Beiträge von Beatrice

    "Es" braucht keine Erklärung. "Es" lebt in Dir und kann Dir von niemandem je wieder genommen werden. Du nimmst "Es" überallhin mit, wohin auch immer Du gehst. "Es" kennt kein Alter und keine Grenzen. "Es" kann weder gelernt noch gelehrt werden. "Es" ist das Leben und die Liebe selbst.


    Nein, das schrieb nicht ich selbst - woher sollte ich dies den wissen? "Es" schrieb sich wie von selbst. :kerze:

    Bitte verzeih, das ist für mein einfaches Gemüt verwirrend. Wer sendet versteckte Botschaften, die sich zu Doppelbotschaften entwickeln und wem sind solche Botschaften nützlich? Beschreibst Du die Art und Weise, wie Autisten kommunizieren oder tut das die Gesellschaft?

    Sasha hatte dazu ein einfach zu begreifendes Beispiel aufgeführt:


    Aber die meisten Menschen meinen eben nicht nur die Worte, die sie schreiben, sondern da sind noch Hintergedanken, Implikationen etc im Spiel. Zum Beispiel das typische "lies zwischen den Zeilen" oder ein "Du hättest das wissen müssen" wird von Autisten oft quittiert mit "Mach es uns doch beiden leicht und sag einfach was du wirklich meinst". Das heißt, wenn du eine Frau fragst was mit ihr los ist und sie sagt "Ach nichts..." Dann würden viele Autisten das wörtlich nehmen und denken es sei wirklich nichts. Aber die Gesellschaft zeigt uns, dass dieses "nichts" meistens eines von zwei Dingen bedeutet: Entweder "ich bin sauer auf dich, lass mich in Ruhe" oder "ich will reden, bitte frag noch mal, damit ich nicht das Gefühl habe, mich dir aufzudrängen".

    Im Zitat von Dir steht zum Beispiel:

    "Bitte verzeih, das ist für mein einfaches Gemüt verwirrend".


    Der Autist versteht es vielleicht so: Hm - was gibt es da zu verzeihen - er hat mir doch gar nichts angetan, das verzeiht werden müsste? Wieso schreibt er von einem einfachen Gemüt, was hat das mit mir zu tun?


    Nicht jeder Autist liest es so - auch das hat Sasha in ihren Antworten bereits differenzierend erklärt. Aber im Falle von Missverständnissen könnte doch so etwas in Erwägung gezogen werden?


    Für den neurotypisch veranlagten Sender einer Botschaft enthält diese keine Doppelbotschaft, weil er oft von der Gesamtaussage ausgeht und nicht von einzelnen Bestandteilen dieser Aussage. Aber der neurodivergente Empfänger der Botschaft sieht in dieser eventuell nur den vordergründigen Wortlaut, jedoch kann er nicht unbedingt wahrnehmen, was der Sender noch zusätzlich damit verbindet, wenn er etwas Bestimmtes durch diese geschriebenen Worte ausdrücken will - was er vielleicht nur als zusätzliche Gedanken im Kopf hat und selbstverständlich davon ausgeht, dass auch diese Zusatzgedanken Bestandteil seiner Gesamtaussage sind.


    Irgendwelche "Nutzgedanken" spielen hier keine Rolle. Es sind nur verschiedene Funktions- und daraus folgende Verstehensweisen, die aufgezeigt werden und in meiner Beschreibung die Kommunikation zwischen neurotypischen und neurodivergenten Menschen gleichermassen betreffen könnte - egal ob es um einzelne Personen oder um Gesellschaftsanteile geht. Aber da die Mehrheit der menschlichen Gesellschaft bekanntlich aus neurotypischen Personen besteht, geht diese Aufklärung wohl hauptsächlich an diese Adresse.

    Ein Autist muss zwingend interpretieren und kann nicht annehmen, wie es da steht?

    Wenn es so "da stehen" würde, wie es wirklich gemeint ist, wäre diese Hürde wohl erheblich kleiner. Aber da es zusätzlich oft "versteckte" Botschaften enthält, die nicht "da stehen", aber davon ausgegangen wird, dass sie im Kontext erkannt werden, bestehen dadurch eine Art von "Doppelbotschaften", die auf manche Autisten verwirrend wirken und aus diesem Grunde nicht angenommen werden können, ohne dadurch vom eigenen inneren Wahrheitsempfinden abzuweichen.

