[eimage='944','small','left'][/eimage] Ein Verlust macht mich traurig, doch er schenkt mir auch Klarheit darüber, wie sehr ich dieses Wesen geschätzt habe und es nun vermisse.
Hinweis:
Ein Verlust macht mich traurig, doch er schenkt mir auch Klarheit darüber, wie sehr ich dieses Wesen geschätzt habe und es nun vermisse. Ja es ist so, solange die Menschen, die mir nahe stehen ständig da sind, weiss ich sie oftmals gar nicht richtig zu schätzen. Erst wenn sie nicht mehr da sind bemerke ich die Lücke, die sie in meinem Herzen hinterlassen. Es kann sein, dass es lediglich eine Trennung ist, bei der zwei Lebenswege auseinanderstreben oder ob es eine "endgültige" Trennung durch einen Todesfall ist. Gerade der Todesfall ist eine grosse Herausforderung. Ich selbst habe schon einige Menschen verloren, die mir im Leben sehr wichtig sind und es war immer eine grosse Trauer in mir. Nach einiger Zeit war es allerdings so, dass die Trauer verging und ich mich getröstet fühlte. Meist kam in der Phase der Trauer auch Dankbarkeit und unendliche Liebe hoch und auch wenn ich mich nicht verabschieden konnte war mir klar, dass da noch ein Band der Liebe da war, das mir Kraft gab.
Beruflich habe ich oft solche Situationen erlebt. Situationen, in denen ein Mensch gehen durfte und solche, in denen alles getan wurde, um diesen Weggang zu verhindern oder zumindest so lange wie möglich hinaus zu schieben. Manchmal hing diese Entscheidung von den Angehörigen ab, die den geliebten Menschen nicht gehen lassen konnten und so kamen Maschinen zum Einsatz, die die wichtigsten Funktionen aufrecht erhielten, bis z.B. der Partner bereit war, den Weggang zu zu lassen. In meiner Ausbildung beschäftigte ich mich viel mit den Studien von Elisabeth Kübler-Ross und den Phasen des Sterbens. Ihr Buch "Interviews mit Sterbenden" gehörte für mich zur Pflichtlektüre. Es hat meinen Umgang mit Sterbenden und ihren Angehörigen stark geprägt.
Auch die Unterstützung und Begleitung in solchen Phasen des Lebens und die Erkenntnisse dabei haben mich stark beeinflusst und sind Teil meiner Lebenserfahrung und Tätigkeit. Es ist wichtig, die Trauer zu zu lassen und sich die Phase des Abschieds zu erlauben. Nach einiger Zeit ist es aber auch wichtig, diese Phase abzuschliessen und sein Leben weiter zu leben. Ein Stück des Lebensweges ist beendet und es warten neue Erfahrungen auf uns. Natürlich darf ich der Person, die gegangen ist ein ehrendes Andenken bewahren. Sie ist wertvoll und ich bin dankbar, dass sie ein Teil meines Lebens war.