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"Wer nicht agape-liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Agape"
1. Joh 4,8
Der Gott der Bibel ist also Agape. Das ist altgriechisch und bedeutet soviel wie "altruistische Liebe". Der Mensch kann sich verschiedenen Geistern öffnen, die in ihm bestimmte Verhaltensweisen bewirken. Er kann sich nicht keinem Geist öffnen. Agape ist wesenhafte Wirkung des Gottgeistes im Menschen. Ein Mensch, der altruistisch liebt, ist mit dem Gottgeist vereint, egal, was er mit seinem Verstand für wahr hält. Der Mensch kann das, was das christliche Evangelium lehrt, mit seinem Bewußtsein glauben. Dieser Glaube im Sinne etwa des apostolischen Glaubensbekenntisses ist ein wahrer Anker. Er ist jedoch nicht das eigentliche Ziel, sondern ein wertvolles Hilfsmittel für fehlbare Menschen zur Erlangung des Ziels der Einigung mit dem Geist Gottes. Ein Hilfsmittel, das auch angewendet werden will, um einen Nutzen mit sich zu bringen.
Die Menschwerdung Gottes als Jesus aus Nazareth hat universelle und substanzielle Wirkungen hervorgebracht, die seitdem auf alle Menschen Einfluß ausüben. Egal ob der Mensch diesen Einfluß zurückweist oder sich mit ihm in seinem Wollen gemein macht.
Wenn der Gottgeist in einem Menschen maßgeblich wirkt, dann wird im Tun des Menschen die entsprechende Frucht sichtbar, die in der Bibel wie folgt beschrieben wird: Agape, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit [Gal 5,22] Dieser Frucht werden dort Werke des Fleisches gegenübergestellt. [Gal 5,19ff, siehe die Auflistung etwas weiter unten]
"Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist. So jemand die Welt lieb hat, in dem ist die Liebe des Vaters nicht."
1. Joh 2,15
Die Beschreibung der Frucht bezieht sich auf Handlungen, die ein Mensch aus seinem Inneren tut, weil er sie tun möchte. Menschen, in denen Gott wirkt, erkennt man also nicht an Lippenbekenntnissen oder äußeren Symbolen, sondern am Vorhandensein der Frucht und der Abwesenheit der Werke des Fleisches. Jesus sagte außerdem, man erkenne Christen (seine Jünger) auch daran, daß sie einander nach seinem Gebot mit Agape lieben würden, so wie er seine Freunde geliebt hatte. [Joh 13,35 + 15,12 und 1. Joh 4,7] Manche dieser Freunde Jesu wurden damals gleichzeitig von "Frommen" als Sünder verachtet.
"Wenn ihr euch aber von dem Geist führen lasset, so seid ihr nicht unter dem Gesetz."
Gal 5,18
Ist ein Mensch in der geistigen Verfassung der Frucht des Geistes, dann steht der Mensch nicht unter dem alttestamentarischen/muslimischen Gesetz, sondern tut aus seiner Berufung zur Freiheit gut. Er ist in Agape, im Gottgeist erlöst.
"Geliebte, laßt uns einander agape-lieben; denn die Agape ist aus Gott und der da agape-liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott."
1. Joh 4,7
"Wer da sagt, er bleibe in Ihm, der muß auch wandeln, gleich wie Er gewandelt hat."
1. Joh 2,6
"Wer nun bekennt, daß Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott, und er in Gott."
1. Joh 4,15
"Wir wissen, daß, wer von Gott geboren ist, nicht sündigt, daß vielmehr der von Gott Geborene sich bewahrt und der Arge ihn nicht antastet."
1. Joh 5,18
Ein bekennender Atheist, der aus diesem Geist lebt, der hat Gott wesenhaft in sich, ist aus ihm geboren, wenn er sich dessen auch nicht bewußt ist. Ein bewußt bekennender Christ, der diese Frucht nicht aus seinem innereren Wollen hervorbringt, der kann Gott in Jesus zwar bleibend greifen, hat ihn bisher aber nicht tatsächlich ergriffen und ist nicht aus Gott geboren. Im Atheisten keimt der Same, im Christen blieb er ungeweckt.