    Wenn ich nicht aus der Ich-Perspektive schreibe, dann ist das für mich als würde ich mich verstecken oder ausweichen wollen.

    Oder das, was man dann schreibt, hat wenig mit dem zu tun, was man selbst erkannt hat, indem es zum Beispiel fremdes Gedankengut darstellt, das man unreflektiert übernommen hat und ähnlich wie eine Konditionierung - also eher als "Fremdenergie" in einem wirksam ist.

    Mir ist zum Beispiel bei "EisuIST" nur die Endsilber aufgefallen wie bei Autist/Buddhist/Atheist... Dass es gleichzeitig "Eisu ist" bedeutet ist im ersten Moment voll an mir vorbei gegangen.

    Da kann ich mich nur anschliessen - es ging mir genau so. ;)

    Aber wenn du bestimme Punkte erkennst, wo schnell Missverständnisse entstehen, kann es helfen, einen Mittelweg in der Kommunikation zu finden.

    Diese Entscheidung hat jeder selbst zu treffen. Ich würde darin einen Ausdruck von echtem (oder allenfalls nur halbherzigem) Interesse an gelingender Kommunikation vermuten. Vielleicht wäre es ehrlicher, sich selbst gegenüber einzugestehen, dass eigenes Interesse letzten Endes seine Grenzen erfährt, wenn das Gegenüber als "schwierig" empfunden wird - sich die Verständigung komplexer gestaltet, als einem lieb ist.

    Es gibt aber auch Autisten, die komplett unfähig sind, ihren Alltag zu bewältigen.

    Diese Aussage kann ich erfahrungsgemäss bestätigen.

    Aber manche erleben Autismus und/oder ADHS auch als eine massiv einschränkende Behinderung.

    Ja. Dazu gibt es dokumentierte, sachlich geschilderte Beispiele, welche aufzeigen, wie dringend nötig diesbezüglich mehr Aufklärung in unserer Gesellschaft wäre: https://autisten.enthinderung.de/hungerkost_2022/

    Ich kann nachvollziehen, dass eine Diagnose zwar mehr Klarheit schafft, doch birgt sie nicht auch die Gefahr, dass man sich ein Selbstbild manifestiert und zementiert?

    Ja, diese Gefahr besteht durchaus. Aber nur dann, wenn im Menschen bereits eine Empfänglichkeit dafür besteht. Nicht die Diagnose an und für sich wäre die Ursache, sondern eine bestimmte geistige Gesinnung im Menschen, die davon ausgeht, dass menschliche Diagnosen die "Macht" innehaben können, grundlegende innere Veränderungen zu verursachen, ohne dass dies der Mensch auch selbst will.

    Das läasst mich offen werden für die Standpunkte anderer, die ich aber auch selten als die Wahrheit oder Weisheit annehme, sondern eher als einen Aufruf zur Kontemplation.

    Eine Aussage, die ich als sehr wesentlich empfinde. Was nicht letztendlich vom eigenen Geist durchdrungen wird, bleibt "leblos" und hat den Weg vom Kopf ins Herz noch nicht gefunden.

    Und jetzt überlege ich direkt wieder, ob ich schon wieder irgendwo das falsche soziale Protokoll abgespielt habe und doch aggressiv oder vorwurfsvoll wirkte obwohl ich in meiner ersten Aussage schon extra Weichmacher rein gepackt hatte.

    Manchmal erweist man seinen Mitmenschen keinen Dienst, wenn man ihnen keine Grenzen setzt. Auf welche Weise man dies tut - darüber kann diskutiert werden. Vielleicht zeigt das "wie" auf, inwiefern in einem selbst noch Baustellen vorhanden sind, an denen weiter gestaltet werden kann. Insofern betrachte ich solche Erkenntnisse als bedeutungsvoll.

    Menschen handeln egoistisch, möchten aber, dass man im sozialen Miteinander bitte so tut als sei man ein totales Rudeltier.

    Hierin ist eine immense Widersprüchlichkeit (Zerrissenheit) zu erkennen. Erfahrungsgemäss kommen Autisten mit diesem Umstand oftmals nicht gut klar und distanzieren sich davon deutlich.

    Es ist die Gesamtaussage, die entscheidet, wie egoistisch man ist.

