Meine Gefühle gehören mir?

Meine Emotionen sind das Ergebnis dessen, was ich glaube. Wenn ich an einen bestimmten Zwischenfall oder eine gegebene Lage keinen Glauben hefte, so habe ich deswegen auch keine Gefühlswallung. (aus 6. Schriftrolle der Essener)

Diese Aussage aus der 6. Schriftrolle hat mich heute morgen besonders angesprochen. Ja, Gefühlswallungen entstehen dann, wenn ich mich ungeliebt, missverstanden oder sonst wie angesprochen fühle. Vielleicht bin ich enttäuscht, dass Andere nicht so handeln, wie ich es erwarte. Es entsteht in mir eine Gefühlswallung. Ich reagiere dann auf diese Wallung, statt zu sagen, was mich verletzt hat. Manchmal ist es ja auch ein Missverständnis. Ich darf aber auch nicht erwarten, dass Andere mir immer ihr Innerstes offenlegen müssen. Wie im heutigen Blog Artikel über Freundebeschrieben, sind diese immer aus einem bestimmten Grund in meinem Leben.

Viele Frauen vor allem bohren solange, bis sie den Grund erkennen, und stochern so in den Emotionen ihrer Mitmenschen, ohne Rücksicht auf deren Gefühle zu nehmen. Dann wundert es nicht, dass es zu Zurückweisung und Verletzung führt. Ich bin nicht immer und schon gar nicht auf Nachfrage bereit, mein Innerstes in jeder Situation jedem anderen Menschen zu offenbaren. In meiner Ehe hatten wir eine gemeinsame Vereinbarung: Jeder von Beiden hat das Recht Stopp! zu sagen, wenn ihm etwas im Moment zu tief geht. Wir sind dann später darauf zurück gekommen, wenn die Situation nicht mehr so emotionsgeladen war. Dies geschah nicht aus Misstrauen, sondern aus Respekt vor dem Partner.

Ich begegne meinen Mitmenschen mit Respekt und lasse ihnen ihren eigenen Weg. Danke, wenn ich für eine Weile Teil dieses Weges sein darf. Ich nehme die Rolle an, die das Leben mir zugeteilt hat.