Merci für deinen Input Christian. Ich selbst verlange von andern nicht unbedingt treue. In meiner Ehe bin ich meiner Frau treu und ich vertraue ihr, dass sie das auch mir ggü ist. Wenn ich ihr vertraue, muss ich ihr auch nicht sagen, dass sie mir treu sein soll. Mir ist aber bewusst, dass es keine Garantie gibt. Wir sind einfach Menschen und manchmal "geschehen" Dinge, die wir gar nicht kontrollieren können. Oftmals dann, wenn wir sagen, ich bleibe dir immer treu und sowas passiert mir nicht... Moralapostel, die immer Treue zur Frau, zu Gott und Vaterland predigen, stolpern oft über Affären (ich denke da an einige Hardcore-Politiker und Fundi-Evangelisten ... Resonanzgesetz / Schattenthema). "Treue" ist oft auch ein moralisches Druckmittel um jemanden an sich zu binden. Mit dem eigentlichen Sinn von Treue, wie du es geschrieben hast, hat es aber dann wirklich rein gar nix zu tun.
Mit mir selber ist es manchmal anders - oft bleibe ich mir in gewissen Dingen selber nicht treu. Ich bin aber in der glücklichen Lage, dass ich recht rasch merke, wenn ich meinen Weg, warum auch immer, verlassen habe. Da meldet sich so eine leise Stimme, die ich nicht überhören kann. Ich bin dankbar, dass ich dieser inneren Stimme vertrauen darf.
Im Laufe meines Lebens habe ich auch gelernt, hier auch etwas lockerer mit mir umzugehen, wenn ich mir selber untreu wurde. Neu anfangen kann ich allemal und es war dann halt wieder eine Erfahrung, an der die Welt nicht untergeht. Es ist eine Lektion, keine Katastrophe.