ADHS, Autismus und Kommunikation

  • Für alle, die sich hier beteiligen möchten, habe ich einen Blog-Eintrag angelegt mit einer Art GLOSSAR zum Thema. So müssen Begriff nicht wiederholt erklärt werden.


    Bevor wir das Thema aufgreifen, möchte ich ein paar wichtige Punkte festhalten:

    • Ich schreibe aus meinen persönlichen Erfahrungen.
    • Was über meine persönlichen Erfahrungen hinaus geht werde ich so allgemein wie möglich halten und nur auf das nötigste eingehen.
    • Meine Symptomatik und meine Ansichten sind nicht universell für alle neurodivergenten Personen gültig.
    • Ich bin für Fragen offen, behalte mir aber vor, auf zu persönliche oder zu schmerzhafte Themen nicht einzugehen.
    • Ich suche hier keine "Hilfe", Mitleid oder ähnliches, sondern möchte lediglich informieren und auf die Thematik aufmerksam machen.
    • Neurodivergente Personen aller Art müssen nicht "geheilt" werden und jede Behandlungsform obliegt der Entscheidung jedes einzelnen.
    • Die meisten Quellen, die ich nennen könnte sind auf Englisch, wer nachlesen möchte, kann aber gerne gezielt anfragen und ich werde versuchen, deutsche Quellen zu nennen.
    • Bitte nehmt meine Worte so wie ich sie schreibe. Bedeutung oder Tonfall hinein zu interpretieren ist speziell bei diesem Thema kontraproduktiv. Im Zweifel fragt bitte nach.

    Mein Name ist Sasha - ich bin Autist und habe ADHS. Was heißt das?


    Es heißt, dass mein Gehirn anders entwickelt ist als das der meisten Menschen. Nicht besser - nicht schlechter - anders. Meine Gehirn verarbeitet Informationen tatsächlich auf eine andere Art. Ich "möchte" nicht anders sein. Ich bin es. Es ist wichtig Unterschiede anzuerkennen wo sie bestehen. Ein weißer Mann macht im Leben z. B. andere Erfahrungen als eine schwarze Frau - egal ob besser oder schlechter, es ist ein existenter Unterschied. So ist es auch bei neurodivergenten und neurotypischen Personen. Dinge beim Namen nennen trennt nicht immer, es kann helfen, Verständnis zu schaffen und so am Ende sogar zu vereinen statt zu trennen.


    Zunächste möchte ich mit euch zwei kleine Dinge starten.


    ERSTENS:
    Hast du Fragen? Sofern die Fragen respektvoll gestellt sind, verspreche ich mich nicht angegriffen zu fühlen, sondern sie nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten.


    ZWEITENS:

    Ein kleines Spiel! Den Sinn dahinter erkläre ich später.

    Im Rahmen der Autismus-Diagnose gibt es folgende Frage:


    "Vor die Wahl gestellt, würdest du lieber in ein Museum gehen oder zu einer Party?"


    Wenn du nur diese zwei Optionen hast, keine dritte, kein Wenn und Aber, und du musst eine Option wählen, was wählst du? Und hast du einen bestimmten Gedankenprozess dahinter?


    ---


    Ich freue mich auf einen hoffentlich interessanten Austausch!

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • "Vor die Wahl gestellt, würdest du lieber in ein Museum gehen oder zu einer Party?"

    Wenn ich diese Frage spontan beantworte, würde ich mich für die Party entscheiden.

    Erst bei längerer Überlegung sage ich, es kommt darauf an.

    Eine Party mit lieben Menschen, Familie und Freunde würde ich klar den Vorzug geben,

    vor einem Museum, z.Bsp. für moderne Kunst.

    Jedoch würde ich lieber in ein Naturkundemuseum gehen, als auf eine riesige Party

    mit mir vielen unbekannten Menschen.

  • Wenn ich diese Frage spontan beantworte, würde ich mich für die Party entscheiden.

    Erst bei längerer Überlegung sage ich, es kommt darauf an.

