ADHS, Autismus und Kommunikation

  • Daher möchte ich hier (auf idee einer anderen person) versuchen, über meine persönliche Neurodivergenz aufzuklären und so verständlicher zu machen, dass ich nicht die arrogante Kratzbürste bin für die ich oft gehalten werde.

    Neutrale Frage: Gäbe es Deiner Ansicht nach auch das Verhalten einer "arroganten Kratzbürste", welches nicht auf Neurodivergenz zurückzuführen wäre? Wie würde sich das eine vom anderen unterscheiden, abgesehen von der unterschiedlichen Ursache? Ist überhaupt die Möglichkeit gegeben, dass ein "neurotypisch" veranlagter Mensch in Betracht zieht, dass sein Gegenüber, welches er für eine "arrogante Kratzbürste" hält, eine neurodivergente Veranlagung haben könnte? Wäre dies ein Kriterium von "Aufgeklärtheit"? Oder hinge dies auch von der allgemeinen Fähigkeit eines Menschen ab, geistig differenzieren zu können?

  • Einfühlen nicht nur für die eigene Person beanspruchen vielleicht sich auch mal in den andern versetzen , nicht nur die eigene Person wichtig nehmen die andern einbeziehen

    Interessanter und nachvollziehbar Punkt. Zunächst möchte ich dazu sagen, dass ich sehr wohl über Empathie verfüge und diese auch nutzen kann und dies auch tue. Sowohl beim normaler Job als auch mein Business beugen darauf Menschen zu helfen. Das war mir schon immer extrem wichtig. Hier kommt tatsächlich der Unterschied in der Kommunikation besonders deutlich zu tragen wenn es nur schriftlich erfolgt. Wählst du zum Beispiel etwas und ich antworte mir einer Erfahrung die ich gemacht habe, sehen viele das so dass ich mich in den Vordergrund drängen möchte. Denn ist tatsächlich nicht so. Für mich ist es ein Weg Empathie zu zeigen. Im Sinne von "ich habe etwas ähnliches erlebt = ich kann dich verstehen" beziehungsweise "ich habe dies und das erlebt, meinst du das so" als Verständnisfrage ob ich deine Aussage richtig einsortiert habe. Ich hoffe das trifft einigermaßen die Punkte die du meinst. Auch meine sachlichen Formulierungen werden oft als kalt, hart oder Empathielos empfunden obwohl ich es einfach nur neutral meine. Viele "empathiefloskeln" nenne ich es mal, die rein dazu dienen Mitgefühl zu zeigen etc fallen mir sehr schwer. Ich weiß oft nicht was angemessen ist, was unpassend wirkt, was zu viel ist oder was evtl sarkastisch wirkt. Und teilweise fühle ich mich dabei auch unwohl weil es sich für mich nach leeren Worten anfühlt. Daher versuche ich Empathie zu zeigen so wie es mir möglich ist. Was im Umkehrschluss natürlich von anderen nicht immer verstanden wird.


    Hat dir das etwas geholfen?

    Wäre ich ein neurologischer Fall, muss damit gerechnet werden, dass mein Gehirn anders denkt als es ein Test bzw. der oder die Testersteller es sich - und dann auch noch extrem einschnürend - erdacht haben.

    Ja die allistischen Personen haben den test halt erstellt wie er für sie Sinn machte. Macht for neurodivergente Menschen deshalb noch nicht unbedingt Sinn.


    Gäbe es Deiner Ansicht nach auch das Verhalten einer "arroganten Kratzbürste", welches nicht auf Neurodivergenz zurückzuführen wäre? Wie würde sich das eine vom anderen unterscheiden, abgesehen von der unterschiedlichen Ursache? Ist überhaupt die Möglichkeit gegeben, dass ein "neurotypisch" veranlagter Mensch in Betracht zieht, dass sein Gegenüber, welches er für eine "arrogante Kratzbürste" hält, eine neurodivergente Veranlagung haben könnte

    Neurotypische Menschen bemerken Neurodivergenz in anderen meist nicht. Ich denke nicht, dass sie die nötigen Informationen zu haben um echte Arroganz zu unterscheiden von neurodivergenten Verhalten, dass für sie nach außen genau so aussieht. Dafür müsste viel wissen vorhanden sein um die anderen Symptome auch zu erkennen. Ich sehe es daher als sinnvoller an, dass eine neurodivergente Person von selbst auf ihre Neurodivergenz hinweist sofern Missverständnisse oder Konflikte in Raum stehen. Natürlich ist das nicht jeder Person möglich es so einfach zum Thema zu machen aber man kann von einer neurotypische Person nicht verlangen, dass sie es von selbst erkennt.