    Ich würde es nicht nur auf Aussagen beschränken - Worte hören möglicherweise auf "wahr" zu sein, wenn ihnen keine "Taten" folgen. Es ist der "Geist" hinter den Worten, welcher die wahre Gesinnung eines Menschen ausmacht (meine persönliche Ansicht).

    Wenn wir um uns selbst kreisen, sind wir dann in der Lage zu erkennen, welche Zusammenhänge zu unserem Jetzt-Zustand in der Welt führten?

    Meiner Ansicht nach muss das kein Widerspruch bedeuten. Man könnte auch für solche Zusammenhänge blind sein, indem man nicht selbst um sich selbst kreist. Wer durch dieses "um sich selbst kreisen" zu wertvollen Erkenntnissen kommt, könnte der "Welt" womöglich ebenso dienlich sein.

    Dies würde ja bedeuten, dass der Eisuist sich erst in die Gehirnwindungen des Gegenübers einarbeiten muss, bevor er sich äussern darf?

    Hm. Ich glaube, da liegt ein Irrtum vor, das hört sich seltsam an....?

    Oder könnte es eventuell auch davon abhängen, wie gross das individuelle Interesse an gelingender Kommunikation wäre?

    Ohne "wenn und aber"?

    Das kann ich nicht so richtig nachvollziehen:

    Was sollte demaskiert werden?

    Es ging oben um den "Humor", der zum Beispiel für einen Autisten nicht immer auf Anhieb auf gleiche Art und Weise eingeordnet werden kann, wie es die Mehrheit der Menschen tut und auch meist selbstverständlich voraussetzt, dass man ihn versteht. Wenn man diesen Beispielsatz mit dem "Eisuisten" nämlich wörtlich nimmt, so wie er geschrieben steht, kann man nicht unbedingt auf Humor schliessen, sondern man könnte diesen Satz beispielsweise auch als "ein sich lustig machen, das Gegenüber nicht ernst nehmen" interpretieren. Der Humor liegt sozusagen "zwischen den Zeilen" verborgen. Je nachdem ist der Bezug des Autisten zum Schreibenden so geartet (indem er ihn als Menschen schon recht gut kennt), dass er in etwa "abschätzen" könnte, wie dieser Satz gemeint ist - aber selbstverständlich ist dies für ihn oft nicht und jedes Mal mit einer gewissen Anstrengung verbunden, um zu entschlüsseln, was nun die wahre Botschaft eines Satzes sein könnte. Und weil es eben oft dieser Anstrengung bedarf, würde es eine wesentliche Erleichterung in der Kommunikation mit einem neurodivergenten Menschen bedeuten, solche Aussagen entweder zu unterlassen - oder in einer Weise offensichtlicher zu machen, dass zum Beispiel Humor, Ironie oder ähnliches mitschwingt.

    Man hat mich diagnostiziert. Meines Wissens bin ich der Einzige mit dieser Diagnose und es gibt weder eine Therapie noch ein Medikament dagegen – Ich bin EisuIST

    Das wäre vielleicht ein gutes Beispiel für den "Humor" eines "Eisuisten", der jedoch von einem neurodivergent veranlagten Menschen nicht so ohne weiteres als Humor interpretiert werden kann, sofern dieser nicht explizit als solcher demaskiert wird. Zwischen den Zeilen lesen, Redewendungen, Floskeln und Anspielungen, sind diesen Menschen von ihrem Wesen her eher fremd. Andererseits verfügen sie oft über eine überdurchschnittliche Fähigkeit, Dinge nüchtern und sachlich darzustellen, ehrlich und direkt zu schreiben, was sie auch wirklich meinen - und weniger das, zu äussern, was zwar nicht schwarz auf weiss geschrieben steht, jedoch im Hinterkopf des Schreibers dessen Aussage wesentlich beeinflusst.

    Was ja dafür spricht, dass der Einzelne wenig bewirkt, im Grunde nur seine (innere) Welt manifestiert und nach aussen trägt? Andere agieren gemäss ihrer Auffassung, welche mit dem Ursprungsgedanken, wenig zu tun haben muss?

    Ja, das hat wohl schon seine Richtigkeit. Wobei ich oben eher darstellen wollte, dass beispielsweise Autisten vielleicht nicht so sehr dazu neigen, bei allem und jedem, was sie tun und schreiben, eine Art von "Wir-Mission" im Hintergrund zu haben. Ich denke schon, dass sich diese Herangehensweise ziemlich deutlich von dem, was Du weiter oben mit "wir" meintest, unterscheiden kann. Wobei Verallgemeinerungen - wie auch bei manchem anderen - häufig nicht sinnvoll sind, da sie eventuell die Sicht auf das Wesentliche einschränken können.