    Interessante Antwort. Mal gucken ob sich noch jemand beteiligt.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • "Vor die Wahl gestellt, würdest du lieber in ein Museum gehen oder zu einer Party?"


    Wenn du nur diese zwei Optionen hast, keine dritte, kein Wenn und Aber, und du musst eine Option wählen, was wählst du? Und hast du einen bestimmten Gedankenprozess dahinter?

    Ich würde ganz klar die Option "Museum" wählen. Da ich sehr schnell reizüberflutet bin, bedeutet eine Party für mich purer Stress. Am liebsten führe ich in menschlichen Kontakten schriftliche Zweiergespräche, wo ich in Ruhe reflektieren und schreiben kann und nicht unter Zeitdruck bin. Ausserdem schätze ich viele Smalltalk-Themen nicht so sehr. Ich kann so etwas schon für kurze Zeit "über mich ergehen lassen", aber es ist nun mal nicht ganz meine Welt. Aber jedem das Seine. ;)

  • "Vor die Wahl gestellt, würdest du lieber in ein Museum gehen oder zu einer Party?"

    Mir steht am Freitag eine Party mit 9 Leuten bevor. Also werden wir 10 sein.

    Ansonsten kommt es echt drauf an, modernere Kunst interessiert mich eher, als eine Feier mit Unbekannten.

    Eine Messe über ein Thema kann ich mir hingegen auch vorstellen, wenn es als "Ausstellung" durchgeht. (Wegen den Ausstellern)

    Solang ich wenigstens 3 oder 4 Leute kenne, ist mir die größe einer Veranstaltung egal. Auch wenn ich eher dazu neige recht schnell

    reizüberflutet zu sein, hindert mich das nicht daran dieses auszureizen. Aber genieße ebenso ruhige Veranstaltungen oder eben Ausstellungen.


    Grüße

    --- you only live once... again and again ---


    (bin offen für PNs)

  • Da ich sehr schnell reizüberflutet bin, bedeutet eine Party für mich purer Stress. Am liebsten führe ich in menschlichen Kontakten schriftliche Zweiergespräche, wo ich in Ruhe reflektieren und schreiben kann und nicht unter Zeitdruck bin. Ausserdem schätze ich viele Smalltalk-Themen nicht so sehr. Ich kann so etwas schon für kurze Zeit "über mich ergehen lassen", aber es ist nun mal nicht ganz meine Welt.

    Das kann ich sehr gut nachvollziehen.


    Nun zu dem Hintergrund dieses kleinen Gedankenspiels:


    Im Diagnose-Fragebogen soll man zwischen der Party und dem Museum wählen. Keine zusätzlichen Informationen, keine dritte Option. Ihr alle sagtet in gewisser Weise kommt es darauf an, aber ihr alle kontet auch eine Wahl treffen. Für mich ist es extrem schwierig eine Entscheidung zu treffen. Hier ist mein Gedankenprozess dazu:

    • Was für ein Museum ist es? Interessiert es mich?
    • Muss ich viel lesen oder ist es hauptsächlich zum anschauen?
    • Ist es ein regulärer Museumstag oder ein besonderes Event?
    • Ist es ein Führung oder kann ich mich frei bewegen?
    • Bin ich allein oder in einer Gruppe?
    • Ist es eine große Party oder eine kleine?
    • Privat oder von der Arbeit aus?
    • Gehe ich freiwillig oder muss ich dabei sein?
    • Kenne ich jemanden oder nicht?
    • Gibt es Essen? Weiß ich was es gibt, so dass ich weiß ob ich dort essen kann?
    • Wird es Partyspiele geben?
    • Werden die anderen viel Alkohol trinken?
    • Kann ich jederzeit gehen oder muss ich bis zum Ende bleiben?

    Das sind alles Informationen die ich bräuchte um die Frage tatsächlich ehrlich beantworten zu können. Alle Fragen, die mir sofort durch den Kopf gehen, sobald ich die Frage höre/lese.