    Wäre dies ein Kriterium von "Aufgeklärtheit"?

    Aufgeklärt sein bedeutet über Wissen verfügen, "klarer sein" als vorher. Je mehr wissen, desto einfacher ist es die Hinweise zu erkennen. Aber ich sehe die Wichtigkeit eher darin mit einer neurodivergenten Person umgehen zu können statt diese von selbst zu erkennen.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

    Einmal editiert, zuletzt von Sasha () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Sasha mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Inwiefern gelingt es Dir selbst, in einem Dir bisher unbekannten Gegenüber Neurodivergenz zu erkennen, oder zumindest zu vermuten? Was empfindest Du spontan, wenn sich in Dir so etwas erschliesst?


    Gemäss meinen persönlichen Erfahrungen mit Autisten gibt es oft Unterschiede zu neurotypisch veranlagten Menschen bezüglich "Zugehörigkeitsbedürfnis" und darauf beruhendem Streben nach Anpassung. Wahrhaftigkeit hat häufig einen hohen Stellenwert.

  • Hier kommt tatsächlich der Unterschied in der Kommunikation besonders deutlich zu tragen wenn es nur schriftlich erfolgt. Wählst du zum Beispiel etwas und ich antworte mir einer Erfahrung die ich gemacht habe, sehen viele das so dass ich mich in den Vordergrund drängen möchte. Denn ist tatsächlich nicht so. Für mich ist es ein Weg Empathie zu zeigen. Im Sinne von "ich habe etwas ähnliches erlebt = ich kann dich verstehen" beziehungsweise "ich habe dies und das erlebt, meinst du das so" als Verständnisfrage ob ich deine Aussage richtig einsortiert habe. Ich hoffe das trifft einigermaßen die Punkte die du meinst. Auch meine sachlichen Formulierungen werden oft als kalt, hart oder Empathielos empfunden obwohl ich es einfach nur neutral meine. Viele "empathiefloskeln" nenne ich es mal, die rein dazu dienen Mitgefühl zu zeigen etc fallen mir sehr schwer. Ich weiß oft nicht was angemessen ist, was unpassend wirkt, was zu viel ist oder was evtl sarkastisch wirkt. Und teilweise fühle ich mich dabei auch unwohl weil es sich für mich nach leeren Worten anfühlt. Daher versuche ich Empathie zu zeigen so wie es mir möglich ist. Was im Umkehrschluss natürlich von anderen nicht immer verstanden wird.


    Hat dir das etwas geholfen

    Interessante Ausführung

    Dazu habe ich ein paar Fragen um es besser einordnen zu können.

    Fällt es dir schwer Ansichten anderer nachzuvollziehen und anderslautende Auffassungen zu akzeptieren oder Bedürfnisse anderer anzuerkennen wenn sie dir nicht entsprechen ?

    Warum wohl hatte ich öfter das Gefühl , dass nicht recht haben wollen im Vordergrund steht , sondern Unzulänglichkeit , Schuld oder eines schlechten Gewissens andern vermittelt

    werden wollten? Sicherlich unbewusst .

    Kommunikation Schreiben , es ist nicht immer ein Kommentar nötig .

  • Inwiefern gelingt es Dir selbst, in einem Dir bisher unbekannten Gegenüber Neurodivergenz zu erkennen, oder zumindest zu vermuten?

    Für mich ist es einfacher Neurodivergenz u erkennen oder zumindest zu vermuten, da ich oft meine eigenen Verhaltensweisen und "Eigenheiten" in meinen Gegenüber erkenne. Und ich kenne mich natürlich auch besser mit den angeben üblichen Symptomen aus, da ich mich schlicht mehr damit befasst habe. Aber tatsächlich ist da so ein gewisses schwer definiertes wiedererkennen. Wie eine Art Radar. Natürlich bei weitem nicht unfehlbar. Tatsächlich hat man wissenschaftlich festgestellt, dass selbst neurotypische Menschen dies unterbewusst zu können scheinen, da sie auf neurodivergente Personen oft noch vor der ersten Interaktion mit instinktiv Skepsis ist sogar Ablehnung reagieren. Nur ist ihnen nicht bewusst auf was sie reagieren.

