Was geschieht energetisch, wenn wir etwas WOLLEN?

Mit unserem Willen töten wir die Liebe.


Dies klingt sehr hart und radikal - und das ist es auch …


Unser Verstand (unser Kopf, unser Ego, unser Wille) WILL etwas. Wir haben Ziele und Vorstellungen und wir wollen „etwas“ erreichen. Wir haben etwas vor, arbeiten auf etwas hin, streben etwas an, wollen etwas erreichen … - Dieses „Etwas“ ist a) FORM. Und b) liegt dieses „Etwas“ in der Zukunft. Wir leben also gar nicht JETZT im jetzigen Moment, sondern wir leben FÜR SPÄTER.


Die allumfassende, universale Liebe können wir aber nur im momentanen Augenblick erfahren. Arbeiten, schufften, rackern und asten wir uns ab, damit wir dann irgendwann später in der Zukunft endlich der Liebe begegnen, so verpassen wir sie unser Leben lang! Denn auch wenn der zukünftige Moment eintritt, sind wir in Gedanken schon längst zum übernächsten Zukunftsziel weitergereist. Wir begegnen der Liebe, dem Frieden und der stillen Seins-Freude nie.


In unserem zwischenmenschlichen Miteinander wollen wir auch ganz viel. Ich will etwas von Dir und Du willst etwas von mir. Wir stellen Erwartungen an den anderen und dieser an uns. Wir meinen, irgendwelche (gesellschaftlichen oder konditionierten) Vorstellungen erfüllen zu müssen, weil man es so von uns erwartet, weil man es so von uns will.


Ständig sind wir am vergleichen, abgleichen, überprüfen und kontrollieren, ob wir dem Willen der anderen genügen oder ob die anderen unserem Willen (Vorstellungen, Erwartungen) genügen. Wir WOLLEN dies und das und jenes. Wir wollen mehr Geld, mehr Urlaub, mehr Komfort, mehr, mehr, mehr … Wir wollen mehr als das Jetzt uns jetzt zu bieten hat. Wir WOLLEN ohne Unterlass. Und hiermit verpassen wir, das Jetzt so zu lieben, wie es sich uns jetzt präsentiert. Mit unserem ständigen WOLLEN verpassen wir die Liebe, die sich in diesem Augenblick verbirgt. Wir wollen etwas anderes haben und zwar möglichst schnell in der Zukunft - in einem anderen Jetzt.


Betrachten wir unser Handeln und Tun, Machen und Wirken in unserem Alltag, so können wir auch hier eine gravierende Qualitätsminderung feststellen, weil wir ständig WOLLEN. Wir tun das, was wir tun, NICHT, weil wir diese Aufgabe gerne verrichten, sondern „UM … ZU …“ - also für später, für ein Ziel in der Zukunft. Wir gegen arbeiten und verdienen unser Geld, weil wir in einem halben Jahr in Urlaub fahren WOLLEN.


Hierdurch sind wir mit unserer Aufmerksamkeit nicht im Jetzt, sondern schon wieder in der Zukunft. Wir selbst würdigen unser eigenes Tun gar nicht, sondern wir degradieren das, was wir machen, als Mittel zum Zweck.


>>> TUN wir etwas oder WOLLEN wir etwas tun? <<<


Dies ist energetisch ein himmelweiter Qualitätsunterschied! Doch dieser Qualitätsunterschied ist eben energetisch, also formlos und feinstofflich, und damit ist er für unsere Sinne NICHT verifizierbar, messbar, wahrnehmbar.


Die alten Worte sagen: „Werdet wie die Kinder …“ Was bedeutet dies? Eine Botschaft ist die Echtheit, Authentizität, Klarheit, Einfachheit und Unverblümtheit (Direktheit), die unseren Kindern innewohnt. Was unsere Kinder tun (oder sagen), das, was sie tun (oder sagen), „live“. Es ist ungefiltert, rein und echt.