    Aber mit der Frage ist eigentlich nur gemeint ob ich ein ruhiges oder ein belebtes Event vorziehen würde. Und darauf bezogen kann ich dann antworten. Aber ich habe das Gefühl, dass es mehr "geraten" ist, weil ich nicht genug Informationen habe, um wirklich die richtige Antwort geben zu können.


    Dies einmal als kleiner Einblick wie mein Gehirn arbeitet.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Wie wäre es denn, wenn es lediglich darum ginge, einen Abend auswärts zu gestalten, ohne dass bestimmte Vorgaben bestünden? Dann würde es sich letztlich auch um eine Entscheidung handeln (zwischen mehr als nur zwei Möglichkeiten), wobei Du die Art des Events frei wählen könntest. Käme dies Deinem Wesen mehr entgegen?

  • Wie wäre es denn, wenn es lediglich darum ginge, einen Abend auswärts zu gestalten, ohne dass bestimmte Vorgaben bestünden? Dann würde es sich letztlich auch um eine Entscheidung handeln (zwischen mehr als nur zwei Möglichkeiten), wobei Du die Art des Events frei wählen könntest. Käme dies Deinem Wesen mehr entgegen?

    Es ist nicht so, dass ich mich grundsätzlich mit Entscheidungen schwer tue. Das Szenario was du schilderst wäre völlig in Ordnung für mich. Ich treffe ja häufig Entscheidungen. Ich brauche nur Informationen dafür. Ich mag z. B. auch keine Überraschungen. So etwas wie eine Überraschungs-Jungesellinnen-Abschied wäre ein Horror für mich. Es gibt bei mir sehr viele Faktoren die etwas von sehr gut zu sehr schlecht kippen können. Z. B. wenn ich zu einer Party gehe und es heißt dort wird es essen geben, aber es gibt nur Dinge, die ich wegen sensorischer Probleme nicht essen kann. Dann bleibe ich hungrig und darf anderen beim Essen zugucken. Daher muss ich vorab planen können. Nicht immer 100% aber einige grundlegende Dinge.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Ich mag z. B. auch keine Überraschungen.

    Das kann ich nachvollziehen und es geht mir ähnlich. Überraschst Du andere gerne?

    Z. B. wenn ich zu einer Party gehe und es heißt dort wird es essen geben, aber es gibt nur Dinge, die ich wegen sensorischer Probleme nicht essen kann.

    Auch diese Situation kenne ich gut. Wie gehst Du damit um, wenn andere auf so etwas mit Unverständnis reagieren?

    Daher muss ich vorab planen können.

    Fällt Dir das leicht - oder empfindest Du es manchmal auch als mühselig und verzichtest deshalb lieber auf etwas, wenn Du die Wahl hast?

  • "Vor die Wahl gestellt, würdest du lieber in ein Museum gehen oder zu einer Party?"

    Wenn ich gehen müsste, dann hindert mich das ja nicht, vorher anzurufen und nachzufragen, ob ich denn überhaupt ein erwünschter Gast wäre.

  • Wenn ich gehen müsste, dann hindert mich das ja nicht, vorher anzurufen und nachzufragen, ob ich denn überhaupt ein erwünschter Gast wäre.

    Das hat doch mit der Frage gar nichts zu tun. Es geht hier um eine Frage in einem Test, bei der du eben keine Informationen in Erfahrung bringen kannst. Und es ging auch nicht darum, ob man willkommen ist.

    Das kann ich nachvollziehen und es geht mir ähnlich. Überraschst Du andere gerne?

    Mit Kleinigkeiten ja. Zum Beispiel mit Geschenken oder Nachrichten. Aber keine Überraschungsbesuche oder andere größere Dinge.

    Auch diese Situation kenne ich gut. Wie gehst Du damit um, wenn andere auf so etwas mit Unverständnis reagieren?

    Zum Glück passiert es selten und ich kann es meist umgehen oder verbergen. Behaupte dann dass ich nicht hungrig bin. Die meisten fragen nicht groß, weil es sie nicht wirklich interessiert.