    ... der falsch zitiert worden ist und der so die ganze Aussage verdreht hat. Auch wenn ich das berücksichtige, ist mit deine Aussage eher eine schwammige.

    Ich kann damit leben, dass Du es so siehst - es ist wohl Deine Perspektive, jedoch meine ist es nicht. Inwiefern siehst Du in diesem Disput einen Zusammenhang mit dem Thema dieses Austausches bezüglich dessen Absicht?


    Was mich betrifft, nehme ich mich hier als "Gast" wahr und verhalte mich so, wie ich es mir als Gastgeber von meinen Gästen wünschen würde. Diesem inneren Kompass folge ich, soweit möglich.


    Vielleicht magst Du einmal einen Thread eröffnen, in dem Du selbst der Gastgeber bist?

    Gleichzeitig stellt sich die Frage, warum wir, die Menschenfamilie, für so viel Leid verantwortlich sind? Sind wir uns wirklich bewusst, was wir da anziehen und heraufbeschwören? Ist es die Aufgabe einzelner Gruppen, das Blatt zu wenden oder geht das nur als Menschenfamilie?

    Diese Fragen alleine wären schon wieder ein spezielles Thema für sich. Denn was oben stehend als "wir" formuliert wurde, würde vielleicht die Ansicht voraussetzen, dass ein einzelner Mensch nur wenig bewirken kann, wenn er nicht bezogen auf andere Menschen agiert. Das mag bei vielen Menschen der Fall sein, jedoch nicht bei allen. Manches "Gute" - und auch "Schlechte" (bewusst in Anführungszeichen gesetzt), das auf dieser Erde hinterlassen wurde, hatte den Ursprung in einem einzelnen Menschen - und wurde lediglich von anderen übernommen und weiterentwickelt.


    Gerade in autistischen Kreisen wird oft darüber berichtet, dass ein gewisses typisches "Rudelstreben", welches in der menschlichen Gesellschaft vorherrschend üblich ist, zuweilen vollkommen fehlt.

    müssen ADHS und autistische Personen in der Kommunikation, besondere Anforderungen erfüllen, wenn sie Kontakt aufnehmen möchten?

    Diese Frage ist für mich schwierig zu verstehen. Es käme ja massgeblich darauf an, ob Kontakte zu anderen Menschen nur unter gewissen Bedingungen stattfinden dürfen? Wer würde diese Bedingungen festlegen - und mit welchem Recht?


    Aber vielleicht habe ich die Frage auch ganz falsch verstanden?

    Und, wie können Personen ohne eine solche Diagnose, gerade in Foren oder generell in schriftlicher Kommunikation, erkennen, dass es sich um entsprechende Personen handelt?

    Gemäss Sasha wäre ein aufklärendes Vorgehen eine der Möglichkeiten, um diesbezügliche Erkenntnisse bei Kommunikationspartnern zu fördern. Jedoch bräuchte es Offenheit auf beiden Seiten und so etwas kann nicht erzwungen werden.

    Muss etwas besonderes beachtet werden, wenn wir solche Personen erkennen und ansprechen?

    Es ginge unter anderem vielleicht auch darum, dass sich jeder seiner eigenen, möglicherweise vorhandenen "Baustellen" bezüglich Respekt, Akzeptanz und letztlich auch Interesse am Wesen des Gegenübers gewahr würde. Geschieht das nicht, könnte dies durch den Kontakt mit "solchen Personen" angetriggert werden - und in der Folge zu Problemen führen, wonach diese Personen eventuell als "Sündenböcke" herhalten müssen. Nur weil sie so sind - wie sie sind.

    Vielleicht bezeichnet der Grundsatz „Gleiches zieht Gleiches an“, einfach Interessengruppen, die sich zusammentun?

    Oder es beschreibt die „Schwingung“ eines Menschen?

    Könnte beides zutreffend sein und noch weitere Bezeichnungen/Beschreibungen ebenso.


    Interessant könnte vielleicht auch die Frage sein, weshalb dies so wäre, was sich hinter dieser Anziehung verstecken würde, welche Absicht sie im Menschen wachruft, was jeder einzelne daraus macht.