Wenn unsere Kinder spielen, dann spielen sie. Unsere Kinder WOLLEN NICHT spielen, sie spielen. Unsere Kinder tun das, was sie tun, weil sie es jetzt so tun. Ihr Tun und ihr Spiel ist niemals „Mittel zum Zweck“, sondern immer Selbstzweck. Das Spielen ist nicht auf einen späteren Erfolg hin ausgerichtet oder auf ein in der Ferne liegendes Ziel. Das Spielen jetzt und hier ist bereits das Ziel. Der Weg und das Ziel verschmelzen zu einem JETZT-Erlebnis. Unsere Kinder sind schon jetzt in/mit ihrem Spiel beim Ziel angekommen. Sie warten NICHT auf später. Sie spielen jetzt und fühlen jetzt die Befriedigung und Freude des Spielens.


Unsere Kinder begegnen in ihrem selbstvergessenen Spielen der Liebe und sich selbst - und somit ihrer Selbstliebe. Deshalb ist es auch schrecklich, wenn wir Erwachsenen unsere Kinder aus ihrer Spielblase heraus reißen, weil das Mittagessen fertig ist. Wir reißen unsere Kinder dann aus ihrer Selbstliebe und ihrer innigen Herzens-Verbindung mit ihrem Inneren Kind raus. Als („vernünftige“) Eltern meinen wir, es sei wichtiger, dass unsere Kinder mit uns Erwachsenen an einem Tisch sitzen, als dass unsere Kinder die liebevolle, innige Herzensverbindung zu ihrem eigenen Inneren Kind pflegen.


Von der Qualität, wie Kinder sich in ihrem Spiel erleben/erfahren, haben wir (als Erwachsene) uns sehr, sehr weit entfernt. Und wir nennen es eine „gute Erziehung“, wenn wir es unseren Kindern beibringen, dass auch sie sich möglichst weit von dieser Qualität des Jetzt entfernen und Ziele in der Zukunft anvisieren. DANN (so meinen wir) seien sie erwachsen …


Und auch wenn wir uns den Bereich Beziehung und Partnerschaft anschauen, können wir dort gravierende Qualitätsunterschiede feststellen: Lieben wir unseren Partner oder WOLLEN wir ihn lieben? Und wenn wir in uns spüren, dass wir den anderen lieben, wie bringen wir dann diese Liebe zum Ausdruck? Machen wir uns Gedanken darüber, wie wir unsere Liebe „optimal“ zum Ausdruck bringen könnten? Liegt dem Ausdruck unserer Liebe also die Energie von „die Liebe zeigen WOLLEN“ zugrunde? Oder erlauben wir OHNE zu denken, dass sich unsere Liebe einfach so zeigt - ganz natürlich, ganz unspektakulär, ganz schlicht, völlig fließend?


Lieben wir oder WOLLEN wir lieben?

Zeigen wir unsere Liebe oder WOLLEN wir unsere Liebe zeigen?


Jedes WOLLEN tötet die wahre Liebe. Denn dann drückt unser Verstand etwas aus und nicht mehr unser Herz (in Reinform). IMMER wenn wir etwas WOLLEN, dann ist mal wieder unser Ego am Drücker und spielt sein Spiel - und solange unser Ego sein Spiel spielt, sitzt unser Herzensfeld auf der Auswechselbank.


Wie können wir nun merken, ob wir aus unserem Herzensfeld heraus leben oder aus unserem Ego heraus willentlich etwas tun? - Dies zu unterscheiden ist ganz einfach: Wenn wir aus unserem Ego heraus „etwas“ tun, weil wir es so machen WOLLEN, dann sind wir frus-triert, beleidigt und verärgert, wenn dies nicht gelingt. IMMER wenn wir uns ärgern, ärgert sich unser Ego. Dies bedeutet: IMMER, wenn wir uns über Enttäuschungen und Zurückweisungen ärgern oder traurig sind, war jedes Mal unser Ego beteiligt - ja sogar der Hauptakteur.