    Fällt Dir das leicht - oder empfindest Du es manchmal auch als mühselig und verzichtest deshalb lieber auf etwas, wenn Du die Wahl hast?

    Das ist unterschiedlich. Wenn es zum Beispiel darum geht mit jemandem essen zu gehen und danach ins Kino, das ist kein Problem für mich. Aber wenn es um etwas geht, was ich sonst nicht mache, dann bekomme ich Stress. Z. B. wurde ich mal zu einer Feier eingeladen mit Leuten die ich nicht kenne, eine große Party mit mindestens 40 Leuten. Ich wusste, dass es Essen geben wird, aber ich wusste nicht was. Dann ging die Frage los, was ich anziehen soll, ob man mich akzeptieren wird als jemand der nicht "zur Gruppe" gehört. Ich wusste, dass es viel Alkohol geben wird, und weil ich nicht trinken wollte, habe ich überlegt selbst mit dem Auto zu fahren statt mit meinem Kumpel. Aber ich wusste nicht wie die Parkplatzsituation vor Ort ist. Die Spirale ging weiter bis ich letztlich nicht hin gegangen bin.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Zum Glück passiert es selten und ich kann es meist umgehen oder verbergen.

    Das ist relativ gut möglich, wenn es Leute sind, mit denen man sonst wenig oder gar nichts zu tun hat. Sind es aber Menschen, denen man umständehalber nicht ausweichen kann, wird es schwieriger, diesbezüglich etwas zu verbergen. Aber man erkennt mit der Zeit recht gut, was sie im Grunde genommen von jemandem halten, der solche "Extrawürste" beansprucht - um damit gelassen umzugehen, braucht es manchmal recht viel innere Standhaftigkeit.

    Die Spirale ging weiter bis ich letztlich nicht hin gegangen bin.

    Ja, es ist wohl oft eine Ermessenssache, wie viel Stress man sich selbst zumuten mag.

  • Ich hätte dazu zwei Kommentare:

    Ich "möchte" nicht anders sein. Ich bin es. Es ist wichtig Unterschiede anzuerkennen wo sie bestehen. Ein weißer Mann macht im Leben z. B. andere Erfahrungen als eine schwarze Frau - egal ob besser oder schlechter, es ist ein existenter Unterschied.

    1.) Sind wir nicht alle unterschiedlich? Haben wir nicht alle verschiedene Erfahrungen gemacht, so wie der weiße Mann und die schwarze Frau? Was ist so besonders an dir, dass du es hier herausstellen möchtest Sasha ?


    Im Rahmen der Autismus-Diagnose gibt es folgende Frage:


    "Vor die Wahl gestellt, würdest du lieber in ein Museum gehen oder zu einer Party?"

    2.) Ich treffe so eine Wahl immer spontan. Wenn die Frage auftaucht, entscheide ich intuitiv in diesem Moment, ob ich lieber in das Museum oder auf die Party gehen möchte. Dahinter steckt ein Gefühl, vielleicht meine Stimmung, aber meist kein Gedanke. Die Entscheidung kann im nächsten Moment ganz anders ausfallen und hängt von vielen Faktoren ab, die nicht bewusst sein müssen, aber trotzdem eine Rolle spielen können. Es kann aber auch sein, dass beide Entscheidung gleichsam attraktiv/unattratkiv sein können und ich mich gar nicht entscheiden kann, welches die schönere Wahl oder das kleinere Übel ist. Dann ist es mir einfach egal.

    Eine aus sich heraus existierende, objektive Welt, also etwas, dass seine "eigene Natur" unabhängig von etwas anderem besitzt, ist eine Gedankenform, die nur in der Vorstellung existiert.

  • Sind es aber Menschen, denen man umständehalber nicht ausweichen kann, wird es schwieriger, diesbezüglich etwas zu verbergen.

    Ich habe niemanden der diese Situationen öfter erleben würde von daher geht es.

