Hallo liebe Leser,
Aufgrund einer Geschichte möchte ich in das Thema „Bewusstsein“ mit Euch eintauchen oder vielmehr „Bewusstseinsforschung“ üben. Hier geht es weder um Wissen noch Glaube, sondern um Gewahrsein. Das Thema erfordert Aufrichtigkeit und den starken Willen, der Wahrheit zu dienen. Schon diese Zeilen scheinen eine Herausforderung zu sein, denn was ist die Wahrheit?
Wenn Ihr mögt, schauen wir gemeinsam folgende Geschichte an und finden heraus, was daran unumstössliche Wahrheit ist. So viel sei verraten: Wenn Du Dich auf die Übung einlassen kannst, wirst Du Dir selbst begegnen ... Allerdings soll auch offengelegt werden, dass ich keine Ahnung habe, ob sich jemand für das Thema interessiert.
Nun zu der Geschichte, was an der Geschichte ist absolut wahr und warum?
Alles anzeigenZenmeister Hakuin und das Kind
Der Zenmeister Hakuin Ekaku (1685 – 1768) war in seiner Nachbarschaft sehr beliebt und wurde für seine rechtschaffene Lebensweise gelobt. In seiner Nähe lebte ein junges und schönes Mädchen, dessen Eltern Kaufleute waren. Das Mädchen wurde unverheiratet schwanger und wollte den Vater des Kindes nicht nennen. Die Eltern liessen ihr keine Ruhe, da behauptete sie: „Hakuin ist der Vater meines Kindes.“
Die enttäuschten und wütenden Eltern gingen zu Hakuin und konfrontierten ihn mit den Vorwürfen. Seine einzige Antwort darauf war: „Ist das so?“
Als das Kind geboren wurde, brachten die zornigen Eltern es zu Hakuin. Inzwischen hatte er seinen guten Ruf verloren und wurde als verkommen angesehen. Doch Hakuin schien sich davon nicht weiter beeindrucken zu lassen. Die Eltern des Mädchens riefen: „Hier ist dein Kind!“ Hakuins einzige Reaktion darauf war: „Ist das so?“
Er nahm das Baby an und kümmerte sich liebevoll um das kleine Kind, als wäre es sein eigenes Fleisch und Blut.
Ein Jahr verging und die junge Mutter konnte es nicht länger ertragen. Sie gestand ihren Eltern die Wahrheit, dass der Vater ihres Kindes ein armer junger Fischer und nicht der Zenmeister Hakuin sei.
Die Eltern der jungen Frau gingen sofort zu Hakuin und baten unter Tränen um Vergebung. Es tue ihnen unendlich leid. Sie fragten, ob sie das Kind mit nach Hause nehmen könnten. Hakuin stimmte zu und übergab ihnen das Kind. Tränenüberströmt bedankten sie sich bei ihm und sagten: „Du bist ein so reiner Mensch! Ein wahrer Meister!“
Hakuins einzige Reaktion darauf war: „Ist das so?“