    Gemäss meinen persönlichen Erfahrungen mit Autisten gibt es oft Unterschiede zu neurotypisch veranlagten Menschen bezüglich "Zugehörigkeitsbedürfnis" und darauf beruhendem Streben nach Anpassung.

    Ja, viele haben oft über Jahre dieses Gefühl ein "Alien" zu sein, sie werden oft schon in der Schule ausgegrenzt und fühlen sich selbst in harmonischen Gruppen irgendwie anders. Daher setzen sie als daran dazu zu gehören. Anpassungen in Sprache, Verhalten, Kommunikation, Unterdrückung bestimmter Verhaltensweisen, dass verschweigen bestimmter hobbies oder das beheben auf ein sozial anerkanntes Maß. Eben das im Blog erwähnte "maskieren". Das tun übrigens auch nicht diagnostiziert Autisten. Sie wissen nur nicht warum. Oft erreichen sie dann einen Punkt wo es zu viel wird und sie den anderen Weg gehen. Sich selbst anerkennen, gesunde Bewältigungsstrategien entwickeln, Grenzen akzeptieren, und die eigene "Verrücktheit" leben lernen. Speziell für spät diagnostiziere Autisten oft ein schwieriger Weg da man erst mal lernen muss was echt ist und was maske ist und was man wirklich braucht um möglichst ausgeglichen zu leben.

    Wahrhaftigkeit hat häufig einen hohen Stellenwert.

    Ich bin nicht 100% sicher wie du das meinst. Zum einen kann es dabei um das "man selbst sein" gehen was ich eben erwähnte. Aber es kann auch darum gehen, dass Autisten Ehrlichkeit und wahrscheinlich sehr schätzen. Sie tun sich oft mit Floskeln und sozialer Etikette schwer sofern sie keinen für sie erkennbaren Sinn enthält. Und viele azur können kaum oder nur mit Schwierigkeiten lügen. Deshalb erwarten Sie oft auch nicht dass andere Lügen. Da hilft es sich Freunde zu suchen die wirklich ehrlich sind statt so zu tun.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Dazu habe ich ein paar Fragen um es besser einordnen zu können.

    Genau darauf hatte ich in diesen thread gehofft!

    Fällt es dir schwer Ansichten anderer nachzuvollziehen

    Als begeisterte Rollenspielerin und Schreiberling LIEBE ich es verschiedene Perspektiven zu erkunden. Das ist sogar eine meiner absoluten Stärken. Überrascht?

    und anderslautende Auffassungen zu akzeptieren oder Bedürfnisse anderer anzuerkennen wenn sie dir nicht entsprechen ?

    Grundsätzlich habe ich kein Problem Dank aber Meinungen oder Bedürfnisse zu akzeptieren. Schwierig wird es wenn sie zu konträr zu meinen laufen. Aber auch dann bemühe ich mich. Problematisch ist es dir wo ich die Sichtweise des anderen nicht "logisch" nachvollziehen kann. Dabei muss es nicht logisch für mich sein. Es geht eher darum ob ich den Gedanken der Person folgen kann. Ich hoffe das macht halbwegs Sinn.

    Warum wohl hatte ich öfter das Gefühl , dass nicht recht haben wollen im Vordergrund steht , sondern Unzulänglichkeit , Schuld oder eines schlechten Gewissens andern vermittelt

    werden wollten?

    Warum du das Gefühl hattest kann ich dir nicht sagen. Aber mit Absicht tue ich das definitiv nicht, denn ich verabscheue es wenn jemand anderen Schuldgefühle zu machen versucht. Auch klein reden tue ich andere nicht. Beides war Teil der Missbrauchsstrategien unter denen ich Jahre lang zu leiden hatte. Ich wüsste gerne welche Formulierungen das bei dir ausgelöst haben, denn es geht tatsächlich ganz gegen meine Natur. Verwundert mich sehr. Ich weiß nur, dass andere Personen sich in meiner Gegenwart manchmal klein fühlen, weil sie mich auf ein Podest stellen bzw sich selbst in ein Loch eingaben. Aber ich vermute das wird bei dir wohl eher nicht der Fall sein.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Daher setzen sie als daran dazu zu gehören.