Denn unser Herzensfeld ist reine Liebe und die Liebe erlaubt alles. Daher ärgert sich die Liebe auch nicht. Handeln wir intuitiv aus unserem Herzensfeld heraus, dann kommen wir auch gut damit klar, wenn es anders kommt, als wie wir es und gedacht haben. Wir wollen es zwar so, doch dann kommt es anders. Na und? Das macht unserem Herzensfeld überhaupt nichts aus, denn unser Herzensfeld besteht nicht auf seinem Willen. Es ist flexibel und anpassungsfähig.


Und an dieser Unterscheidung merken wir leicht, dass wir eigentlich (fast) IMMER aus unserem Ego heraus handeln und leben, denn fast immer fühlen wir negative Gefühle, wenn es anders kommt, als wie wir es WOLLTEN und uns vorgestellt hatten.


NUR unser Ego hat klare Vorstellungen. NUR unser Ego hat einen klaren, eindeutigen Willen. NUR unser Ego hat ein klares Ziel und will dies auch erreichen. Und mit all diesem vernichtet es die Liebe. Unser Ego lebt mit seinem WILLEN, seinen Vorstellungen und seinen Zielen einfach an der Liebe unseres Herzensfeldes vorbei.


Unser Herzensfeld hat KEINE klaren Vorstellungen, Ziele oder einen Willen. Unser Herzensfeld KANN dies NICHT haben, weil es feinstofflich und formlos ist und weil Vorstellungen, Ziele und der Wille Formen sind. Was unser Herzensfeld möchte, KÖNNEN wir NICHT sehen, erfassen oder wissen, weil Herzensfeldangelegenheiten formlos sind und sich unserer sinnlichen Wahrnehmung und unseres Verstandes entziehen. Deshalb KÖNNEN wir gar nicht (verstandesmäßig) unserem Herzen FOLGEN, denn unser Herz macht KEINE Vorgaben.


Das einzige, was wir machen können, ist, MIT unserem Herzen mitgehen. Das, was uns unser Herzensfeld JETZT zeigt, das können wir jetzt sehen, betrachten, bejahen und annehmen. Wir (als Ego) können uns hierauf NIE vorbereiten und NIE einstellen. „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.“ Unser Herzensfeld ist und bleibt ein Überra-schungskünstler und schöpft aus dem NICHTS. Es überrascht uns unvorbereitet.


Hiermit kann unser Ego logischer Weise nichts anfangen, denn unser Ego WILL alles, was es vor hat, planen und gut vorbereiten. - Herzensfeldimpulsen KÖNNEN wir nicht vorbereiten, weil sie sich nicht ankündigen. Sie sind einfach plötzlich da. Und genau aus die-sem Grunde können wir auch nicht enttäuscht sein. Wir KÖNNEN NICHT enttäuscht sein, weil wir ja nicht wussten, was kommen wird, und weil wir uns auf nichts vorbereitet haben.


Frust entsteht nur dann, wenn wir etwas WOLLTEN, wenn wir etwas geplant hatten und wenn wir Vorstellungen hatten - die dann ins Wasser fielen. Herzensfeldimpulse KÖNNEN uns NICHT enttäuschen, weil sie erst im Jetzt sichtbar werden.


Hieraus können wir nun eine grandiose Weisheit ableiten: IMMER, wenn unser Ego enttäuscht ist, hat unser Herzensfeld (s)einen Impuls plaziert, der den Vorstellungen unseres Ego zuwider gelaufen ist. Und wir würden dann GUT daran tun, den überraschenden Impuls unseres Herzensfeldes bejahend anzunehmen (denn DAS IST LIEBE), anstatt uns stunden- oder tagelang mit den Schmerzen unseres Ego abzugeben.


