Die Selbstwirksamkeit als Barometer unserer Zuversicht

Die Selbstwirksamkeit als Barometer unserer Zuversicht


Reziproker kybernetischer Determinismus


Das Verhalten wird vom Wechselspiel der konstruierten Persönlichkeit, dem inneren und äußeren Verhalten und der Umwelt beeinflusst (Bandura).

Wichtige Persönlichkeitsanteile erhalten so aus der Umwelt Rückmeldungen, die wiederum die Persönlichkeit verändern können: Der Fachbegriff dafür ist reziproker kybernetischer Determinismus. Diese Rückmeldung kann auch über die Beobachtung einer anderen Modellperson geschehen: Durch die Identifizierung mit deren Handlungs- oder Denkmodell können wir von ihr lernen. Diese Lernerfahrung kann sich bis in die Persönlichkeit auswirken, sie bleibt also nicht nur auf der Verhaltensebene als bloße Nachahmung stehen (Beobachtungslernen am Modell). Von großem Einfluss ist nach Bandura die Wahrnehmung der Selbstwirksamkeit.



Die Selbstwirksamkeit als Barometer unserer Zuversicht


Selbstwirksamkeit (engl. self-efficacy) ist die Überzeugung, in einer bestimmten Situation eine vorhersehbare adäquate Leistung erbringen zu können. Dieses Gefühl der subjektiven Kompetenz beeinflusst unsere Wahrnehmungsfilter, unser Wertesystem und die Motivation auf komplexe Weise.


Die Beurteilung der Selbstwirksamkeit ist nicht nur abhängig von der tatsächlich erbrachten Leistung, sondern auch von folgenden Faktoren:


- der beobachteten Leistung anderer in Bezug auf die Aufgabe. Können andere das viel besser oder eher schlechter?


- den Überzeugungen, die wir bezüglich der Aufgabe von anderen angenommen oder uns selbst gebildet haben. Was sagte man in unserer Familie darüber? Was sagt der Ehepartner? Was sagt man in der Firma darüber?


- der Wahrnehmung unserer inneren Zustände, während wir an die Aufgabe denken oder uns dieser nähern:

Haben wir ein gutes Gefühl? Macht das eher Magendruck?