Was mache ich mit meiner Wut ...?

Was mache ich mit meiner Wut ...?


Unsere vier Grundgefühle sind Freude, Wut, Trauer und Angst. Heute geht es um die Wut. Wut bezieht sich meistens auf die Vergangenheit, wenn etwas anders gekommen ist, als wie wir es dachten. Unsere Vorstellungen und das Jetzt, das wahre Leben, weichen voneinander ab.


Mit unserer Wut wird IN UNS ein großes Energiepotenzial zur Verfügung gestellt. Eigentlich ist diese Energie gedacht für Flucht oder Kampf. Wenn wir von außen bedroht werden, kämpfen wir oder wir nehmen die Beine in die Hand und rennen weg. DIESE Energie IST DA, wenn wir wütend sind.


Wenn wir nun jedoch zu den harmonischen (hormiesüchtigen), liebevollen, freundlichen Menschen zählen, dann wollen wir den anderen unsere Wut NICHT spüren lassen. Wir schonen ihn. Wir nehmen Rücksicht auf ihn und seine (sensiblen) Gefühle. Wir schlucken unsere Wut herunter und kehren sie bei uns unter den Teppich. - Und dies hat Folgen …


Mit dem großen Energiepotenzial, das bei uns aktiviert und als Wut zur Verfügung gestellt wurde, MUSS irgendwie ein Umgang gefunden werden. Diejenige Energie, die wir jetzt NICHT verbrauchen/nutzen, lagern wir ein „für schlechte Zeiten“. Diejenige Wut-Energie, die wir JETZT NICHT nutzten und ausagieren, die lagert sich in unserem Körper ein als Reserve - und zwar in Form von Fettpolstern.


Energie, die wir JETZT NICHT durch Muskelkraft verbrauchen, lagern wir automatisch in unserem Körper ein. (Ein bisschen) Übergewicht kann ein Zeichen sein für zu häufig herunter geschluckte (ungelebte) Wut.


Dass wir wütend werden, können wir meistens NICHT verhindern, denn irgendetwas triggert uns ja. Und wenn uns etwas getriggert hat und wenn wir den anderen NICHT unsere Wut spüren lassen wollten, dann sollten wir die JETZT IN UNS bereitgestellte Energie irgendwie ausagieren, solange sie NOCH DA ist, solange sie noch NICHT eingelagert ist, zum Beispiel indem wir joggen gehen, Holz machen, walken, Pappkartons kleintreten, auf einen Boxsack einhauen, Fahrradfahren, einmal um den Block rennen oder uns sonst wie irgendwie aktiv körperlich betätigen. Wir müssen die durch die Wut zur Verfügung gestellte Energie irgendwie nutzen/ausagieren, sonst wird sie in unserem Körper als Fett eingelagert.


Im zweiten Schritt macht es dann Sinn, zu reflektieren, WAS uns eigentlich wütend gemacht hat. Meistens wichen die Vorstellungen unseres Gegenübers von unseren eigenen Vorstellungen ab. HIER können wir nun eine neue innere Haltung finden. Wir können dem anderen SEINE Vorstellungen lassen und UNS selbst unsere. Und wir können unsere Vorstellung loslassen, dass wir der gleichen Meinung sein müssten wie der andere.


Wir können auch unsere Vorstellungen von dem, wie wir meinen, wie die anderen mit uns umgehen sollten, loslassen. Lassen wir unsere eigenen Vorstellungen und Erwartungen los, dann triggert uns beim nächsten Mal nichts mehr und wir werden nicht mehr wütend. Und folglich wird keine Kampfenergie zur Verfügung gestellt, denn wir fühlen uns nicht angegriffen. Und so wird auch keine nicht verbrauchte Energie in unseren Körper eingelagert und wir brauchen auch nicht schon wieder eine Runde um den Block zu laufen.


Wütend sein bedeutet also …

… die durch Wut bereitgestellte Energie JETZT (zeitnah) ausagieren

… die zugehörigen Vorstellungen reflektieren, transformieren und loslassen

… die Trauer über das Loslassen geliebter Vorstellungen erlauben


Ja, denn das Loslassen von Vorstellungen, mit denen wir uns bisher identifiziert hatten, löst in uns ein Gefühl von Trauer aus. Wir lassen einen Teil von unserem alten Ich los, von unserer alten Identität, von dem, wo wir glaubten, so funktioniere diese Welt. Das Loslassen irriger Vorstellungen erleichtert es uns, seltener wütend zu sein und seltener mit dem Energie-„Problem“ konfrontiert zu sein. Ein „Problem“ ist dies nur deshalb, weil Vorstellungen auf Fremdenergien (konditionierten, übernommenen Bildern) beruhen und uns triggern und wütend und „dick machen“ können.


Das Loslassen von Vorstellungen macht uns letztendlich FREI. Wir werden im wahrsten Sinne des Wortes leichter. Wir werden immer mehr wir selbst in der Energie unseres eigenen Herzensfeldes. In dieser Selbstliebe-Energie triggert und verletzt uns dann nichts mehr. Wir sind dann endlich ein autonomes Wesen in Interaktion mit dieser Welt und können alle anderen liebevoll so lassen, wie sie sind.


Die Welt ist in Frieden und ich bin es auch …

Kommentare 2

  • Zitat: "Wir sind dann endlich ein autonomes Wesen in Interaktion mit dieser Welt und können alle anderen liebevoll so lassen, wie sie sind."


    Dieser Satz erklärt, warum die Vergebung so wertvoll ist. <3


  • Bleibe ich in meiner Mitte , schaue ich mit dem Herz , da fühle ich mit und der Friede erfüllt mich .