Juristische Christenverfolgung in Deutschland

Zitat von Artikel

Die Staatsanwaltschaft hat gegen den umstrittenen Pastor der evangelischen St.-Martini-Gemeinde in Bremen, Olaf Latzel (52), Anklage wegen Volksverhetzung erhoben. Bei einem Ehe-Seminar am 19. Oktober des vergangenen Jahres habe er sich in einer Weise geäußert, die den öffentlichen Frieden stören und zum Hass gegen homosexuelle Menschen aufstacheln könne, begründete der Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft, Frank Passade, am Donnerstag die Klage vor dem Amtsgericht. Zugleich verletzten die Äußerungen die Menschenwürde.

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Er warnte vor einer „Homolobby“: „Überall laufen die Verbrecher rum vom Christopher Street Day. Der ganze Genderdreck ist ein Angriff auf Gottes Schöpfungsordnung, ist teuflisch und satanisch.“ Das verunsichere Leute, zerstöre Zivilisation und Kultur.

Einleitend zu den banalen Fakten: Dieser Mensch versteht sich als Christ und er beruft sich auf Grundlagen der Schriftreligion, zu der er sich wahrscheinlich auch als solcher bekennt.

"Haß", ein beliebtes Wort in diesem Zeiten. Gut, "Verbrecher" könnte man als versuchte juristische Einordnung werten. Zumal im von ihm ausdrücklich benannten historischen Zusammenhang der staatlichen Kriminalisierung von homosexuellen Handlungen. Aber wo sollte da die Grenze gezogen werden? Wäre es dann z.B. genauso volksverhetzend, wenn andere Menschen fordern würden Religionsfreiheit die Idioten begünstige abzuschaffen, da es keine Götter gebe?

Zitat von Glosse

Wäre Martin Luther, ein Schandmaul vor dem Herrn, heute ein Fall für die Justiz? Die evangelische Kirche hätte heute vermutlich ein Problem mit ihm - wie mit einem fundamentalistischen Pastor aus Bremen.

[...]

Aufrufe zur Gewalt oder zum Menschenhass finden sich in seiner Predigt nicht, er wettert lediglich gegen „Götzenbilder“. Trotzdem hat er die Staatsanwaltschaft am Bein, Vorwurf: Volksverhetzung.

Latzel ist ein Fundamentalist, ich glaube nicht, dass ich irgendeine seiner Meinungen teile. Sollte allerdings die evangelische Kirche zur Auffassung gelangen, dass die Berufung auf das erste Gebot den Tatbestand der Fremdenfeindlichkeit erfüllt, dann rate ich ihr zur Selbstauflösung.

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Zitat von Eisu

Offensichtlich ist Olaf Latzel nicht homosexuell, finde ich in Ordnung. Dass er meint, dass die Menschheit sein muss, wie er, das finde ich fragwürdig, denn es trägt NICHT zu seinem Seelenheil bei, auch nicht zum Seelenheil der Anderen.

Er wird sich vermutlich auf Schriftgrundlagen des echten Christentums beziehen, nicht auf dein Weltbild oder auf etwas, das du ihm mal so als Beweggrund unterstellst.

Zitat von Eisu

Jedes Wesen folgt seiner Wahrheit, eine Biene hat andere Funktionen, als eine Person - ist sie nun göttlicher als die anderen Wesen?

Das z.B. hat würde ich sagen mit christlichem Verständnis der Dinge des Weltgeschehens kaum etwas zu tun.

Laut christlichen Schriftgrundlagen gibt es soweit ich es verstehe, und ich würde sagen auch ziemlich klar, Verhaltensweisen, die darauf hinweisen, daß Menschen die soetwas tun dem Geist Gottes fern sind. Dazu zählen eindeutig auch manche Handlungen im Bereich der Sexualität.

Nun und dem Geist Gottes näher zu sein wiürde etwas vermutlich auch göttlicher machen?

Zitat von Eisu

Kann ein göttliches Wesen göttlicher werden?

Wenn es soetwas wie Ferne vom Leben aus Gott gibt, dann möglicherweise schon.

Zitat von Eisu

Ich kann leider nicht sagen, was die Leute so sehen in ihren Schriften

Schrift ist ja nur ein Medium, das sich dadurch in gewisser Weise auszeichnet eben in bestimmten Überlieferungsarten und entsprechender Verbreitung nicht mehr leicht verfälschbar zu sein.