    Dies kollidiert dann wohl nicht selten mit dem Streben nach Wahrhaftigkeit. "Alles" daran setzen, würde dann möglicherweise ausschliessen, sich selbst um des lieben Friedens willen zu verleugnen. Es würde auch ausschliessen, anderen zu schmeicheln, sie zu bestätigen oder ihnen nur aus purer Höflichkeit heraus zu danken, wenn es innerlich nicht so empfunden wird.

    Ich bin nicht 100% sicher wie du das meinst. Zum einen kann es dabei um das "man selbst sein" gehen was ich eben erwähnte. Aber es kann auch darum gehen, dass Autisten Ehrlichkeit und wahrscheinlich sehr schätzen.

    Ja, beides würde ich als einen Anspruch auf Wahrhaftigkeit bezeichnen. Vielfach beobachte ich auch einen sorgsamen Umgang mit Formulierungen, wenn es um Absolutheit geht. Reine Behauptungen werden eher skeptisch betrachtet, wenn diesen eine grundlegende Sachlichkeit und Nüchternheit gänzlich abzugehen scheint.

  • Ich bin zum Beispiel recht gerade heraus und oft sehr sachlich und neutral. Aber oft wird in diese Neutralität und Direktheit etwas hinein interpretiert was nicht da ist.

    Sasha vielen Dank für diese und deine anderen Anworten auf meinen Kommentar. Du drückst dich für mich sehr klar aus. Aber mir ist auch klar, dass Worte, egal ob gesprochen oder geschrieben, anders aufgefasst werden KÖNNEN, als sie gemeint waren. Mit solchen Missverständnissen muss man immer mal rechnen. Ich drücke mich deswegen aber nicht anders aus, als ich es möchte, nur weil ich die Angst haben könnte, falsch verstanden zu werden. Wenn mich jemand falsch versteht und ich das auch bemerke, dann versuche ich natürlich die Dinge klarer zu machen. Das gelingt auch meist, aber auch nicht immer. Andere Menschen nehmen einfach anders wahr als ich und jeder filtert ja auch durch seine eigene Brille. Angegriffen fühle ich mich selten, da ich erstens immer auf die Fakten und die Sachlage achte und mich darauf beziehe und zweitens ein perönlicher (verbaler) Angriff immer mehr über den Angreifer aussagt, als über das (vermeintliche) Opfer. Ich sehe den Angreifer dann eher als das Opfer, der zur perönlichen Attacke greift, weil ihm die Argumente augehen oder er seine Glaubenssätze und Überzeugungen bedroht sieht. Mir mir als Person hat das selbstverständlich wenig zu tun. Aber ich schweife ab. Eigentlich wollte ich nur Danke an Sasha sagen für ihren Beitrag und ihre Kommentare. :)

    Eine aus sich heraus existierende, objektive Welt, also etwas, dass seine "eigene Natur" unabhängig von etwas anderem besitzt, ist eine Gedankenform, die nur in der Vorstellung existiert.

  • Danke ( ) Sasha für deine sachlichen Antworten .

    Spiegelung ist mir in der ganzen Diskussion ganz klar vor Augen geführt worden .

    Was ich im andern meine zu sehen , ist etwas was ich in mir noch reparieren darf .

  • Dies kollidiert dann wohl nicht selten mit dem Streben nach Wahrhaftigkeit.

    Ja es ist oft ein Tauziehen. Ich selbst habe oft erlebt, dass ich mich verstellt habe, um dazu zu gehören, aber gleichzeitig habe ich die Menschen beneidet, die ein exzentrisches, individuelles Leben führten, ohne sich für irgendwas zu entschuldigen oder zu rechtfertigen. Heute habe ich für mich einen Mittelweg gefunden und versuche mich immer authentischer nach außen zu zeigen.

    Es würde auch ausschliessen, anderen zu schmeicheln, sie zu bestätigen oder ihnen nur aus purer Höflichkeit heraus zu danken, wenn es innerlich nicht so empfunden wird.

