichbleibenden Intensität der Empfindung. Dieses "Etwas" ist zugleich absolute Unbewegtheit und absolute Schwingungsintensität. Und DAS ... liebt. Da ist kein "Herr", kein "Etwas", kein "Subjekt", kein "Objekt". Das liebt. Wie aber könnte man beschreiben, was DAS ist? ... Es ist unmöglich. DAS liebt überall und alles, immer und gleichzeitig. Hat man DAS einmal erlebt, dann wird man sich auf so unwiderrufliche Weise bewusst, dass alles vollkommen von der individuellen Wahrnehmung abhängt, und diese individuelle Wahrnehmung hängt natürlich immer wieder von der Unzulänglichkeit, der Trägheit, dem Unverständnis, der Unfähigkeit der Zellen ab, diese Schwingung in sich halten und beibehalten zu können (...). Aber Er ist hier, Er ist hier, hier! Er ist beständig - ist DIE Beständigkeit. Diese Beständigkeit, die Buddha suchte, sie ist hier. Buddha behauptete, sie im Nirvana gefunden zu haben - sie ist hier in dieser Liebe. (...)


    Das spielt sich nicht "da oben" ab, in den unendlichen Räumen des Bewusstseins, das spielt sich hier ab, innerhalb dieser Haut, in die wir gegen ihren Willen diese Unermeßlichkeit eintreten lassen müssen.


    Das wird die nächste Seinsart:
    eine musikalische Art,
    eine Musik die alle Schmerzen der Erde
    heilen wird."
    Aus dem Französischen: Petra Mecklenburg


    Om = der Urklang
    Namo = Verehrung
    Bhagavate = Glanz, Erhabenheit
    ()

    Evolution und Spiritualität. Die Botschaft Sri Aurobindos und Teilhard de Chardins für eine zeitgemäße Spiritualität
    Das Ziel spirituellen Lebens wurde in den östlichen Wegen in einem Zustand des Nirvana oder der Befreiung gesehen, der dazu befähigt, nicht mehr wiedergeboren zu werden. Im traditionellen Christentum wollte man in den Himmel kommen bzw. man erwartete gemäß apokalyptischem Schema ein Gericht und die Auferstehung der Toten am Ende der Zeit.
    In Indien vollzog der Yogi und Philosoph Sri Aurobindo (1872-1950) eine Wende hin zu einer welt- und evolutionsorientierten Spiritualität. Sein integraler Yoga strebt danach, sich der göttlichen Kraft zu öffnen, die in evolutionärer Weise eine Transformation des Bewusstseins bewirkt, die bis in die zelluläre Ebene gehen kann. Ziel ist dabei ein „göttliches Leben auf Erden“.
    Auch der christliche Mystiker und Naturwissenschaftler Pierre Teilhard de Chardin (1881-1955) lehrte einen Weg der spirituellen Evolution. Er spricht von einem Punkt Omega, auf den die irdische Evolution zuläuft.
    (weltkloster.de)


    "Sri Aurobindo Das göttliche Leben
    Hier wird es zweckmäßig, daß wir sehen, wie wir in diesem Aspekt der Wirklichkeit die Beziehung betrachten müssen, die wir zwischen dem Einen und den Vielen entdeckt haben. Das führt zu einer Bestimmung des wahren Zusammenhangs zwischen dem Individuum und dem Göttlichen Wesen, zwischen der Seele und dem ishvara. Nach der normalen theistischen Auffassung sind die Vielen von Gott erschaffen. Sie sind von ihm so gemacht, wie der Töpfer ein Gefäß macht. Von ihm hängen sie so ab, wie Geschöpfe abhängig sind von ihrem Schöpfer. In unserer umfassenderen Auffassung vom ishvara sind die Vielen in ihrer innersten Wirklichkeit selbst der Göttliche Eine. Sie sind individuelle Selbste des höchsten und universalen Selbst-Seins, ewig wie er ewig ist, aber ewig innerhalb seines Wesens.


    Die einzige Regel für unser gnostisches Wesen ist, daß wir durch unser Selbst den Geist, den Willen des Göttlichen Wesens zum Ausdruck bringen. Dieser Wille, dieser Selbst-Ausdruck kann sich ebenso durch äußerste Einfachheit wie durch äußerste Vielfalt und Üppigkeit des Lebens oder durch natürliche Ausgewogenheit offenbaren - denn Schönheit und Fülle, die verborgene Süße und das Lächeln in den Dingen, der Sonnenschein und die Freude am Leben sind ebenfalls Mächte und Ausdrucksformen des Geistes. Nach allen Richtungen hin bestimmt der Geist, der im Innern das Gesetz unserer Natur lenkt, auch den Rahmen des Lebens, seine Einzelheiten und seine Umstände. In allem herrscht dasselbe formbare Prinzip. So notwendig die Geltung strenger Normen für eine Ordnung der Dinge durch das Mental ist, so kann dies doch nicht das Gesetz spirituellen Lebens sein. Hier wird sich vielmehr eine große Mannigfaltigkeit und Freiheit des Ausdrucks des Selbsts zeigen, die ihre Basis in der zugrundeliegenden Einheit hat. Und doch gibt es dabei überall Harmonie und eine Ordnung aus der Wahrheit.
    ()


