Danke Shiva, dass Du dieses Thema wieder aufgenommen hast, es liegt mir am Herzen.
Für viele haben der Job und die eigene Position eine so große Bedeutung, dass sie unter einem Leistungsdruck stehen, der irgendwann nicht mehr ertragbar ist.
Shiva bringt ein Thema mit, welches uns alle betrifft, den Beruf. Das passt wunderbar in das Thema Bewusstsein und Wahrheit. Jetzt wissen wir ja, dass die Wahrheit viel einfacher ist, als dass wir denken. Sie ist simpler als das, was wir glauben oder meinen. Oft wissen wir nämlich selbst nichts und packen dieses Nichtwissen in ein Glaubenskonstrukt ein. Dadurch sind wir blind für die Wahrheit geworden. Sobald wir dies erkennen, ist es leichter, die eigene Natur zu erkennen und somit die Natur Gottes.
Klein Aurelio war ein normales Kind. Hätte man es gelassen, hätte es den ganzen Tag gespielt. Beim Spielen hätte es viel gelernt und seine Begabungen entdeckt. So hätte sein Leben immer bleiben können. Doch, die Erwachsenen hatten andere Pläne und Aurelio musste früh zur Schule gehen. Er wurde mit Stoff konfrontiert, den er kaum begreifen konnte. Manche dieser Themen interessierten ihn wenig. Schliesslich wusste er ja, was ihm Spass machte, doch die Erwachsenen schien das nicht zu interessieren.
Aurelio war ein treuer Junge. Er wollte sich fügen. Im zarten Alter von 14 Jahren sollte er eine Entscheidung treffen, nämlich welchen Berufsweg er einschlagen wollte. Nun wurde es schwierig für ihn. Wenn er endlich eine Entscheidung traf, kamen Probleme auf. Entweder waren seine Noten nicht gut genug oder es gab andere Schwierigkeiten. Letztlich lernte er einen Beruf, weil die Erwachsenen ihm sagten, dass dies gut für ihn wäre.
Aurelio gefiel der Beruf nicht und er wurde unglücklich. Er lenkte sich mit Drogen ab, um dem Schmerz zu entkommen. Es kam, wie es kommen musste, die Probleme wurden dadurch heftiger. Eine Depression baute sich auf, das war übel.
Eigentlich ist es eine Autobiografie, diese kleine Geschichte oben. Vielleicht kannst Du Dich darin erkennen. Was Aurelio damals nicht lernte ist, sich selbst zu sein und einen Beruf zu wählen, den er liebte. Denn hätte man ihn gelehrt, das zu tun, was er liebt, wäre es auch gut für die Gesellschaft gewesen. Hätte er gelernt, wie ein kleines Kind, den ganzen Tag zu spielen, wäre er glücklich ins Berufsleben gegangen. Ein Kind lernt im Spiel – auch Erwachsene lernen am besten spielerisch.
Wenn wir unsere Arbeit lieben, ist sie mehr als ein Beruf, sie ist unsere Berufung. Wir sollten unseren Kindern also lehren, sich selbst zu sein. Sie sollten nicht überlegen, was ihnen Spass macht. Stattdessen sollte ihnen klar sein, wofür sie brennen. Dies, weil man ihnen erlaubte, sie selbst zu sein. Wenn das Kind dann erwachsen ist und seine Arbeit liebt, will es den ganzen Tag arbeiten, so wie es in jungen Jahren am liebsten gespielt hätte.
Dass solche Gedanken mehr sind als Träumerei, erforscht André Stern, manchmal mit dem Gehirnforscher Gerald Hüther zusammen. Die Vorträge von André schenken wundervolle Aha-Erlebnisse und so manche Tränen der Klärung. Sieh selbst, wenn Du magst.
Wie habt Ihr es erlebt, als ihr in die Phase kamt, wo Ihr Euch für einen Beruf entscheiden musstet? Vielleicht habt Ihr Euch sogar frei in Eure Berufung entwickelt? Es wäre schön, ein paar Geschichten hier zu lesen.