Ergänzend: Bertha Dudde Predigt Nr. 8693 (Volltext siehe unten)
Wenn ein Mensch den inneren Drang zu Werken des Fleisches und zur Welt spürt, dann sollte er vor allem nach besserer geistiger Anbindung an den Gottesgeist Jesu Christi suchen. Das ist der Weg in die Freiheit, nicht eine vom Menschen selbst erzwungene Nachformung dessen, was als Zeichen der Frucht beschrieben wurden.
Als Werke des Fleisches nennt die Bibel:
- Gruppe 1: Hurerei (altgriechisch: Porneia), Unreinigkeit/Unzucht, Ausschweifung (häufig im thematischen Zusammenhang des Sexuallebens gedeutet; gegen eine allgemeinere äußerliche Auslegung von "Unreinheit" steht wohl Mt 15,19f)
- Gruppe 2: Götzendienst, Pharmazie (altgriechisch: pharmakeia) (alleine auf Gott vertrauen, Rettung nicht bei der Welt suchen)
- Gruppe 3: Feindschaft, Streit/Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Parteisucht/Spaltungen, Neid, Totschlag (Mangel an Agape, Liebe zu Weltlichem)
- Gruppe 4: Trunkenheit, Gelage (Schwelgen in Exzeß durch weltlichen Konsum und dessen Rauschwirkungen)
- Und dergleichen
Die vorgenommene Gruppeneinteilung ist eine Deutung, soll dem Verständnis dienen und kann hinterfragt werden.
Diese Beschreibung der positiv betrachteten Frucht des Geistes und den negativ eingeordneten Werken des Fleisches entsprechen oadischen Wertvorstellungen. Einschließlich der Haltung erkennbare Werke des Fleisches in Menschen als geistiges Problem zu betrachten.
Diese Probleme nehmen unter Christen leider breiten Raum ein. Wie beispielsweise in der unter "kirchlich organisierten" Christen leider verbreiteten Auffassung in schneidender, bei weitem nicht langmütiger und gütiger Art vermeintliche Sündhaftigkeiten anderer Menschen anprangern zu müssen und so unter ihresgleichen ein Klima der Angst und des Mißtrauens zu schaffen, aus dem Heuchelei und Lüge in Folge eines weltlichen "geistlichen Leistungsdrucks" geboren wird.
Desweiteren beispielsweise auch die Haltung von konfessionellen Christen verschiedene Lehrauffassungen für sich stärker zu gewichten, als die Gemeinsamkeit der Liebe zu Gott in Jesus und die daraus folgende spaltende Distanzierung von anderen sich als Christen verstehenden Menschen. Eigentlich müßte ein Christ die gemeinsame Liebe zu Gott und in ihm zu den Glaubensgeschwistern in Erkenntnis eigener Fehlbarkeit als geistig treibend erleben.
In dieser Sünde haben sich teilweise unter Beteiligung von staatlicher Machtpolitik verschiedene "Kirchen" entwickelt. Die eine wahre Kirche umfasst jedoch alle Christen (wer Christ ist, das weiß Gott) und ist keine von fehlerhaften Menschen geschaffene und betriebene Organisation. Sie ist der Leib Christi, dessen Glieder Jesus Christus als Haupt auf geistigem Wege führt.
"Es wird nicht jeder, der zu Mir sagt: Herr, Herr, ins Reich der Himmel eingehen; sondern der den Willen tut Meines Vaters in den Himmeln."
Mt 7,21
Wer Agape leben will und daraus tut, der baut auf Fels. Wer meint, mit einem "Herr, Herr" ist etwas getan, der baut auf Sand.
Eher erkennt ein atheistischer Kommunist, der Agape aus seinem Wollen lebt, Gottes Geist - auch wenn er ihn selbst nicht als göttlich bezeichnet - wirkend in seinem Inneren, als ein sich als Christ verstehender Mensch, der Agape nicht lebt.