Zitat von Eisu

ich kann jedoch berichten, was ich sehe

Ja, wobei es hier ja im Kern wieder um die Frage geht, inwiefern Christen unter Strafandrohung verboten wird ihre religiöse Überzeugung zu leben oder hier auch nur vorrangig intern laut zu sagen.

Zitat von Eisu

Sie dient (mir) in der Regel für das SELBSTstudium, weniger als Vorschrift.

Ja, wobei Autoren von Menschen, die sie schätzen sicherlich mit mehr Vertrauensvorschuß bedacht werden als irgendwelche anderen.

Zitat von Eisu

Dass hier der Staat eingreifen will, erklärt sich vermutlich so, dass zuviele Schafe irgendwelchen (religiösen) Vordenkern blind folgen?

Oder daraus, daß totalitäre Haltungen heute wieder sehr verbreitet sind.

Zitat von Eisu

In solchen Situationen hilft oft, sich die Frage zu stellen: "Will ich Recht haben oder den Seelenfrieden?"

(Echten) Christen stellt sich die Frage wohl anders.

"Denn sie reden hohle Worte, da nichts dahinter ist, reizen durch fleischliche Lüste und Ausschweifungen solche an, die denen, welche auf Irrwegen gehen, schon entronnen waren und verheißen ihnen Freiheit, indes sie selbst Knechte des Verderbens sind; denn wem einer untertan ist, dessen Knecht ist er." 2. Petr 2,18+19

"Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit den Mächten, mit den Gewalten, mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel." Eph 6,12

"Wie auch Sodom und Gomorrah und die umliegenden Städte, die gleicherweise wie diese Unzucht getrieben, und unnatürlicher Wollust nachgegangen waren, als Beispiel aufgestellt sind und den Urteilsspruch äonischen Feuers erleiden. Gleicherweise ergeht es denn auch denen, die in ihrem Lusttaumel das Fleisch beflecken" Jud 1,7+8

Zitat von Eisu

Die Bibel ist das einzig Wahre, obwohl auf dem Stand von X-tausend Jahren stehen geblieben? Wäre dein Rat der, dass sich die Menschen dorthin (zurück)entwickeln sollen?

Bei der Schriftform geht es ja gerade darum dauerhafte Wahrheiten über die Zeit zu bringen. Es gibt Menschen, die sie in alten Schriften sehen, andere gehen wohl eher davon aus, daß da irgendwelche alten Spinner vergängliche Moralvorstellungen verbreiten wollten.

Ersteinmal sollte jeder frei darin sein sein Verständnis offen zu bekennen?

Und dann könnte bei Interesse noch darüber geredet werden, wieso z.B. das Thema sexueller Handlungen in solchen Schriften überhaupt vorkommt. Was das mit durch das ganze Äon hinweg geltenden Wahrheiten/Gesetzmäßigkeiten zu tun haben könnte.

Wir sind uns z.B. einig darin, daß sexuelle Lust gewisse Suchteffekte mit sich bringen kann? Der Mensch wird darin unfrei, er richtet sein Verhalten darumherum aus, gestaltet seine Zeit vielleicht komplett anders als ohne dieses versklavende Bedürfnis? Klar, wie alle Süchtige werden auch solche möglicherweise versuchen ihre Sucht zu glorifizieren, anderen weismachen zu wollen, sie seien darin ganz frei und es würden da nur ganz hohe Impulse ausgelebt. Meist wissen es diese Leute selbst bei sich besser.

Zitat von Eisu

Sicher - ich bin allerding dafür ein schlechter Gesprächspartner, da asexuell

Naja, du hattest hier mit derlei angefangen?

Zitat von Eisu

Menschen sind wie sie sind, solange sie bei sich bleiben, sehe ich wenig Handlungsbedarf.

Die Botschaft des Christentums ist halt: Menschen müssen nicht so (finster, geistig unfrei) sein, wie sie vielleicht nun sind, sie können durch Jesus Christus auch leicht Verbindung zum himmlischen Vater bekommen und dann praktisch wie von selbst ein anderes Wollen des Nichtmangels entfalten.

Zitat von Arlette

Für mein Empfinden ist er ein Macho im Talar

Und, sollte die Meinungsfreiheit auch für "Machos" gelten?

Zitat von Arlette

Nur wenn die Äusserung der Meinung zu gezielter Beeinflussung

"Gezielte Beeinflussung" betrachtest du als irgendwie unanständig? Wenn ja, wieso?

Zitat von Arlette

zum Aufruf menschenverachtenen Ansichten führt

Was soll das bedeuten? Wie wäre "menschenverachtend" unparteiisch zu definieren?