Ich finde es ja schon interessant, wie hitzig hier über Gut und Böse debattiert wird, wenn es Gut und Böse überhaupt nicht gibt.
Gut und Böse sind Wertungen von Menschen. Sie existieren nur in unseren Gedanken.
Beispiel gefällig? Hitler dachte, er sei einer von den Guten...
Gut und Böse ist eine reine Sache der Perspektive, die geprägt wird von sozialen Ansichten, Glaube, Umwelt, Erfahrungen und vielem mehr.
In manchen Kulturen ist das Verzehren des Körperteils eines Verstorbenen ein Akt der Liebe und des Respekts, weil man so ein ewiges Band zu ihnen schafft. In anderen Kulturen ist es eine Sünde, Verstorbene überhaupt zu berühren und die "Leichenwäscher" werden als Aussätzige betrachtet. In manchen Kulturen darf ein männlicher Gast sich für die Nacht eines der Häuser des Dorfes aussuchen und mit der dort wohnenden Frau auch schlafen, während ihr Ehemann in einem anderen Haus oder im freien schläft. Das ist vollkommen normal und akzeptiert, ein reiner Teil der üblichen Gastfreundschaft. In Europa zumeist völlig undenkbar. Und während in alten Zeiten die Menschen voll Liebe und Inbrunst ihre Götter anbeteten, ihnen für die reiche Ernte dankten und sie um Schutz baten, kamen die Christen daher, zerstörten im Namen eines liebenden und verzeihenden Gottes ihre Altäre, zwangen sie zu konvertieren und übernahmen ihre Feste um den Ursprung in Vergessenheit geraten zu lassen. Noch heute feiern wir zu Weihnachten "die Geburt Jesu" obwohl längst klar ist, dass er - sofern er existierte - nicht im Winter geboren wurde, und die meisten erkennen nicht einmal, dass die meisten der Weihnachtsbräuche auf dem heidnischen Fest Yule basieren.
Gut und Böse existieren nicht. Es existieren nur die Definitionen, die jeder Mensch durch seine persönlichen Ansichten aufstellt.