    Doch würde das an der Kommunikation etwas ändern? Ist das eigentliche Problem, dass die Leute nicht (mehr) miteinander sprechen können, vielleicht anderswo zu suchen?

    Ein Attest hätte vielleicht nur dann Wirkung, wenn der Mensch, der es bekommt, auch innerlich bereit dazu wäre, daraus bestimmten Nutzen zu ziehen. Wie dieser Nutzen im Endeffekt aussehen würde, hinge unter anderem wohl vom einzelnen Menschen ab, welche Gesinnung jemand hätte, was ihn bewegt, worin er seinen Lebenszweck sieht.


    Es könnte ja sein, dass nicht jeder Mensch dafür geeignet ist, mit anderen (in Menschensprache) zu kommunizieren. Es gibt vielleicht auch noch andere Wege, zwischenmenschlich zu wirken, etwas Segensreiches für die Menschheit zu "sein"?

    Vielleicht würde mir auch eine Diagnose gegeben, ginge ich zur Untersuchung. Für mich sind solche Etiketten eher unwichtig, was für andere Personen nicht zutreffen mag.

    Es gibt Diagnosen und Diagnosen. Was Du vermutlich oben meinst, bezieht sich auf eine ärztliche (irdische) Diagnose - vielleicht von jemandem, der auf menschentypische Art "studiert" hat, also seine Erfahrungen mit dem, was er diagnostiziert, eher theoretischer Art sind.


    Daneben gibt es auch "Diagnosen" anderer Art, die von Menschen gestellt werden, welche selbst davon betroffen sind, also aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz schöpfen und es möglicherweise anderen weitergeben, wenn sie Menschen begegnen, denen es noch an entsprechender Erkenntnis fehlt.


    Vielleicht könnte hier der Grundsatz gelten: "Gleiches zieht Gleiches an"?

    Die Frage "Wie soll die spontane Empfindung schon sein?", habe ich formuliert, sie kommt nicht von dir und ich hatte sie als eine rhetorische gestellt. Bitte richtig zitieren. Allein deshalb ist deine Erklärung gar nicht nachvollziehbar, die das oben Zitierte als ihren Schlusssatz hinstellt.

    Genau, die Frage hast Du formuliert und ich habe sie am Anfang meines letzten Beitrages deutlich als Zitat hervorgehoben.


    In der Folge meines Beitrages habe ich die Ich/Du-Ebene verlassen - auf eine überpersönliche Ebene gewechselt und schlussfolgernd den von Dir formulierten Satz am Ende infrage gestellt.


    Wenn Du nun schreibst, es sei eine rhetorische Frage gewesen, könnte es durchaus sein, dass wir auf unterschiedliche Art dasselbe gemeint haben. Du hast eine eher absolute Ausdrucksweise gewählt, während ich diesbezüglich etwas vorsichtiger formuliert habe.

    Wie soll die spontane Empfindung schon sein?

    Wieso zurechtgelegt? Eine spontane Empfindung, um die es dir ja als Frage ging, legt nichts zurecht.

    Ich unterschied hier lediglich zwischen der Empfindung, die jemand hat oder haben könnte - und der Interpretation dieser Empfindung. Zuerst ist eine Empfindung da, wobei nicht jeder diese Empfindung auf die gleiche Weise empfindet. Wie kann ich beispielsweise "wissen", wie jemand anderer Trauer, Wut oder Freude empfindet? Kann ich davon ausgehen, dass er sie gleich empfindet, wie ich selbst?


    Inwiefern kann ich daraus folgernd die Frage stellen: "Wie soll die spontane Empfindung schon sein?"

    Nach aussen gerichtet.

    Nach innen gerichtet.

    Oder seht Ihr da keinen Zusammenhang.

    Meinerseits würde ich dies am ehesten im Rahmen einer möglichen Auswirkung - jedoch weniger als ursächlich ansehen. Introversion/Extraversion beschreibt unter anderem gewisse Ausdrucks-/Verhaltensweisen, welche ganz unterschiedliche Ursachen haben können. Eventuell könnte man sie teils mit Neurodivergenz in Verbindung bringen, aber verallgemeinern lässt sich dies wohl eher nicht.

    Daher setzen sie als daran dazu zu gehören.