Dies wäre ein vollkommen neue Haltung dem Leben gegenüber und vor allem - der Liebe gegenüber. Denn es ist unser Herzensfeld, das mit seinen spontanen Impulsen die Planungen, Ziele, Vorstellungen und Erwartungen unseres Ego durchkreuzt. Und wir müssen anerkennen, dass uns die universale Liebe auf diese Weise reich beschenkt - und zugleich unserem Ego unermessliche Schmerzen zufügt, jedoch nur, damit wir das, was unser Ego für so wichtig erachtet hatte, endlich loslassen, aufgeben, hinter uns lassen und verabschieden.


WOLLEN blockiert die Liebe.

WOLLEN blockiert unser Herzensfeld.

WOLLEN blockiert unser Inneres Kind.

WOLLEN blockiert den jetzigen Moment.

WOLLEN blockiert das Fließen der Lebensenergie.


Wir können WOLLEN jetzt leicht transformieren und in WOHLGEFALLEN umwandeln/auflösen. Wir können uns der universalen Liebe und unserem Herzensfeld leicht öffnen, einfach in dem wir WOLLEN ersetzten und austauschen durch …


ERLAUBEN …


Ich erlaube …


Und schon sind wir sicher in der Liebe und in unserem Herzensfeld angekommen und alle Impulse dürfen sein …



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Und jetzt kommt noch ein wunderbares Paradoxon: Mit Wollen manifestieren wir unseren Schmerz.


Je mehr und je krampfhafter wir (mit unserem Ego) „etwas“ wollen, desto weniger stellt es sich ein. Je mehr wir eine gute Partnerschaft wollen, desto länger werden wir in unserer desolaten Partnerschaft festhängen. Und es ist auch logisch, warum dies so ist und so sein MUSS …


Unserem Wollen liegt in unserem Unterbewusstsein eine Energie von Unzufriedenheit, Mangel, Frustration, verärgert sein, hadern und Wut zugrunde. „Wir WOLLEN ES anders haben.“ Und DIESE (unsichtbare) Energie ist es, die „das Neue“ manifestiert. Und was soll sich aus der Energie von Unzufriedenheit, Mangel, Frustration, verärgert sein, hadern und Wut anderes manifestieren als Gefühle von Unzufriedenheit, Mangel, Frustration, verärgert sein, hadern und Wut. Wir erschaffen mit unserem WOLLEN das, was wir schon haben, immer wieder neu.


Hier kommen wir nur raus, wenn wir NICHT mehr aus unserem Ego heraus WOLLEN, sondern wenn wir die Ebene wechseln und aus unserem Herzensfeld heraus ERLAUBEN - und zwar OHNE zu wollen. Dieses Erlauben ist schlicht und einfach pures ERLAUBEN. Nicht wir wollen „etwas“, sondern wir erlauben dem Leben, das „etwas“ (eine Veränderung, eine Überraschung, ein Wandel) geschehen darf - auf welcher Ebene auch immer - im Außen oder auch in unserem eigenen Innen.


„Ich erlaube Wandel …“

„Ich erlaube Veränderung …“

„Ich erlaube positive Überraschungen …“


„Ich erlaube, dass die Liebe meines Herzensfeldes mein Leben gestalten darf ...“


Und dann schauen wir einfach mal, was jetzt geschieht …

Kommentare 1

  • Anfangs war ich etwas skeptisch mit Aussagen: "Das Ego ist ein Prachtskerl".

    Ich fange an zu begreifen, wie das gemeint ist. Ein Hund ist in der Regel für den Halter ebenfalls ein Prachtskerl und macht viel Freude. Jedenfalls dann, wenn der Hundehalter bewusst ein Hundehalter IST, statt sich hinunter zum Rudelmitglied zu transformieren...So sehe ich den Umgang mit dem Ego: "Tolle, irdische, natürliche Einrichtung, womit wir wunderbar spielen und das Dasein in der grobstofflichen Welt, geniessen können. Das Ego macht es möglich.. <3