Gut, da wäre für mich weiterhin die Frage, ob du das vor allem aus diesem "alles sehen" so einordnest. Und da du ja nun selbst das Thema aufgeworfen hast, daß irgendwie spirituell Wahrgenommenes sich dir später als "nicht real" darstellte, was dann von diesem "alles sehen" denn eigentlich übrigbliebe? Oder hat es noch eine ganz eigene Qualität?
"Nicht real" waren die himmlischen Bilderwelten und entkleideten sich als Kraft des Menschen. Übrig blieb das Geschehen auf Erden mit seinen Menschen und die Anerkennung für die göttliche Ordung mit seinen unmittelbaren Kontakten. Menschen können unter Umständen, dieser Ordung dienlich, auch über den sichtbaren Raum hinaus einen anderes Lebewesen fühlen. Aber das mit dem "jemand anderen Fühlen" kennen doch die meisten Menschen und ist selten als Notsituation der Fall.
Spiritualität führt nicht zu neuen Fähigkeiten (!) oder einer personifizierte Aufwertung solcher Fähigkeiten. Wir sind hier auf Erden nicht in einem Wettbewerb und dazu kann Spiritualität nicht missbraucht werden. Jeder besitzt eine gleichwertige bzw. wertfrei Auf-gabe als Puzzel und er kann nur dahingehend sein ganzes liebende Potenzial (Liebe) für das Ganze abrufen. Kein Mensch wird je eine derartige Fähigkeit besitzen, welche ihn über einen anderen Menschen erheben und stellen könnte.
Wir alle können nur den verbundenen Impulsen dienen, jeder Mensch enthält in diesen fertigen Impulsen die Matrix als Grundlage (alle verbundenen Informationen über Zeit und Raum), geleitet von der Evolution des Schicksals für den Frieden auf Erden. Von dem her kenne ich nicht ein "Alles Sehen" wie ein beliebiger und eigensinniger Zugriff auf eine Art Weltbibliothek. Konzentrieren wir uns auf den wertfreien Umgang miteinander, da im Hier und Jetzt sich alle erhebende Wertigkeit gegenüber einander an Bedeutung verlor.
An der Stelle christliche Begriffe verwendend wohl eher "Neugeburt aus dem Geist Gottes". Aber letztlich hier auch egal. Interessanter ist hier doch die Frage, wieso wir bestimmtes spirituelles Erleben attraktiv finden?
Attraktiv ist, alles attraktiv zu finden - in seiner Bestimmung und Begegnung.
Wie meinst du das in diesem Kontext? Verstehe ich nicht ganz. Weiter gehts mit direkt darauf folgenden Äußerungen von dir, die die Möglichkeit denkbar erscheinen lassen, daß deine von mir oben zitierte Äußerung eventuell ähnlich weit danebenlangt.
Du erlebst also beim Schauen in den irdischen Himmel Grenzenlosigkeit. Ich nicht, sondern wie geschrieben höchstens eine gewisse Weite. Du meinst nun, dein Erleben sei Wahrheit und ich würde diese nicht erkennen, würde lediglich eine Meinung haben?
Ja - da spielte ich wohl gern mit einer Provokation, um auf begriffsfreie Wörter wie SAT (Wahrheit als nicht terminologischer Begriff) hinzuweisen:
https://wiki.yoga-vidya.de/Sat…zeigen%2C%20manifestieren.
Ich finde da den Hinweis auf Descart spannend, da der Hintergedanke aller Spiritualität ist, keine Zwei-fel bei der Existenz mehr zu besitzen. Wenn nun Menschen diese Existenz (bei dem Link im östlichen Kontext) erleben, zeigt sich diese Erfahrung nicht auf der Ebene der Zweifel und daher jenseits aller Interpretationen. Wenn Menschen nur zweifeln können, werden sie nur glauben leben und das ist nicht meine Natur. Ich zweifle an nichts und alle spirituellen Erfahrungen (in ihrer Transformation) sind richtig und real.
Ich kann dir nicht beim Einordnen der Erfahrung helfen, da es daran scheitern würde, alles Erleben im Inneren zueinander in Bewertung zu bestimmen. Wir können nur nicht mehr zweifeln, wenn es nichts mehr zu zweifeln gibt und die Erfahrung ist nur ein Teil von diesem annehmenden Geschehen.
Wahrheit (SAT) ist also nicht dahingehend gemeint als Gewinn oder Erhebung, also alles, wozu man eine Meinung haben könnte. Der Sinn des Lebens kann als purer Sinn erlebt und nicht nur erdacht werden. Wenn für dich gesonderte Inhalte Spiritualität ist, dann hast du Meinungen dazu und so hast du die Erfahrung aufgegriffen, was aber am Ansatz nur scheitern kann.
Eine Meinung hast du auch dazu passend, da ich in deinen Augen selber eine Meinung zu der Erfahrung besitze und ihr einer Wertigkeit verleihe, doch das ist nicht der Fall. Die Wirklichkeit ist meinungsfrei und so sehe ich alle spirituellen Erfahrungen als gleichwertig an.
Da können wir uns vielleicht einigen und die Erfahrung bekommt jetzt zwischen unserer Begegnung einen gemeinsamen Sinn, da sie sich nicht auf einer bezugzunehmenden Meinungsebene abspielt. Da die Erfahrung so nicht greifbar ist, könnte auch für dich alles spirituelle Erleben, was zuvor bewertet und selektiert wurde, als gleich wertvoll in seiner ungeteilten Aufmerksamkeit angesehen und aufgenommen werden.
So können wir zwanglos zu aller Spiritualität Ja sagen und sie in unserem Herzen einladen, da es nie ein "Verkehrt" gab. Alles ist in Resonanz und wenn dein Haus noch irgendeiner wertenden Selektion als Eintrittskarte unterliegt, wäre in diesem Loslassen die Zusammenkunft mit den "richtigen Leuten" zu finden.
"Erleuchtung" wäre etwas, bei dem ich halt denke, das wird damit zu tun haben, daß jemand irgendwie " Licht" in seinem Sein nahekommt, fähig wird es zu erleben. Um solches Fähigwerden geht es auch in Lehren, die z.B. zu Meditation raten. Sie sagen damit im Grunde ja selbst: Es ist nicht egal, was geschieht, Dasunddas wäre ein vorzuziehender Weg. Und da liegt dann auch die Frage nahe: Wird da nicht eigentlich ebenso etwas angestrebt, das einen bestimmten Charakter aufweist?
Ich rate so keinem was, alle kennen den Weg und doch gehen in wenige.
Wenn sie verwirrt werden, häh?
"Schlechter Witz"