    Pierre Teilhard de Chardin:
    Für Teilhard ist die Liebe die universellste, die ungeheuerlichste und die geheimnisvollste der kosmischen Energien. Sie ist die Antriebskraft für das gesamte kosmologische Streben. Sie nimmt das letzte Ziel, die organische Einheit alles Seienden, bereits handelnd und leidend vorweg. Diese Liebe ist für Teilhard im Herzen von Jesus Christus bereits vollkommen verwirklicht. Sie ist nicht von außen in die kosmische Wirklichkeit eingedrungen, sondern ebenso wie der menschliche Geist ist sie dieser Wirklichkeit entsprungen, hat dabei ihr Wesen verändert und ist im Menschen personal geworden.


    Omega, das ewig Eine, ist ein biblischer Hohheitstitel für Christus in der Offenbarung des Johannes (Offb 21,6). Der „Punkt Omega“ ist Ziel, Richtung und Motor der Evolution. Teilhard beschrieb in seinem Hauptwerk Der Mensch im Kosmos die Einigung der Welt durch Gott mittels Jesus Christus mit folgenden Worten:


    Teilhard war überzeugt von der Notwendigkeit des Übels, denn da das Viele dem „Spiel der Möglichkeiten“ unterworfen ist, muss das Übel unter der riesigen Zahl der Geschöpfe vorkommen. Mit dem Auftreten des Menschen wird die Kosmogenese zum großen Wagnis, da der Mensch mit Freiheit begabt ist und sein egozentrisches Streben nach Unabhängigkeit dem Ziel der Einheit entgegenläuft. Käme es zum Beispiel im Raum der Freiheit des Menschen nicht vor, so müsste man ernstlich an der Freiheit zweifeln. Das Übel ist also ein unvermeidliches Nebenprodukt einer Welt auf dem Weg zur Einswerdung, eine von der Schöpfung nicht zu trennende Mühsal.[37]


    Auch im Wachstum der ganzen Welt ist das Leiden unvermeidlich. Wie für den Menschen das Wachstum im psychischen und geistigen Bereich mit Schmerzen verbunden ist, entsprechend ist auch der Prozess der Einswerdung der ganzen Menschheit im hohen Masse leidvoll. So beseligend die erreichte Vereinigung, so mühselig und leidvoll ist deren Vollzug.

    Unsinn...

    Lieber Samana Johann,
    Unsinn ..... existiert nicht.


    Unsinn ......
    Dieses ist ein Gedanke, dem Bedeutung beigemessen wird.
    Danke für das liebevolle Verständnis.


    Es ist kostbar und wertvoll, daß jeder Mensch seinen Pfad so beschreitet, wie es für
    ihn möglich ist.


    Mitgeteiltes als Unsinn zu bezeichnen ist destruktiv und es dient nicht dem anderen.
    Das ist nicht als Kritik gemeint. Danke für das liebevolle Verständnis, Mitgefühl und Geduld.


    Niemand kann sich davon frei sprechen, Bewertungen zu denken und diese auszusprechen.


    alles Liebe
    Rehi

    Lieber Samana Johann,
    das es so ist, wurde am Sonntagabend bewußt.


    Die Präsenz des wachsamen und achtsamen Augenblickes verschwand in den Gedanken und dem Gefühl der Angst.


    Es ist ein Üben.


    Vielen Herzensdank für diesen liebevollen und fürsorglichen Hinweis.


    alles Liebe
    Rehi

    Lieber Samana Johann,
    vielen Dank für diesen Beitrag. Er brachte mir die Unbeständigkeit der wahren
    Natur näher.


    Das Lesen Deiner Beiträge beruhigt.


    Spüre Anspannung, Dir zu schreiben.


    Ist es der gegenwärtige Moment, der Stille schenkt?
    Magst Du etwas dazu sagen.


    Die Anspannung ist Angst, Dir gegenüber etwas falsch zu machen z.B. mit Worten.
    Möchte es perfekt machen und das ist, sich selber unter Druck zu setzen.


    Es ist ein Üben, im gegenwärtigen Moment zu sein - wieder und wieder.
    Looang Boo Sim Buddhacaro


    Es ist die Angst, nicht ernst genommen zu werden mit dem, was mir im gegenwärtigen Moment
    kostbar und wertvoll ist.
    Die Angst nahm ich liebevoll an, als sie spürbar wurde. Ohne sie mit Gedanken zu verbinden.
    Konzentrierte mich auf den Atem. Und weg war sie.



    viel Segen
    alles Liebe
    Rehi