    Etwas was ich so so oft getan habe... Und ja, das geht oft völlig konträr zu der Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit die man leben möchte.

    Vielfach beobachte ich auch einen sorgsamen Umgang mit Formulierungen, wenn es um Absolutheit geht.

    Ja, das ist tatsächlich so ein Thema. Einerseits weiß ich, dass absolute Formulierungen meist nicht absolut gemeint sind ("es regnet immer" - "du bringst nie den Müll raus" - "du bist immer so schlecht drauf"). Üblicherweise ist damit nur "oft" oder "selten" oder etwas ähnliches gemeint und die absolute Formulierung wird nur gewählt um dem ganzen mehr Gewicht zu verleihen. Und obwohl ich das weiß, habe ich eine Freundin mit gravierenden gesundheitlichen Problemen, bei der ich zur Sicherheit immer wieder nachfrage, wenn sie sagte sie habe "seit Tagen nicht geschlafen" oder "schon drei Tage nichts gegessen". Denn ich habe immer Sorge, dass sie es irgendwann doch mal als Absolut meint und ich nicht mitbekomme wie schlecht es ihr geht weil ich es gedanklich "weich spüle".

    Reine Behauptungen werden eher skeptisch betrachtet, wenn diesen eine grundlegende Sachlichkeit und Nüchternheit gänzlich abzugehen scheint.

    Das trifft ganz gut auf den Punkt was ich meinte, als ich Priska versuchte zu erklären, inwiefern ich andere Meinungen akzeptieren kann. Hier mal ein Beispiel in drei Stufen:

    "Ich esse keine Erbsen, Bohnen und Salate, das vertrage ich alles nicht." - Kann ich ohne zu zögern akzeptieren.

    "Ich esse kein grünes Gemüse, das vertrage ich nicht" - Betrachte ich skeptisch, da ich nicht nachvollziehen kann, warum ALLES grüne Gemüse unverträglich sein sollte. Aber ich weiß nicht alles und vielleicht ist diese Formulierung ja auch schlicht einfacher als all das Gemüse aufzulisten was nicht vertragen wird.

    "Ich esse nichts grünes, das vertrage ich nicht." - Ich kann so tun als wenn ich es akzeptiere, aber innerlich halte ich es für Blödsinn, denn ich halte es für unmöglich, dass es etwas gibt, dass ALLE grünen Lebensmittel von Bohnen über Paprika über Äpfel bis hin zu Gummibärchen gemeinsam haben sollten. Natürlich könnte es theoretisch möglich sein (nichts ist unmöglich - Toyota). Aber mein gesamtes Wissen und meine innere Logik sagt "Nein".


    Aber wie gesagt, es muss nicht für mich Sinn machen, sondern es muss nur nachvollziehbar sein. So kann mir jemand sagen "Ich habe panische Angst vor Schmetterlingen" und ich kann das akzeptieren. Ich halte Schmetterlinge für total schön und würde gerne mehr sehen, aber ich weiß auch, dass Ängste oft irrational sind und es keinen Grund gibt, warum die Person sich das ausdenken sollte.

    Wenn mich jemand falsch versteht und ich das auch bemerke, dann versuche ich natürlich die Dinge klarer zu machen. Das gelingt auch meist, aber auch nicht immer.

    Das ist mir auch wichtig. Leider hat es hier im Forum wiederholt dazu geführt, dass es als Rechtfertigung, Wichtiguerei oder sogar Belehrung aufgefasst wurde, was leider die Fronten hat verhärten lassen. Ich bin sehr froh, dass diese Mauern gerade wieder etwas nachlassen - von beiden Seiten wie es scheint.

    Andere Menschen nehmen einfach anders wahr als ich und jeder filtert ja auch durch seine eigene Brille.

    Absolut! Ich kann nur hin und wieder versuchen Informationen beizusteuern, damit die Person ins Denken kommt. Manchmal braucht man einfach auch mal eine neue Brille weil die Sehstärke nicht mehr "up to date" ist. ;) Und wenn die Person bei ihrer Brille bleiben will, dann ist das eben so. Muss man halt mit dem Risiko leben ab und zu vor die Wand zu laufen ^^

    Angegriffen fühle ich mich selten, da ich erstens immer auf die Fakten und die Sachlage achte und mich darauf beziehe und zweitens ein perönlicher (verbaler) Angriff immer mehr über den Angreifer aussagt, als über das (vermeintliche) Opfer. Ich sehe den Angreifer dann eher als das Opfer, der zur perönlichen Attacke greift, weil ihm die Argumente augehen oder er seine Glaubenssätze und Überzeugungen bedroht sieht. Mir mir als Person hat das selbstverständlich wenig zu tun.

