Evolution / Involution
Danke für den
tollen Austausch hier… ich habe das grad mit Freude und Interesse
durch gelesen.
Ungefähr Zeitgleich
zu eurem Dialog hier, hatte ich auf einer buddhistischen
Veranstaltung das
gleiche Thema am Schlafittchen
Es gibt in der
buddhistischen Philosophie das veranschaulichende Model der 10
Welten.
Gern kann ich darauf
auch noch an anderer Stelle eingehen.
Im Kurzen sind dies
10 Lebenszustände vom Zustand der „Hölle“ - der tiefste
in dem es so lange man sich in Ihm befindet keinen Ausweg und keine
Wahlmöglichkeit gibt. Ein Zustand der finstersten Ängste und des
Leidens, bis hin zum höchstem Zustand – der Buddhaschaft, die
jedem Menschen Inne ist. Alle Zustände sind:
Hölle, Hunger,
Animalität, Ärger, Ruhe, Vorübergehende Freude, Lernen,
Teilerleuchtung, Bodhisattwa, Budaschaft
Meist haben
Menschen einen vorherrschenden Zustand als Ihre aktuelle
Lebenshaltung bestehen, aber in jedem Augenblick sind auch alle
anderen 9 Zustände ein Teil des Selbst und es kann bei
entsprechender Selbstbeobachtung erkannt und zu fast jeder zeit von
einem zum anderem Zustand gewechselt werden.
Zugleich wirken
diese Zustände auch noch auf die anderen immer mit und so gibt es
dann schon 100 Möglichkeiten allein
aus Ihnen heraus.…
Es geht in der
Philosophie noch weiter und dann wird es etwas Komplizierter und
Mündet in dem Werkzeug der
3000-Möglichkeiten in einem
Augenblick (Ichinen
sanzen von
Tiantai
zong)
die wiederum zustande kommen durch die zehn
Faktoren des Lebens die da sind:
Das Aussehen, der
Charakter, das Wesen, die Kraft, der Einfluß, innere Ursache, Äußere
Ursache, Latente Wirkung, Manifeste Wirkung sowie die Durchgängigkeit
von Anfang bis Ende.
mal der
3
Bereiche des ICH, der GESELLSCHAFT und der UMGEBUNG.
Das ist alles sehr
Interessant, genau so wie komplex, aber warum ich das so ausführlich
schildere und worauf ich hier im Kontext eingehen mag:
Der 9te
Lebenszustand – der Bodhisattwa , der vor allem dafür steht auch
das Leiden der anderen durch Freude zu ersetzten. Ein sehr gutes
Beispiel für den Bodhisattwazustand ist die reine Liebe einer Mutter
für Ihr Kind. Also für Mitgefühl und der in jedem Menschen ist,
ist derjenige den ich mich bemühe immer mehr zu stärken, aber auch
die anderen Zustände schleichen sich dort eben ein.
So kann es
passieren, dass man sich selbst darin übersieht… das bekannte
Helfersyndrom, was es vermehrt zum Beispiel unter Krankenschwestern
gibt, aber genau so kann man schnell dahin abdriften etwas
selbstgefällig zu werden wenn wir automatisch beginnen eine
Hierarchie des Mitgefühls zum Selbstschutz einzubauen. Der
Zustand des Bodhisattwa ist sehr erstrebenswert und ja besonders
hoch, aber die Tücke kann sein, dass man sich selbst unbemerkt der
Neigung hingibt, sich den Menschen gegenüber, denen man hilft,
überlegen und herablassend zu fühlen und ihnen Mitleid oder
Nachsicht anstelle von echtem Mitgefühl entgegenzubringen beginnt.
Auch kann es passieren, dass man anderen die Zeit und Mühe, die man
für ihr Glück aufwendet, zu mißgönnen beginnt.
Mir sind alle 3
Tücken in mir schon begegnet und ich möchte mich davon weiter
befreien mit Achtsamkeit und voller Aufmerksamkeit.
Schluss mit der noch
vorhandenen aufkommenden Halbherzigkeit in mir!
Hermetisch
betrachtet
– und das war mein Ansatz auch, dies hier auszuführen
–
ist Evolution mit der Involution die Schwingung der gleichen
Sache und somit ist es immer sinnvoll wieder von neuem vorn
anzufangen, vielleicht mit neuen Blickwinkelnt, aber wenn dann GANZ! (Daher so ausführlich und buddhistisch Bunt )