    Aber man erkennt mit der Zeit recht gut, was sie im Grunde genommen von jemandem halten, der solche "Extrawürste" beansprucht

    Ja vor allem ob sie denken man entscheidet das freiwillig.

    1.) Sind wir nicht alle unterschiedlich? Haben wir nicht alle verschiedene Erfahrungen gemacht, so wie der weiße Mann und die schwarze Frau? Was ist so besonders an dir, dass du es hier herausstellen möchtest Sasha ?

    Ein berechtigter Punkt. Aber ich habe hier im Forum wiederholt Konflikt erlebt der auf simplen Missverständnissen beruhte, nicht weil ich andere Erfahrungen gemacht habe, sondern weil ich faktisch anders denke und anders kommuniziere. Ich bin zum Beispiel recht gerade heraus und oft sehr sachlich und neutral. Aber oft wird in diese Neutralität und Direktheit etwas hinein interpretiert was nicht da ist. So wird aus einem "das stimmt nicht" plötzlich ein "du stellst mich als inkompetent dar" gedreht und mir wird Arroganz, Besserwisserei, Härte und Oberlehrer-Verhalten unterstellt. Dabei kommuniziere ich bedingt durch meine Neurodivergenz tatsächlich anders. Um zu verhindern, dass man mich derart fehlinterpretiert müsste ich jeden meiner Sätze dreimal überdenken, wiederholt umformulieren, jede Menge Weichmacherfloskeln ergänzen, etc. Und das ist unfassbar anstrengend. Daher möchte ich hier (auf idee einer anderen person) versuchen, über meine persönliche Neurodivergenz aufzuklären und so verständlicher zu machen, dass ich nicht die arrogante Kratzbürste bin für die ich oft gehalten werde. Ich möchte mich nicht "als etwas besonderes darstellen", ich hoffe nur durch mehr Informationen ein besseres Miteinander zu ermöglichen.

    2.) Ich treffe so eine Wahl immer spontan. Wenn die Frage auftaucht, entscheide ich intuitiv in diesem Moment, ob ich lieber in das Museum oder auf die Party gehen möchte. Dahinter steckt ein Gefühl, vielleicht meine Stimmung, aber meist kein Gedanke. Die Entscheidung kann im nächsten Moment ganz anders ausfallen und hängt von vielen Faktoren ab, die nicht bewusst sein müssen, aber trotzdem eine Rolle spielen können. Es kann aber auch sein, dass beide Entscheidung gleichsam attraktiv/unattratkiv sein können und ich mich gar nicht entscheiden kann, welches die schönere Wahl oder das kleinere Übel ist. Dann ist es mir einfach egal.

    Eine schöne und nachvollziehbare Erklärung. Es gibt viele dinge wo ich auch aus dem Bauch heraus entscheide. Manchmal ist es sogar meine einzige option. Aber das ist genau die Schwierigkeit an dieser Testfrage. Denn sie ist Teil der Diagnose und soll daher nicht nur eine Momentaufnahme sein, sondern ein Zeichen einer generellen Tendenz im Verhalten. Denn wie gesagt die intention hibter der Frage ist tatsächlich ob man lieber eine Stille oder belebte Veranstaltung besuchen möchte. Einem Autisten gegenüber fair wäre es die Frage auch genau so zu formulieren:

    Bevorzugst du ruhige oder sehr belebte Veranstaltungen?

    Statt dessen wird die fiktive Entscheidung zwischen Museum und Party gestellt was für einen Autisten völlig andere Rahmenbedingungen beinhaltet.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Spontan würde ich mich fürs Museum entscheiden , wäre aber kein Problem mich umzuentscheiden , wenn ich wüsste , dass die Party mit Bekannten und Freunden wäre .

  • wäre aber kein Problem mich umzuentscheiden , wenn ich wüsste , dass die Party mit Bekannten und Freunden wäre .

    Spannend, dass du das erwähnst. Denn das kann ich in der Form tatsächlich nicht.