    Daran arbeite ich seit Jahren. Es ist schon erheblich besser geworden und ich kann vieles an mir abprallen lassen. Aber es gibt auch Wunden in mir, die 30 Jahre lang geblutet haben und immer noch nicht verheilt sind, da dauert es eben leider etwas länger. Daher gebe ich offen zu, dass ich mich durchaus noch hin und wieder angegriffen fühle und nicht über allem stehen kann. Und ja, leider beiße ich manchmal auch zurück. Bin bei weitem nicht perfekt... Aber stetes arbeiten bringt einen dem Ziel näher.

    Eigentlich wollte ich nur Danke an Sasha sagen für ihren Beitrag und ihre Kommentare. :)

    Ganz ehrlich, ich muss mich bei euch allen bedanken. Ich fühle mich so gesehen, verstanden und angenommen wie noch nie im Forum. Danke Arlette, dass du mich auf diese Idee gebracht hast.

    Danke ( ) Sasha für deine sachlichen Antworten .

    Gerne! Hatte mir ja fest vorgenommen brav zu sein und niemanden mit Sand zu bewerfen ;) Und du siehst, ich kann das!

    Spiegelung ist mir in der ganzen Diskussion ganz klar vor Augen geführt worden .

    Was ich im andern meine zu sehen , ist etwas was ich in mir noch reparieren darf .

    Das geht uns doch allen manchmal so. Ich hoffe du kannst heilen, was da noch in dir arbeitet.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Inwiefern gelingt es Dir selbst, in einem Dir bisher unbekannten Gegenüber Neurodivergenz zu erkennen, oder zumindest zu vermuten? Was empfindest Du spontan, wenn sich in Dir so etwas erschliesst?

    Als Neurodivergenter ist das ja ganz leicht, indem das unbekannte Gegenüber eben nicht neurodivergent reagiert.

    Wie soll die spontane Empfindung schon sein? Sie wäre sicher keine Überraschung, weil die Erfahrung eben lehrt, dass nicht viele neurodivergent sind, die einem begegnen.

  • Es ging um die Frage ob ich Neurodivergenz erkenne, nicht ob ich sehe das Menschen neurotypisch sind.


    Und es gibt keine universelle neurodivergente Reaktion. Daher ist es nicht so schwarzweiß wie du es darstellst.


    Übrigens wirken deine Beiträge auf mich oft sehr gefühllos, teils sogar grob unfreundlich. So wie dieser. Es wirkt auf mich als wolltest du ausdrücken, dass es eine dumme Frage ist. Vielleicht magst du mal darüber nachdenken ob an meinem Eindruck etwas dran sein könnte. Antworten musst du nicht.

    Bitte nimm meine Worte so wie ich sie schreibe. Bei Unklarheiten frag nach. Danke!

  • Als Neurodivergenter ist das ja ganz leicht, indem das unbekannte Gegenüber eben nicht neurodivergent reagiert.

    So wie sich das liest, müsste es einer eigenen Erfahrung entsprechen. Wie sonst könnte so etwas behauptet werden?

    Wie soll die spontane Empfindung schon sein?

    Hm - vermutlich (nicht) so, wie es sich gerade zurechtgelegt wird? ;)

  • _/|\_ Danke Euch !

    Ich will nicht urteilen, beobachte gerne als Beobachter.

    Ich weiss, dass ich nichts weiss.

    Hier , in Eurem wunderbaren Austausch in Respekt und Liebe, erkenne ich etwas Wesentliches.

    Schon mit unsrer lieben Beatrice habe ich mich früher ausgetauscht.

    Und zwar über ♡ introvertiert♡ und

    ♡ extravertiert ♡.

    Bei meinen Enkeln kann ich es freudig beobachten.

    Es ist gut, dass wir beides in uns haben und ganz einfach eines davon mehr leben.