    Dies kollidiert dann wohl nicht selten mit dem Streben nach Wahrhaftigkeit. "Alles" daran setzen, würde dann möglicherweise ausschliessen, sich selbst um des lieben Friedens willen zu verleugnen. Es würde auch ausschliessen, anderen zu schmeicheln, sie zu bestätigen oder ihnen nur aus purer Höflichkeit heraus zu danken, wenn es innerlich nicht so empfunden wird.

    Ich bin nicht 100% sicher wie du das meinst. Zum einen kann es dabei um das "man selbst sein" gehen was ich eben erwähnte. Aber es kann auch darum gehen, dass Autisten Ehrlichkeit und wahrscheinlich sehr schätzen.

    Ja, beides würde ich als einen Anspruch auf Wahrhaftigkeit bezeichnen. Vielfach beobachte ich auch einen sorgsamen Umgang mit Formulierungen, wenn es um Absolutheit geht. Reine Behauptungen werden eher skeptisch betrachtet, wenn diesen eine grundlegende Sachlichkeit und Nüchternheit gänzlich abzugehen scheint.

    Inwiefern gelingt es Dir selbst, in einem Dir bisher unbekannten Gegenüber Neurodivergenz zu erkennen, oder zumindest zu vermuten? Was empfindest Du spontan, wenn sich in Dir so etwas erschliesst?


    Gemäss meinen persönlichen Erfahrungen mit Autisten gibt es oft Unterschiede zu neurotypisch veranlagten Menschen bezüglich "Zugehörigkeitsbedürfnis" und darauf beruhendem Streben nach Anpassung. Wahrhaftigkeit hat häufig einen hohen Stellenwert.

    Daher möchte ich hier (auf idee einer anderen person) versuchen, über meine persönliche Neurodivergenz aufzuklären und so verständlicher zu machen, dass ich nicht die arrogante Kratzbürste bin für die ich oft gehalten werde.

    Neutrale Frage: Gäbe es Deiner Ansicht nach auch das Verhalten einer "arroganten Kratzbürste", welches nicht auf Neurodivergenz zurückzuführen wäre? Wie würde sich das eine vom anderen unterscheiden, abgesehen von der unterschiedlichen Ursache? Ist überhaupt die Möglichkeit gegeben, dass ein "neurotypisch" veranlagter Mensch in Betracht zieht, dass sein Gegenüber, welches er für eine "arrogante Kratzbürste" hält, eine neurodivergente Veranlagung haben könnte? Wäre dies ein Kriterium von "Aufgeklärtheit"? Oder hinge dies auch von der allgemeinen Fähigkeit eines Menschen ab, geistig differenzieren zu können?

    Zum Glück passiert es selten und ich kann es meist umgehen oder verbergen.

    Das ist relativ gut möglich, wenn es Leute sind, mit denen man sonst wenig oder gar nichts zu tun hat. Sind es aber Menschen, denen man umständehalber nicht ausweichen kann, wird es schwieriger, diesbezüglich etwas zu verbergen. Aber man erkennt mit der Zeit recht gut, was sie im Grunde genommen von jemandem halten, der solche "Extrawürste" beansprucht - um damit gelassen umzugehen, braucht es manchmal recht viel innere Standhaftigkeit.

    Die Spirale ging weiter bis ich letztlich nicht hin gegangen bin.

    Ja, es ist wohl oft eine Ermessenssache, wie viel Stress man sich selbst zumuten mag.

    Ich mag z. B. auch keine Überraschungen.

    Das kann ich nachvollziehen und es geht mir ähnlich. Überraschst Du andere gerne?

    Z. B. wenn ich zu einer Party gehe und es heißt dort wird es essen geben, aber es gibt nur Dinge, die ich wegen sensorischer Probleme nicht essen kann.

    Auch diese Situation kenne ich gut. Wie gehst Du damit um, wenn andere auf so etwas mit Unverständnis reagieren?

    Daher muss ich vorab planen können.

    Fällt Dir das leicht - oder empfindest Du es manchmal auch als mühselig und verzichtest deshalb lieber auf etwas, wenn Du die Wahl hast?

    Wie wäre es denn, wenn es lediglich darum ginge, einen Abend auswärts zu gestalten, ohne dass bestimmte Vorgaben bestünden? Dann würde es sich letztlich auch um eine Entscheidung handeln (zwischen mehr als nur zwei Möglichkeiten), wobei Du die Art des Events frei wählen könntest. Käme dies Deinem Wesen mehr entgegen?