    Wenn ich z. B. einen Tag geplant habe mit Museumsbesuch und anschließendem Restaurant-Essen und man sagt mir dann, dass wir statt dessen lieber zu einer Party von Freunden gehen sollten wo es auch essen gibt, dann habe ich trotzdem ein Problem. Selbst wenn ich da gerne hin gehen möchte habe ich Schwierigkeiten mit der Planänderung an sich. Ich habe mich dann darauf eingestellt, dass bestimmte Dinge passieren, freue mich evtl auch auf bestimmte Elemente. Und das kann mein Gehirn nicht einfach loslassen. Ich brauche also eine gewisse Zeit bis ich tatsächlich anfangen kann mich auf den neuen Plan zu freuen. Einfach ist es für mich nur, wenn mir der neue Plan extrem viel mehr zusagt als der ursprüngliche. Sonst wird das für mich immer schwierig sein.


    Ich würde aber dennoch gerne etwas von meinem anfänglichen Gedankenspiel weg gehen, hin zum Thema Kommunikation.


    Was zum Beispiel ist etwas, was euch an meiner Art zu kommunizieren entweder als merkwürdig oder als negativ aufgefallen ist?

    (Lassen wir dabei mal offensichtlich wütendes außen vor.) Bitte versucht es konkret zu benennen. Also nicht nur "du wirkst arrogant" sondern mit einem Formulierungsbeispiel wenn möglich. Dann schaue ich gerne ob ich mich vielleicht wirklich im Ton vergriffen habe oder ob es andere Hintergründe hat.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Ist schwierig zu beschreiben ohne dich zu verletzen oder angreifen zu wollen .

    Worte schwingen fein oder hart in verschiedenen farbtönen .

    Es gibt freudloses Schreiben mit Absicht oder voller Freude Geschriebenes ohne Absicht dahinter .

    Es gibt eine Selbstbezogene Art und Weise des Schreibens die erdrückend wirken kann .

    Einfühlsamkeit

    wäre schön , wenn sie nicht nur von andern verlangt wird .

    Einmal editiert, zuletzt von Priska ()

  • Ist schwierig zu beschreiben ohne dich zu verletzen oder angreifen zu wollen .

    Vielleicht magst du es trotzdem versuchen. Ich glaube nicht dass du mit etwas sagen wirst was mir nicht ohnehin schon vorgeworfen wurde.

    Worte schwingen fein oder hart in verschiedenen farbtönen .

    Es gibt freudloses Schreiben mit Absicht oder voller Freude Geschriebenes ohne Absicht dahinter .

    Das verstehe ich. Jedoch ist die Schwingung oder Stimmung die empfangen wird oft nicht die die ich aussende. Daher ja gerade das Gespräch.

    Es gibt eine Selbstbezogene Art und Weise des Schreibens die erdrückend wirken kann .

    Ja das ist ein Risiko dessen ich mir bewusst bin. Tatsächlich kann dies aber aus genau gegenteiliger intention geschehen. Hast du ein grobes Beispiel?

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Einfühlen nicht nur für die eigene Person beanspruchen vielleicht sich auch mal in den andern versetzen , nicht nur die eigene Person wichtig nehmen die andern einbeziehen

  • Das hat doch mit der Frage gar nichts zu tun. Es geht hier um eine Frage in einem Test,

    Wäre ich ein neurologischer Fall, muss damit gerechnet werden, dass mein Gehirn anders denkt als es ein Test bzw. der oder die Testersteller es sich - und dann auch noch extrem einschnürend - erdacht haben.

    Es gibt übrigens noch eine Möglichkeit, indem darauf eben nicht geantwortet wird. Es gibt kein Muss.

    Es gibt übrigens Menschen, denen weder Party noch Museum interessiert und bei denen es auch keine Abwägung gibt, ohne neurologisch krank zu sein.


    Wenn ich gehen müsste, dann hindert mich das ja nicht, vorher anzurufen und nachzufragen, ob ich denn überhaupt ein erwünschter Gast wäre.

    Das also - und übrigens noch mehr - wäre meine Antwort gewesen und hätte ich aufs Blatt geschrieben - ätsch! :P