    Meine zwei Enkel ergänzen sich wunderbar. Er ist mehr introvertiert und sie ein bisschen mehr extravertiert.

    Nach aussen gerichtet.

    Nach innen gerichtet.

    Oder seht Ihr da keinen Zusammenhang.

    Alles Liebe.

    <3

    PS Bea geht übrigens an keine Party und sehr ungerne ins Museum.

    Ich liebe es, in der Galerie zu spazieren.


    Kraft

  • Nach aussen gerichtet.

    Nach innen gerichtet.

    Oder seht Ihr da keinen Zusammenhang.

    Meinerseits würde ich dies am ehesten im Rahmen einer möglichen Auswirkung - jedoch weniger als ursächlich ansehen. Introversion/Extraversion beschreibt unter anderem gewisse Ausdrucks-/Verhaltensweisen, welche ganz unterschiedliche Ursachen haben können. Eventuell könnte man sie teils mit Neurodivergenz in Verbindung bringen, aber verallgemeinern lässt sich dies wohl eher nicht.

  • _/|\_ Vielen Dank !

    Ja beim schreiben wurde es mir auch bewusst. Es hat nur ein bisschen miteinander zu tun.

    Meine Tochter liest grad ein Buch :

    " Gefühlsstarke Kinder " im Zusammenhang mit ADHS.

    Danke Euch

    Ein sehr interessanter Austausch.

    Alles Liebe


    Synthese einer Seelenerfahrung im Tempel der Elohim

  • Bei uns in der Familie gibt es ADHS auch, es wurde teils sogar erst im Erwachsenenalter diagnostiziert. Dann gibt es noch Untergruppen von Untergruppen, wo es wieder Abweichungen gibt, sodass ich meist schon krank werde, wenn ich versuche, die Diagnosen zu verstehen. ^^


    Spass bei Seite:

    Erst einmal danke für das Thema ADHS, Autismus und Kommunikation, es ist sehr informativ. Ich empfinde es als wertvoll, wenn wir in verschiedenste Bereiche des menschlichen Geistes vordringen können und dadurch das Handeln der Menschen besser verstehen lernen. Ich für mich möchte es dabei belassen, als Information-Thread, nützlich für den Alltag. Welche „Beeinträchtigung“ auch immer, gehbehindert, blind usw. wir können erst für Barrierefreiheit sorgen, wenn wir davon erfahren. Daher danke für diese Seelenöffnung! *ht*

  • So wie sich das liest, müsste es einer eigenen Erfahrung entsprechen. Wie sonst könnte so etwas behauptet werden?

    Selbstverständlich, genauso ist's ja auch umgekehrt, wobei das Gegenüber bemerkt, das es mit einer Person zu tun hat, die anders ist und in ihr der Verdacht erregt wird, sie könnte neurodivergent sein.





    Hm - vermutlich (nicht) so, wie es sich gerade zurechtgelegt wird? ;)

    Wieso zurechtgelegt? Eine spontane Empfindung, um die es dir ja als Frage ging, legt nichts zurecht.

  • Wie soll die spontane Empfindung schon sein?

    Wieso zurechtgelegt? Eine spontane Empfindung, um die es dir ja als Frage ging, legt nichts zurecht.

    Ich unterschied hier lediglich zwischen der Empfindung, die jemand hat oder haben könnte - und der Interpretation dieser Empfindung. Zuerst ist eine Empfindung da, wobei nicht jeder diese Empfindung auf die gleiche Weise empfindet. Wie kann ich beispielsweise "wissen", wie jemand anderer Trauer, Wut oder Freude empfindet? Kann ich davon ausgehen, dass er sie gleich empfindet, wie ich selbst?


    Inwiefern kann ich daraus folgernd die Frage stellen: "Wie soll die spontane Empfindung schon sein?"

  • Übrigens wirken deine Beiträge auf mich oft sehr gefühllos, teils sogar grob unfreundlich.

    Mit wem redest du, wer ist "deine"? Meinst du nicht, du solltest gerade bei solchen, ja schon schwerwiegenden Vorwürfen die betreffende Person auch nennen bzw. zitieren, dass sie auch weiß, gemeint zu sein und Stellung dazu nehmen kann?


    Ich habe noch keinen hier erlebt, der auch nur im Ansatz so wäre, wie du es beschreibst.